Die Sims 4

Hey Baby, willst du meine Rakete sehen?

Vorschau Benjamin Kratsch

Grosser Hands-On-Test zu "Die Sims 4": Wir haben den neuen virtuellen Lego-Kasten von Maxis und Electronic Arts ausführlich gespielt und richtig viel erlebt. Wir haben eine Villa in Malibu gebaut, Flirt-Kontrahenten mit Geigenspiel vertrieben, das Herz der schönen Giulia erobert und im Gespräch mit Produzentin Lyndsay Pearson Tonnen an exklusiven Details über Woo-Hoo-Sex-Freunde, Beziehungen, Liebe und multitasking-fähige WGs erfahren. "Die Sims 4" - Mega-Vorschau

So hier noch eine Wand ziehen, da einen Teppich legen. Oh und wir brauchen unbedingt eine Wendeltreppe in den Fitness-Raum. Von dort aus baue ich eine grosse schicke Schwungtür aus Glas, die direkt zu meinem neuen Whirlpool auf dem Dach führt. Der Balkon führt um die ganze Villa herum, so kann Sim Dudelino auch mal bei Giulia reinlinsen, die im Studio der Fresken-Malerei nachgeht. Erstaunlich wie einfach das von der Hand geht; wie sich die Bau-Palette von „Die Sims 3“ zu „Die Sims 4“ von fummelig zu intuitiv gewandelt hat: Ich setze ganze Blöcke einer Wohnung, komplett mit Boden und Wänden. So beginnt mein Haus. Hier ein Block gesetzt für den Eingang, dort einer für das Foyer, der in Küche, Wohn- und Speisezimmer führt. Gefällt mir die Position des Wohnzimmers nicht, etwa weil es zu klein ist nehme ich den gesamten Block und versetze ihn wo anders hin. Das ist ein kleiner Kniff, aber er ist brillant. Musste ich in „Die Sims 3“ mein liebevoll mit Gemälden, schicker Couch und tollem Hifi-Set-Up eingerichtetes Wohnzimmer noch löschen und im Grunde komplett neu aufbauen, kostet es mich jetzt nur einen Mausklick um den bestehenden Wohnbereich vom Süd- an den Ostflügel zu transferieren. Wenige Klicks später ziehe ich die Mauern an eine andere Stelle, der Boden wächst mit – mein Wohnzimmer wird grösser und lässt sich problemlos mit dem Esszimmer kombinieren. 


Wird Zeit das alles fertig wird, denn meine Sims wollen endlich einziehen. Und ich erwarte ja schon den ersten Besuch, Schweizer und Deutsche von Games.ch. Herzlich Willkommen in der Casa di Benji, gelegen in Malibu, Kalifornien (neben dem Haus von Robert Downey Jr., aber psst).

Will Wright: Abgefackelt und neu gebaut

In etwa so wie ich bei unserem Anspieltermin von „Die Sims 4“ bei Entwickler Maxis muss sich Will Wright am 20. Oktober 1991 gefühlt haben. Eine gewaltige Feuersbrunst wütete damals im kalifornischen Oakland und vernichtete 3500 Häuser. Es war einer der schlimmsten Waldbrände, die der US-Bundesstaat an der Westküste der USA je erlebt hat. Eines der Opfer war Will Wright, doch er machte aus der Not eine Tugend. Er konnte vier Gegenstände retten: Eine Coach, einen Kühlschrank, einen Stuhl und einen Tisch. Da er sein neues Haus nach den Massstäben des Feng Shui einrichten wollte, begann der IT-Guru zu programmieren.

Er schuf ein kleines Designtool, recht rudimentär, nur dafür gedacht die Einordnung seiner Wohnräume zu optimieren. Doch dann fiel ihm auf, dass es richtig Spass machte Wände hochzuziehen und sich so nach und nach das eigene digitale Heim zu schaffen. Eine Idee war geboren und sollte eigentlich „Home Tactics: The Experimental Domestic Simulator“ heissen. Die Marketingstrategen von Electronic Arts fanden den Namen zu sperrig und entschieden sich für einen simplen Slogan: „The Sims“ – kurz für „The Simulations“. 22 Jahre später hat EA 125 Millionen „Die Sims“-Spiele und Add-Ons (alleine für Die Sims 3 gibt es 18 Add-Ons und Accessoire-Pakete) verkauft und  sich zu ein der langlebigsten und damit lukrativsten Einnahmequellen von EA gemausert. Nur Will Wright ist nicht mehr da, der wollte was Neues, verrücktes machen und baut jetzt intelligente Roboter mit seiner Firma Stupid Fun Club.

Kommentare

Die Sims 4 Artikel