Senua's Saga: Hellblade II - Test / Review

Epochales Island-Abenteuer!

Test Video olaf.bleich getestet auf PC

Kurz und knackig

Wenn wir "Senua's Saga: Hellblade II" auf sein Gameplay beschränken würden, dann wäre es nicht mehr als ein Pausenfüller. Es basiert nämlich grundsätzlich auf Kämpfen, Bossschlachten und Rätseln. Im Spielverlauf kommt es immer wieder zu Gefechten, in denen Senua sich mit ihrem Schwert garstiger Angreifer erwehren muss. Dabei greift ihr zu schweren und leichten Attacken, könnt ausweichen oder Schläge blocken. Erwischt ihr den perfekten Augenblick für eine Parade, öffnet sich ein Zeitfenster für einen Gegenangriff.

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Senua's Saga: Hellblade II

Im Spielverlauf findet Senua ausserdem einen Spiegel. Mit ihm sammelt ihr aus gelandeten Treffern Fokus-Energie. Habt ihr die Energieleiste aufgefüllt, aktiviert ihr einen Zeitlupenmodus und könnt so euren aktuellen Feind mühelos ausschalten. Das Kampfsystem erweist sich als griffig und überschaubar, vor allem aber sind die Gefechte intensiv in ihrer Darstellung.

Die Rätselpassagen bringen einen wichtigen Tempowechsel in das Spielgeschehen. Immer wieder versperren euch magische Tore den Weg. Eure Aufgabe besteht nun darin, die dort aufgezeichneten Symbole mithilfe von Objekten in der Umgebung nachzubilden. Zu diesem Zweck greift ihr auf Senuas Fokus zurück und könnt so zwischen der realen und der Astral-Welt hin und her wechseln. Dadurch verschwinden oder erscheinen Blockaden, Felsen oder Brücken. Am Ende vom Tag sind es hübsch inszenierte Schalterrätsel, bei denen ihr die richtige Reihenfolge herausfinden müsst.

Die Puzzles gestalten sich zumeist geradlinig. Wir sind nur bei einem Rätsel hängen geblieben und haben länger grübeln müssen. Ansonsten dienen diese Aufgaben vor allem dazu, die Spielgeschwindigkeit zu regulieren, sind aber auch stets stimmig in die Geschichte eingebettet. Das Gameplay von "Senua's Saga: Hellblade II" wirkt im Vergleich zum Vorgänger polierter und durchdachter. Frust kommt eigentlich nie auf, da die Mechaniken Schritt für Schritt eingeführt und später erweitert werden. Wenn wir dem Spiel etwas vorwerfen müssten, dann dem Umstand, dass die Missionsstrukturen bisweilen arg schablonenhaft sind und sich Muster zu stark wiederholen.

Fazit

"Senua's Saga: Hellblade II" ist zweifellos ein ganz besonderes Spiel: Technisch auf allerhöchstem Niveau, kreiert Entwickler Ninja Theory eine intensive und gleichermassen emotionale Spiel-Erfahrung. Mal hoffnungsvoll und vorausschauend, mal traurig und sogar ängstlich - das Abenteuer ist fast schon eine Reflexion des eigenen Lebens. In der kurzen Spielzeit von sieben bis zehn Stunden deckt es wirklich alle Emotionen ab. Und obwohl die darunterliegende Spielmechanik mit solider Rätselkost und harten, aber recht simplen Kämpfen kaum der Rede wert ist, gehört "Senua's Saga: Hellblade II" zu den Höhepunkten des Jahres 2024. Das Game saugt einen nämlich mit Haut und Haaren in seine Fantasy-Welt hinein und kreiert eine derart intensive Bindung zu den Charakteren und ihren Geschichten, dass man zu jeder Sekunde wissen möchte, wie das Abenteuer ausgeht.

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