Sonos Era 100 - Hardware-Test

Ein Smart-Lautsprecher, der aufhorchen lässt

Hardware: Test Video Sönke Siemens

Längst überfällig: Bluetooth und USB-C

Einer der grössten Langzeit-Kritikpunkte am Sonos One bleibt die fehlende Bluetooth-Unterstützung. Der Era 100 rüstet ebendiese weitverbreitete Funkschnittstelle endlich nach und erlaubt so nun auch, dass ihr den Ton von Handy, Tablet, Nintendo Switch, Notebook und Co über den Smart-Speaker ausgeben könnt. Der dafür nötige Kopplungsprozess ist ein Kinderspiel. Kurz die Bluetooth-Taste hinten oben auf der Rückseite des Lautsprechers gedrückt halten, warten, bis die frontseitige Status-LED blau blinkt, auf dem Mobilgerät nach neuen Bluetooth-Geräten scannen und dann den Sonos-Lautsprecher anklicken - fertig. Eine PIN-Eingabe ist nicht erforderlich.

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Und noch etwas ist neu am Era 100 im Vergleich zum Sonos One: Unten auf der Rückseite thront ein USB-C-Anschluss. Darüber könnt ihr nicht nur externe Geräte wie Smartphone, Switch und dergleichen aufladen, sondern auch zwei separat erhältliche Adapter anschliessen. Den Anfang macht der 32 CHF teure USB-C-auf-3,5-mm-Klinke-Adapter, von Sonos schlichtweg Line-in-Adapter genannt. Mit seiner Hilfe verbindet ihr beispielsweise Plattenspieler, (Retro-)Handhelds, Fernseher, PCs, CD-Player, Walkmans und alles, was sonst noch mit Klinkenstecker-Verbindungen zurechtkommt, mit dem Era 100.

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Für 45 CHF gibt's den sogenannten Combo-Adapter besteht aus Line-in- und LAN-Anschluss. Schade: Beide Adapter sind leider nicht gerade preiswert, und auch die noch benötigten AUX- und Ethernet-Kabel liegen dem Zubehör nicht bei. Einmal erworben, erhöhen die Adapter die Flexibilität des Geräts aber enorm.

Akustik- und Sprachassistenten-Check

Kommen wir nun zum Innenleben des Era 100. Auch dieses hat Sonos ordentlich aufgepeppt. Während beim Sonos One lediglich ein Hochtöner seinen Dienst verrichtet, sind es diesmal zwei. Sie sind vorn verbaut, jeweils nach links und rechts abgewinkelt und liefern gelungenen Stereo-Sound mit ausgewogenen Höhen und prima betonten Stimmen. Dazu gesellt sich ein im Vergleich zum Sonos One etwa um 25 Prozent vergrösserter Tieftöner, der Bässe mit ausreichender Wucht herüberbringt, ohne dabei dumpf oder blechern zu klingen.

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Die daraus resultierende Klangbühne hat uns im Test - insbesondere nach erfolgreich durchgeführter Trueplay-Einmessung - durchaus überzeugt und klingt ähnlich gut wie die von Apples konkurrierendem HomePod. Im Direktvergleich mit dem Sonos One hat der Era 100 in jedem Fall klanglich leicht die Nase vorn. Die Lautstärke ist ebenfalls nicht zu verachten: Dreht ihr hier in einem Mietshaus voll auf, klopft ziemlich sicher kurz darauf ein Nachbar an der Haustür.

Wer mag, kann den Era 100 ausserdem problemlos in ein Surround-Setup von Sonos einbinden. Das dafür nötige Zubehör lässt sich der Hersteller allerdings ebenfalls gut bezahlen. So schlägt beispielsweise ein Standfusspaar mit 299 CHF zu Buche und ist damit 20 CHF teurer als der eigentliche Smart-Lautsprecher. Etwas günstiger kommt die offizielle Era-100-Wandhalterung mit Kugelgelenk. Hier kostet das Set bestehend aus zwei Halterungen 139 CHF.

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Und wie gut arbeiten die Fernfeld-Mikrofone im Zusammenspiel mit den Sprachassistenten? Wir testeten das Ganze ausführlich mit Amazons Alexa und erzielten in den meisten Fällen gute Ergebnisse. Selbst auf eine Distanz von sechs bis sieben Metern erkannten die Mikrofone des Sonos Era 100 Befehle in neun von zehn Fällen zuverlässig. An der Verarbeitungsgeschwindigkeit gibt's ebenfalls nichts auszusetzen - wohl auch, weil der Hersteller dem Era 100 eine im Vergleich zum Sonos One um 47 Prozent schnellere CPU mit zusätzlichem Neural-Prozessor spendiert. Google Assistant wird übrigens nicht mehr unterstützt, was Fans dieser KI zweifelsohne enttäuschen dürfte.

Alternativ zu Alexa könnt ihr auf den Sonos-eigenen Sprachassistenten zugreifen, der auch ohne Internet funktioniert, in der aktuellen Version aber nur englische Kommandos versteht und in erster Linie die regulären Wiedergabefunktionen steuert. Wiederum prima: Auf der Rückseite direkt über dem USB-C-Anschluss befindet sich ein Schiebeschalter, der das Mikrofon Hardware-seitig komplett deaktiviert. Stichwort keine Mikrofone: Ob Sonos wie beim One eine kostengünstigere SL-Variante ohne interne Klangaufnehmer anbietet, ist aktuell noch nicht bekannt. Sollte der Era 100 aber ein ähnlicher Verkaufsschlager werden wie der Sonos One, würde uns eine solche Revision nicht wundern.

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