Singularity

Der Überraschungs-Shooter-Hit!

Test Guest getestet auf Xbox 360

Natürlich hatten wir "Singularity" schon länger auf unserem Spieleradar, aber hätten wir geahnt, welch heisses Eisen Entwickler Raven Software da im Feuer hat, wir hätten es nicht mehr ausgehalten länger zu warten. Was den Shooter so besonders macht, erklären wir euch in diesem Review.

Böse Russen, gute Amerikaner – auf den ersten Blick wirkt das Storygerüst von "Singularity" wie aus der Klischeeschublade von vorgestern, aber schnell wird man im teils aus Realszenen bestehenden Intro eines Besseren belehrt. Im Jahr 1950 beherrscht der Kalte Krieg Europa und die USA. Als den Amerikanern einen Durchbruch in der Atomforschung gelingt, setzen die Russen alles daran nachzuziehen. Mit der Entdeckung des Elements E-99 ändert sich dann alles, den der Stoff aus dem die Wissenschaftsträume sind, scheint schier unendliche Möglichkeiten zu bieten. Auf der geheimen Insel Katorga-12 wird eine Forschungseinrichtung mit kompletter Infrastruktur gebaut, um mit E-99 zu experimentieren. Doch die Wissenschaftler gehen zu weit und durch einen Unfall werden alle Bewohner der Insel und alle Forscher mit einem Schlag ausgelöscht. Zeitsprung ins Jahr 2010: Weil ein Spionagesatelit aus unerklärlichen Gründen über der Insel Katorga-12 ausfällt, man vermutet wegen radioaktiver Strahlung, wird ein Aufklärungsteam zur Insel geschickt. Ab hier schlüpfen wir in die Rolle eines Mitglieds dieses Teams, dass schon kurz nach der Ankunft eine böse Überraschung erlebt. Eine gewaltige Explosion löscht beinah den gesamten Trupp aus und schleudert uns, wie wir später erfahren, zurück ins Jahr 1950. Hier erleben wir, wie es zur Katastrophe kommt und springen von da an immer zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her. Doch durch unsere Handlungen verändern wir die Zukunft, und so viel sei verraten,  nicht wirklich zum Guten. Jetzt müssen wir die Dinge wieder zurechtrücken, sonst scheint die Menschheit verloren…

Spannung pur

Anders als in anderen Shootern dient die superspannende Story von "Singularity" nicht nur als Alibi einen Schusswechsel nach dem anderen zu absolvieren, sondern macht einen grossen Reiz der Spielerfahrung aus. Wenn man zu Beginn durch die leeren Anlagen der Forschungseinrichtung streift, und anhand von Notizen, Rückblenden und Filmmaterial langsam die grausame Wahrheit über die Vorkommnisse und Forschungen entdeckt, dann sorgt das für ordentlich Gänsehaut und Kribbeln. Selten hat mich eine Geschichte derart gepackt, wie in diesem Spiel, was nicht zuletzt der wirklich gelungenen Inszenierung, der Verstrickung von Tatsachen und Fiction, sowie der unglaublich dichten Atmosphäre zuzuschreiben ist. Dazu trägt auch die hervorragende deutsche Lokalisierung bei, die man durchaus als beispielhaft bezeichnen darf. Von den Texten über Audiofiles wurde alles bis ins kleinste Detail sehr gut übersetzt, vertont und untertitelt. So muss das sein und nicht anders!

Ballern mit Hirn

"Singularity" ist zum einen ein klassischer First Person Shooter, so präsentiert sich auch das Controller-Schema, das Kennern sofort in Fleisch und Blut übergeht. Doch spätestens wenn man das sogenannte ZMG erhält (Zeitmanipulationsgerät), dann entwickelt sich der Titel weit über die Shooter-Grenzen hinaus. Mit dem ZMG lassen sich gewisse Objekt altern oder erneuern. Kaputte Treppen bauen sich so vor euren Augen wieder zusammen, Schlösser, die euch am Weiterkommen hindern verfallen innert Sekunden zu Staub, gleiches gilt auch für Gegner, die der Wirkung ausgesetzt sind. Dies sind nur einige Beispiele der zahlreichen Einsatzmöglichkeiten der Wundermaschine an eurem Handgelenk, und darum stricken sich im Verlauf der Story auch die meisten Rätsel. Nach und nach schaltet man zudem neuen Features für das ZMG frei und kann so später u.a. die Zeit verlangsamen, Objekte via Fangstrahl bewegen oder einen Schub austeilen, der Feinde quasi wegbläst. Gerade bei dickeren Brocken, und glaubt mir davon gibt es einige, ist der taktische Einsatz der ZMG-Features unerlässlich. Vor allem wenn sich dazu noch ein Rudel Standardgegner gesellt, kommt man um den sinnvollen Einsatz von Verlangsamung und Feuerpower nicht mehr herum.

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