Inhaltlich unverändert
Genau wie in den Bosskämpfen bleibt „Shadow of the Colossus“ auch in allen anderen Bereichen inhaltlich unberührt. Die Spielwelt bleibt also, von hier und dort herumfliegenden Vögeln oder herumkriechenden Eidechsen weitestgehend unbelebt. Die vielfältige Landschaft mit Wäldern, alten Tempeln, Wüste oder grünem Tal bietet aber dennoch Abwechslung und Raum für Entdeckungen. Von einer Felsbrücke aus auf einen See mit allerlei Wasserfällen zu blicken, sind zudem Bilder, wegen denen wir bereitwillig auch mal stehenbleiben, um die Aussicht zu geniessen. Die künstlerische Vision des damaligen Chefentwicklers Fumito Ueda bleibt jedenfalls auch mit dem PS4-Remake intakt. Technisch allerdings gibt es so einige Verbesserungen.
Das texanische Studio Bluepoint Games, das auch bereits für die Umsetzung des HD-Neuauflage im Jahr 2011 verantwortlich zeichnete, belässt es im PS4-Remake nicht dabei, die Auflösung von Texturen nochmals in die Höhe zu schrauben. Auch bei der Beleuchtung kommen neue Funktionen hinzu, die für eine wesentlich plastischere Grafik sorgen. Besitzer einer PS4 Pro können zwischen zwei Performance-Varianten wählen und „Shadow of the Colossus“ in knackig scharfem 4K erleben. Während die eine Variante den Schwerpunkt auf die Grafikqualität legt, sorgt die andere für eine besonders hohe, konstante Bildrate.
Obwohl die Animationen von Wander, Bossen oder seinem Pferd Agro praktisch 1:1 aus dem Original übernommen wurden, sind die meisten Bewegungsabläufe noch heute konkurrenzfähig. Daran merkt man, mit wie viel Liebe zum Detail Team Ico seinerzeit an die Entwicklung von „Shadow of the Colossus“ herangegangen ist. Wenn wir in vollem Galopp per Stick die Zügel anziehen, sieht es auch heute noch richtig gut aus, wie unser Pferdebegleiter sich zunehmend verlangsamt. Gänzlich seine PS2-Herkunft verschleiern kann das Remake allerdings nicht. Trotzdem die Texturqualität oder Details wie Baumkronen enorm aufgewertet wurden, sieht man manchen Texturtapeten doch an, dass sie das Niveau einer gänzlich neuen Spieleproduktion nicht erreichen. Aber das sind Kleinigkeiten, die der Faszination des Abenteuers keinen Abbruch tun.