Razer Seiren X im Praxistest
Razer konzipierte das Seiren X speziell im Hinblick auf den Einsatz beim Streaming oder beim Aufnehmen von Podcasts. Das bedeutet: Das Mikrofon und seine Mechanik dienen in erster Linie der Aufnahme von Sprache, und die verarbeiteten Automatismen optimieren die Aufnahmequalität. Wer dagegen beispielsweise ein Mikrofon für die Aufnahme von Musik - also etwa bei der nächsten Bandprobe - sucht, wird hier nicht fündig. Das Razer Seiren X filtert bestimmte Frequenzen automatisch heraus und verfälscht somit womöglich das Ergebnis. Das Mikrofon solltet ihr also ausschliesslich für Sprachaufnahmen verwenden.
Nach der einfachen Installation ist es auch wenig verwunderlich, dass das Razer Seiren X mit jedem von uns getesteten Programm funktioniert: Ganz egal ob das Schnittprogramm Video Vegas, der Online-Streaming-Service Streamyard, der Podcast-Dienst Zencastr oder das Streaming-Portal OBS: Das Mikrofon wurde überall sofort erkannt. Die Einstiegshürde gestaltet sich daher denkbar niedrig: auspacken, einstecken und loslegen.
Neben der schnellen Installation und der einfachen Handhabung besticht das Razer Seiren X durch sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Tonaufnahmen verfügen zwar noch über einen leichten Hall, insgesamt aber sind sie hell und klar. Die Sprache ist sehr gut verständlich. Gerade in Videospiel-Streams, in denen ohnehin Gaming-Sound hörbar ist, fällt der leichte Hall kaum auf. Das beste Klangerlebnis liefert es, wenn ihr aus kurzer Distanz hineinsprecht. Das erfordert allerdings eine Angel als zusätzliche Aufhängung.
Die geringen Abmessungen des Razer Seiren X haben einen weiteren Vorteil: Das Mikro ist einem beim Stream nicht so sehr im Weg wie grössere Modelle. Auf dem Metallfuss montiert, ist es gerade mal 18 cm hoch und mit einer Breite von rund 7 cm entsprechend schlank. Während der Aufnahme könnt ihr also bequem daran vorbei- oder darüber hinwegschauen - ohne dass es euch die Sicht auf Bildschirm und Kamera versperrt.
Allerdings erwies sich das Razer Seiren X bei Störgeräuschen als recht sensibel. So nimmt es beispielsweise Bewegungen am USB-Kabel ebenso auf wie Tippeln auf der Schreibtischplatte. Diese Störfaktoren filtert das Mikro also trotz Schaumstoffschicht am Boden des Standfusses, Popschutz und automatisierter Audio-Funktionen nicht heraus. Ihr müsst folglich entsprechend vorsichtig vorgehen, um eure Zuschauer und Hörer nicht mit derartigen Störern zu belästigen.
Fazit
Einfach, funktional und ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis: Das Razer Seiren X ist ein nahezu perfektes Einsteiger-Mikrofon für all jene, die sich nicht mit üppigen Einstellungsmöglichkeiten und Optionen herumplagen wollen. Das Gerät ist binnen weniger Sekunden installiert und überzeugt im Test mit einem überaus ordentlichen Klangerlebnis. Die Funktionalität steht dabei über allem, und so liefert das Razer Seiren X auf allen von uns getesteten Programmen gute Ergebnisse ab. Natürlich reicht das Mikro in Sachen Klangtiefe und Optionsumfang nicht an höherpreisige Modelle heran. Für den Anfang aber ist es eine ausgezeichnete Wahl und bietet Streaming- und Podcast-Neulingen eine sehr gute Basis.