Shredders - Test / Review

Puristisches Snowboard-Abenteuer

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

In den vergangenen Konsolengenerationen gehörten Snowboard-Spiele oftmals zu den Launch-Titeln. Nach dem enormen Erfolg der "Tony Hawk Pro Skater"-Reihe versuchten sich viele Entwickler an anderen Sportarten. So kamen einige BMX-Spiele, und auch der Wintersport durfte sich austoben. Auf der originalen Xbox gab es etwa "Transworld Snowboarding", "SSX" und "Amped", die sich alle eine ordentliche Fangemeinschaft erarbeiten konnten. Parallel zum schwindenden Erfolg der Skateboard-Games gab es immer weniger Möglichkeiten, sich aufs digitale Snowboard zu schwingen. Einen Aufschwung beim Skaten lieferte später EA mit der "Skate"-Reihe, grosse Snowboard-Titel blieben aber aus. Jedenfalls bis Ubisoft mit "Steep" einen Versuch wagte, den Wintersport zurück auf den Bildschirm zu bringen. Zuletzt gab es dazu einen geistigen Nachfolger mit "Riders Republic", beide Spiele setzten aber - wie für Ubisoft üblich - stark auf überwältigende Mengen an sehr ähnlichen Inhalten mit relativ wenig Tiefgang. Indie-Entwickler FoamPunch will Snowboarding von einer realistischeren, bodenständigeren Seite zeigen und nennt dabei als Inspiration die klassische Snowboarding-Reihe "Amped" sowie EAs "Skate". Man darf also gespannt sein, ob das kleine belgische Studio mit "Shredders" diese grossen Fussstapfen ausfüllen kann.

Aufs Board, fertig, los!

Screenshot

"Shredders" verschwendet keine Zeit, bevor es euch direkt auf die Piste loslässt. Zusammen mit einem befreundeten Boarder lernt ihr erst die grundlegende Steuerung, erkundet die Piste und wagt dann euren ersten Sprung über die selbst gebaute Schanze. Trotz des eher mässigen Erfolgs eurer Snowboarding-Videos landet ihr durch schieres Glück bei eurem ersten Sponsor, der euch zu immer grösseren Stunts ermutigt. Wie eingangs jedoch erwähnt, zeigt sich "Shredders" deutlich zurückhaltender, wenn's ums pure Spektakel geht. Eure ersten Stunts beschränken sich auf das Zerreissen von Fahnen im Slalom oder einen grossen Sprung durch die Luft. Sukzessiv lernt ihr erst, euch in der Luft zu drehen oder dabei gar Tricks auszuführen. Viele Missionen haben nur zum Ziel, die Piste mit einem Freund zu erkunden und dabei vielleicht einen oder zwei Tricks zu landen, um die Bonusaufgaben zu erfüllen. Im Vergleich zum vielleicht grössten aktuellen Konkurrenten "Riders Republic" nimmt sich "Shredders" Zeit, den Spass am Fahren selbst zu zelebrieren, ohne dass ihr Rennen fahrt oder über gewaltige Klippen rast. Ähnlich zahm und bodenständig ist auch die Geschichte um zwei erfolglose YouTuber, die sich Stück für Stück hocharbeiten. Auch hier kommt man nicht ganz ohne die "coolen" Persönlichkeiten aus, die bei Ubisoft so oft für Spott sorgten. Allerdings wirken die Charaktere in der Handlung von "Shredders" trotz gelegentlich dummer Sprüche weitaus authentischer und sympathischer. Hier geht es ganz klar nicht darum, die vermeintliche Zielgruppe zu begeistern, sondern man hat schlicht einen Einblick ins Hobby einiger guter Freunde. Dass die Zwischensequenzen sich nicht ganz ernst nehmen und gelegentlich wirklich lustig sind, hilft ebenfalls dabei, eine lockere Atmosphäre zu kreieren.

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