Slitterhead - Test / Review

Krieg, Neon und ganz viel Blut

Test Video Fabrice Henz getestet auf Xbox Series X/S

Die gleichen Strassen, Gebäude und Lagerhäuser

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Neben dem eher actionorientierten Gameplay gibt es noch ein wenig Raum, die Umgebung zu erkunden. In einigen, aber nicht allen Levels kann man Hyokis Erinnerungsfragmente finden, um die Fähigkeiten der gesammelten Seltenheiten zu erhöhen oder Gespräche mit einer mysteriösen alten Dame zu führen bzw. gar neue Seltenheiten zu retten. Leider spielt man dafür dieselben Abschnitte in denselben Arealen immer und immer wieder. Während ein zweiter Durchgang durch eine Mission im Rahmen der Timeloops durchaus Sinn ergibt und einen oft mit neuen Gefahren oder Offenbarungen konfrontiert, fühlen sich dieselben Orte bei einem dritten oder vierten Durchgang auf der Suche nach Sammelobjekten eher langweilig an. Eine Karte gibt es ebenfalls nicht, weshalb es manchmal schwierig ist, herauszufinden, wo man noch nach neuen Dingen suchen könnte.

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Die Inszenierung ist ebenfalls sehr durchwachsen. Das Design der Slitterheads selbst ist befremdlich und cool gemacht. Wie sie aus den Körpern der Menschen hervorbrechen und von Meerestieren oder Insekten inspiriert sind, ist gleichmässig cool und ekelhaft. Der Rest kann nicht auf dieser Stufe mithalten. Die Zwischensequenzen sind ebenfalls gut gemacht und überzeugen mit Bild, Musik sowie guter Sprachausgabe. Leider sind die meisten Sequenzen in Ingame-Grafik realisiert und nicht vertont. So stehen zwei oder mehrere Personen in einem Raum, während man sich durch Textzeilen klickt und die Kamera zwischen den Leuten hin und her springt. Ausserdem kann man zwischen einzelnen Missionen Gespräche zwischen Hyoki und den Seltenheiten mitverfolgen. Erneut sind sie sehr mässig inszeniert, geben jedoch einen tollen Einblick in die Psyche aller Hauptfiguren und deren Beweggründe, wieso sie mit dem Geist zusammenarbeiten.

Fazit

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"Slitterhead" hat viele fantastische Ansätze. Das Kampfsystem an sich ist zwar sehr simpel und hat im Bereich der Angriffsvarianten nicht viel zu bieten, dank des Pariersystems und der Übernahme anderer Figuren in einer Arena fühlen sich die Gefechte trotzdem oft sehr dynamisch an, solange man genug Platz hat. Die Geschichte braucht zwar Zeit, um in Fahrt zu kommen, hält allerdings viel Mysteriöses bereit und ermutigt einen, immer mehr zu erfahren. Das Design der Slitterheads selber ist extrem gut gelungen, und die Mechanik, die sich um Blut dreht, fühlt sich frisch und fordernd an. Leider stehen dem viele wenig ausgereifte Mechaniken und Elemente gegenüber. Die Schleichabschnitte nehmen dem Spiel den Schwung, Platforming an sich ist ungenau und hakelig, und die Präsentation der Story bzw. von Gesprächen lässt meistens viel zu wünschen übrig. Dennoch ist "Slitterhead" ein grossteils gelungenes Erstlingswerk von Bokeh Game Studio und hat so viel Potenzial, dass es hoffentlich auch in Zukunft noch weitergeht.

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