Sekiro: Shadows Die Twice - Test / Review

Realistischer, härter, schneller

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 4

Heimlich währt am Längsten

Der künstliche Arm von Wolf und der schon früh verfügbare Greifhaken, mit dem ihr euch auf Dächer und an anderen Objekten hoch- beziehungsweise euch an sie heranzieht, ist nicht die einzige Besonderheit eures Helden. Als Ninja ist er zudem in der Lage, aus dem Verborgenen heraus zu agieren. Im per Knopfdruck eingeleiteten Schleichmodus seid ihr schon mal generell schlechter von den Feinden wahrnehmbar. Bewegt ihr euch geduckt durch bestimmte Büsche in den Levels, seid ihr noch schwieriger zu erkennen. Ihr könnt euch im Rahmen der Stealthmechanik auch aus Kämpfen zurückziehen und abwarten, bis zuvor alarmierte Feinde wieder zu ihrem Standardverhalten zurückkehren. Einzelne patrouillieren, die meisten stehen aber an einem festen Posten.

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Die KI ist dabei nicht allzu clever und das heimliche Vorgehen im Vergleich zu den teils extrem schnellen Kämpfen mitunter regelrecht langatmig. Ihr solltet das System jedoch intensiv beachten und etwa Fackelschwinger, die alle Gegner im näheren Umkreis auf den Plan rufen, rasch ausschalten. Denn nur, wenn ihr ihnen mit dem Schwert vermittelt, dass ihr das nicht zulassen könnt, vermeidet ihr, womöglich von zahlreichen Feinden auf einmal attackiert zu werden. Das ist besonders deshalb von Bedeutung, da das Kampfsystem, das vor allem von timingbasierten Konterblocks, Ausweichsbewegungen und so weiter geprägt ist, gegen grössere Feindgruppen auf einmal nicht mehr wirklich gut funktioniert. Die Prügeleien mögen erheblich schneller werden und deutlich stärker auf Reaktionen ausgelegt sein. Mit „Sekiro“ bleibt es allerdings ein System, das auf duellartige Zweikämpfe ausgelegt ist und nicht auf Schlachten mit grösseren Feindgruppen.

Umso erstaunlicher ist, dass From Software ab und zu auch Situationen schafft, in denen ihr genau das kaum bis gar nicht vermeiden könnt. Aber den Spieler auch ein wenig, setzt „ein wenig“ dabei bitte in Anführungszeichen, zu quälen, gehört halt auch ein Stückweit dazu, oder etwa nicht?

Einfallsreiche Bosse

A propos quälen. In „Sekiro“ sind schon die normalen Gegner, eben spätestens, wenn sie in Gruppen auftreten, kein Zuckerschlecken. Richtig in sich aber haben es die Zwischengegner und Bosse, die anders als alle anderen Gegner über deutlich mehr Trefferpunkte verfügen und zudem gleich zweimal per Todesstoss besiegt werden müssen. Der Einfallsreichtum fällt dabei trotz des an sich eher realistischeren Settings sehr gross aus. So trefft ihr unter anderem auf einem berittenen Samurai oder auch einen wilden Stier, dessen Gehörn in Flammen steht. Spektakuläre Begegnungen, an die wir uns sicherlich noch einige Zeit zurückerinnern werden!

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Abgesehen von diesen Gegnern bleibt es übrigens dabei, dass nach einer Rast, dem Tod oder der Schnellreise alles Feindvolk in den via Schreinen auch per Schnellreise besuchbaren Orten respawnen. Es gibt einzelne Ausnahmen, aber nicht nur theoretisch könnt ihr aufgrund der unbegrenzten Ausdauer deutlich leichter als früher bis zum nächsten Boss notfalls an allen Gegnern vorbei durchrennen. Bei vielen Zwischenbossen allerdings ist der dickste Feind von Mitstreitern umringt, die ihr (gerade bei Fernkämpfern mit Pfeil und Bogen oder Flinte) vorher ausschalten solltet, ja dies sogar regelrecht tun müsst, um nicht auch noch parallel von denen eins aufs Maul zu kriegen.

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