Sniper Elite 5 - Test / Review

Der Schatten ist zurück

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Du bist nicht allein

Gerade das Spielen zu zweit im Online-Koop öffnet neue Möglichkeiten, sich abzusprechen, auch wenn die Kommunikation innerhalb des Games sehr hakelig ist und sich eine Scheibe von anderen Ping-Systemen abschneiden dürfte. Löblich ist aber, dass ihr die komplette Kampagne vom Start bis zum Schluss mit einem Freund spielen könnt. Neu dabei ist der optionale Invasionsmodus, in dem ein Spieler eurer Kampagne (solo oder im Koop) beitreten kann und euch als feindlicher Scharfschütze entgegentritt. Dieses Feature könnt ihr wahlweise aktivieren - ihr entscheidet also immer selbst, ob andere Spieler euch beim Fortschritt behindern dürfen. Man würde eigentlich meinen, dass der "Jäger", wie der invadierende Teilnehmer genannt wird, einen grossen Vorteil hat, da er nur einen Gegner hat. In der Praxis seid ihr jedoch als Jäger unterlegen, denn Karl kann an verschiedenen Punkten der Karte eure Position abrufen, während ihr darauf angewiesen seid, dass einer der NPC-Soldaten Alarm schlägt. Erst nach einiger Zeit dürft auch ihr zum Telefon greifen und so einen Tipp erhalten, wo sich euer Kontrahent aufhält. Dies verrät aber, anders als beim Heimspieler, auch eure eigene Position. Das Katz-und-Maus-Spiel ist unterhaltsam, spielt sich aber nicht auf allen Karten gleich gut. Besonders die erste Mission fällt mit sehr flachem Terrain und uninteressanten Gebäuden auf und macht so einen sehr mässigen ersten Eindruck. Spätestens in Mission 3, wenn es euch in ein antikes Schloss verschlägt, ergeben sich aber interessante, vertikale Feuergefechte.

Screenshot

Wie bereits erwähnt, gibt es nicht viel, das "Sniper Elite 5" anders oder gar besser macht als sein Vorgänger. Die Ausnahme dabei bildet die Präsentation, die dank neuer Fotogrammetrie-Technik so detailliert ausfällt wie noch nie. Schade nur, dass sich Grafik und Gameplay hier immer wieder im Weg stehen. So sind die Texturen und das Terrain zwar deutlich realistischer, es gibt aber auch viel mehr Momente, in denen ihr nicht durch einen Busch gehen könnt oder an einem kleinen Hügel hängen bleibt. Gerade in den ersten beiden Missionen scheint es fast, als hätte man den Realismus auf Kosten des Spielspasses erhöht. Spätere Abschnitte trauen sich dann, extravagantere Orte zu zeigen, und erlauben es euch, die detaillierten Gebäude und Umgebungen nach Geheimnissen abzusuchen.

Fazit

"Sniper Elite 5" ist ein gutes Spiel, vielleicht sogar ein hervorragendes. Das liegt aber nicht zuletzt daran, dass sich seit "Sniper Elite 4" fast nichts geändert hat. Optisch gibt's hier ein Update, spielerisch und gerade bei der Auswahl an Gadgets fühlt es sich eher wie Stagnation an. Euer Spielspass mit "Sniper Elite 5" hängt also ein Stück weit davon ab, wie sehr euch die Serie bisher gefiel. Wer vorher nichts damit anfangen konnte, wird hier sicher nicht eines Besseren belehrt. Für Neueinsteiger oder Fans gibt es viel zu entdecken und zu erleben - selbst wenn nur selten etwas dabei ist, was man so noch nie gesehen hat.

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