Shadow of the Colossus - Test

Atmosphärisch, packend, stark

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 4

Ein Koloss nach dem anderen

Insgesamt 16 Kolosse müsst ihr mit Wander in „Shadow of the Colossus“ zur Strecke bringen. Die treten in höchst unterschiedlichen Gestalten in Erscheinung. Mal ist es ein gigantischer Tiger, mal ein Ritter, den ihr zu Fall bringen müsst, wobei die Reihenfolge der Kämpfe grundsätzlich vom Spiel vorgegeben wird. Wie bei Bossgegnern üblich, führt nur eine bestimmte Taktik zum Ziel. Die Kolosse sind nämlich ausschliesslich an bestimmten Punkten verwundbar, die erst mal überhaupt erreicht werden müssen. Im Kampf mit einem Vogel müsst ihr euch etwa an einer bestimmten Stelle der vergleichsweise offenen Bosskampfarealen so positionieren, damit ihr dem Koloss im Vorbeiflug auf den Flügel springen und euch daran festhalten könnt. Das geht allerdings nur an bestimmten Stellen, an denen sich lange Haare des Monsters befinden. Daran klettert ihr, ein bisschen so wie am Gefieder von Trico in Fumito Uedas letztem Werk „The Last Guardian“ herum, um die jeweilige Schwachstelle zu erreichen.

Entscheidend dabei ist, die begrenzte Ausdauer von Wander im Blick zu behalten. Festhalten, springen, klettern; das alles ist nur möglich, so lange er nicht ausser Atem ist. Das ist gerade beim Vogel knifflig, der immer Kurven fliegt und euch dabei schnell abwerfen kann. Aber auch die anderen Kolosse versuchen euch immer wieder im wahrsten Sinne des Wortes abzuschütteln. Ihr müsst also stets die richtigen Gelegenheiten für Verschnaufpausen und das weitere Vorrücken abpassen. Den Koloss besiegt ihr schliesslich durch Stiche mit eurem Schwert in den oder die jeweiligen Schwachpunkte. Daneben verfügt Wander lediglich über einen Bogen, mit dem ihr Bosse anlockt oder durch den Beschuss bestimmter Punkte eine Gelegenheit erzeugt, um an ihnen hochzuklettern.

Screenshot

So simpel das Kampfprinzip klingen mag, zählen die Bossfights in „Shadow of the Colossus“ dennoch zu den packendsten in der Spielelandschaft. In der Rolle des vergleichsweise winzigen Wander auf dem Rücken der Giganten zu klettern ist mit episch am treffendsten beschrieben. Von anspruchslos kann zudem keine Rede sein, wenngleich die sich nach einiger Zeit wieder aufladende Lebensenergie durch Abwürfe der Gegner oder durch das Kassieren eines Treffers dem Spieler das Leben nicht unnötig schwer machen. Aber wie bei so vielen anderen Bereichen in „Shadow of the Colossus“ geht es bei den Bosskämpfen vor allem um das Erlebnis und weniger um ein Höchstmass an Komplexität.

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