Skyrim VR - Test

Ein Abenteuer epischen Ausmasses

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 4

Und Schnitt!

Besitzer von VR-Geräten (oder viel mehr deren Mägen) reagieren bekanntlich sehr unterschiedlich auf Bewegungen in der virtuellen Realität. Was besonders vielen Spielern Probleme macht, sind solche, die sie selbst nicht beeinflussen können. Aus diesem Grund sparte bereits „Resident Evil 7“ Sequenzen aus, die einem vorgegebenen Bewegungsablauf folgen, und zeigt anstelle einer Animation etwa beim Hinsetzen bloss einen schwarzen Bildschirm. „Skyrim VR“ macht das in der Eröffnungssequenz genauso. Hier steigt unser Alter Ego nicht wirklich vom Gefangenenwagen runter, sondern steht nach einem kurzen Blackscreen direkt vor den Wachen. Dort, wo unser Charakter eigentlich selbständig zum Henker rüberlaufen würde, passiert exakt dasselbe.

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Da eine Schwarzblende in der Szene, in der der Drache auftaucht, wenig Sinn machen würde, geht Bethesda hier einen Kompromiss ein. Wir selbst bestimmen, wohin wir schauen wollen. Damit wir den Drachen aber überhaupt sehen können, liegen wir entsprechend so auf dem Schafott, wie es eigentlich nicht sein sollte. Allgemein wirken sich solche Schwarzblenden in „Skyrim VR“ aber nicht ganz so für die Atmosphäre abträglich aus, wie im Vergleichsbeispiel „Resident Evil 7“. Denn Sequenzen, in denen wir nicht selbst Einfluss auf die Bewegungen unserer Spielfigur haben, gibt es im „Skyrim“ – von der Eröffnungsszene abgesehen – so gut wie nie.

Frei wie ein Vogel

In „Skyrim VR“ habt ihr grundsätzlich die Möglichkeit, zwischen der Steuerung mit Dual Shock 4 oder Move-Controllern zu wählen. Der Plural ist hier gewollt, denn ein Move-Controller allein reicht nicht aus – für jede Hand benötigt ihr also einen eigenen. Genauso wie in der regulären Version von „Skyrim“ belegt ihr jede Hand einzeln mit Waffe, Schild oder einem der Zauber. Anders als mit Gamepad schwingt ihr ein Schwert jedoch einfach, indem ihr den Move-Controller bewegt. Was dabei sofort auffällt: die Kämpfe sind deutlich leichter als in der ursprünglichen Version, da wir mehr Schaden anrichten und mehr Schläge einstecken können. Aber ihr habt natürlich auch in „Skyrim VR“ die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, falls es euch zu leicht sein sollte.

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Die Fortbewegung mit den Move-Controller erfolgt standardmässig mittels eines Teleportsystems. Ihr drückt also den Move-Button, wählt mit dem Marker den Zielort aus und „springt“ exakt an diese Stelle, wenn ihr ihn loslasst. Das geht natürlich auch zur Seite oder nach hinten, wenn ihr den Controller in die entsprechende Richtung haltet. Befindet ihr euch im Kampf, kostet der Teleport Ausdauer, ansonsten könnt ihr ihn beliebig „spamen“. Mit dem Move-Controller eurer Haupthand (ihr könnt hier im Menü frei bestimmen, ob es die rechte oder linke sein soll) könnt ihr in 30-Grad-Schritten eure Spielfigur nach links oder rechts drehen. Aktionen in der Spielwelt, also etwa da Ansprechen eines NPC, erfolgt mit dem primären Controller per Knopfdruck. Das alles funktioniert ziemlich gut, allerdings würden wir auch im Falle der Move-Steuerung zur freien Bewegung raten. Dabei müsst ihr den Move-Button einfach nur gedrückt halten, um euch zu bewegen oder doppelt Anklicken und halten, um einen Sprint einzulegen. Die Bewegungsrichtung bestimmt ihr dabei auch mit eurer Blickrichtung. Diese Variante fühlt sich einfach natürlicher an. Gerade bei der Bedienung der Menüs oder auch der Auswahl der Sprechzeilen in den Dialogen entpuppt sich die Steuerung mit Move-Controllern allerdings als nur bedingt intuitiv. Nach ein, zwei Stunden ändert sich das. Bis dahin werden jedoch viele Spieler häufiger mal den falschen Knopf auf dem Controller drücken.

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Sollte die Move-Steuerung für euch nicht in Frage kommen, könnt ihr „Skyrim VR“ ohne Einschränkungen auch mit dem Dual Shock 4 spielen. Dabei funktioniert die Steuerung fast genauso wie im ursprünglichen Spiel, wenn ihr auf die „weiche“ Kamera umschaltet. Ob dieser Begriff aus dem Spiel nun passt oder nicht: es bedeutet lediglich, dass ihr euch mit dem rechten Stick frei und stufenlos drehen könnt. Die Alternative dazu besteht in den seitlichen Drehbewegungen von 30 Grad, wie zuvor bei der Move-Steuerung beschrieben. Genauso wie bei der freien Move-Steuerung könnt ihr die Laufrichtung bei der Eingabe per Dual Shock 4 grundsätzlich mit eurer Blickrichtung beeinflussen. Welche der beiden Steuerungsvarianten, und ob mit freier Bewegung, Teleport oder 30-Grad-Drehungen, euer Favorit ist, müsst ihr selbst entscheiden. Die Move-Steuerung hat den Vorteil, dass sie die Immersion tendenziell erhöht, gerade das manuelle Spannen des Bogens beim Pfeilschiessen macht Laune. Dafür allerdings hat die Move-Steuerung den Nachteil einer vergleichsweise geringen Präzision. Die Nutzung des Gamepads wiederum ist dem Mittendringefühl leicht abträglich, bietet dafür aber mehr Kontrolle über alle wichtigen Funktionen des Spiels.

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