Soulstice - Test / Review

Mittelalterliche Geisterjagd

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Es scheint, als wäre 2022 das Jahr der AA-Titel. Diese oft kleineren und günstigeren Titel bringen Ideen und Genres mit, die eher aus den Nischen der Indie-Spiele kommen. Hinsichtlich Qualität, Ambition und Umfang sind sie oft aber näher an grossen Produktionen etablierter Publisher wie Capcom.

Auch "Soulstice" vom italienischen Entwickler Reply Game Studios fügt sich in diese Sparte ein und ist nicht etwa ein Soulslike, wie der Name es vermuten lassen könnte, sondern ein Actionspiel der alten Schule - inspiriert von Titeln wie "Bayonetta" und "Devil May Cry". Hinzu kommen ein grosser Schwerpunkt auf eine spannende Fantasy-Geschichte und ein aussergewöhnlicher Grafikstil, der stellenweise stark an Tim-Burton-Filme erinnert.

Zwei Schwestern gegen die Welt

Das Heilige Königreich von Kedar steht konstant im Konflikt. Seit die Götter die Welt der Lebenden und Toten durch den Schleier getrennt haben, gibt es immer wieder Risse, durch die Geister und Dämonen in unsere Welt gelangen und Chaos stiften. So geschah das auch in der Stadt Ilden, deren Bevölkerung entweder von den bösen Mächten getötet oder in Monster verwandelt wurde. Die Einzigen, die jetzt noch helfen können, sind Lute und Briar, Chimären des Ordens. Sie sind selbst Widergänger, die aus zwei verschmolzenen Seelen erschaffen wurden, um Geister zu bekämpfen. Briar behielt ihren Körper, kämpft jedoch mit der Korruption, die droht, ihren Verstand zu übernehmen. Lute hingegen hat ihren Körper bereits verloren und ist nur noch als Geist an ihre Schwester gebunden. Zusammen sind sie die Einzigen, die den Riss schliessen und die Welt retten können. Doch es scheint, als hätte der Orden selbst etwas mit dem plötzlichen Chaos in der Stadt zu tun.

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Die Geschichte von "Soulstice" beginnt sehr träge mit einem langen Intro, in dem die Mythologie der Welt erklärt wird, bevor je ein Versuch unternommen wurde, euer Interesse daran zu wecken. Als ihr später aber in die persönliche Geschichte der beiden Schwestern Lute und Briar eintaucht, nimmt die Handlung Fahrt auf, auch wenn sie nie ganz über etablierte Fantasy-Klischees hinausgeht. Die Dynamik der beiden Schwestern, die von Stefanie Joosten, auch bekannt als Quiet in "Metal Gear Solid V" vertont werden, macht die Geschichte bodenständiger. Bahnbrechend ist sie keineswegs, wird aber sehr gut und hübsch in aufwendigen Zwischensequenzen erzählt und bietet genug Mysterien und Wendungen, um euch bis zum Schluss zu unterhalten.

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