Soulstice - Test / Review

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Ganz allgemein macht "Soulstice" grafisch einen sehr guten Eindruck. Die Umgebungen sind sehr schön gestaltet und bieten nicht selten atemberaubende Aussichten auf die langsam zerfallende Stadt Ilden. Etwas seltsam ist jedoch, dass die beiden Hauptfiguren Briar und Lute nicht so ganz zum Rest des Spiels passen wollen. Beide sind sehr übertrieben gezeichnet, mit grossen Augen, die so direkt von Tim Burton stammen könnten, und schwarzen Aussenlinien, die manchmal fast an ein "Borderlands" erinnern. Andere Charaktere und auch die Spielwelt sind jedoch weitaus realistischer gehalten. Nur die beiden Schwestern sehen aus, als wären sie aus einem "Final Fantasy"-Spiel in die Welt von "The Witcher" gestolpert. Da aber beide Grafikstile individuell sehr gut umgesetzt sind, schadet das dem Gesamtbild nicht unbedingt - der Mix ist jedenfalls ungewöhnlich.

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Genretypisch ist "Soulstice" darauf ausgelegt, euch zu Höchstleistungen anzutreiben, indem es euch jederzeit bewertet. Dabei müsst ihr die Kämpfe nicht nur schnell und unbeschadet überstehen, sondern auch möglichst viele verschiedene Kombos benutzen, um eure Gegner zurück ins Jenseits zu schicken. Belohnt werdet ihr dafür mit Währung, mit der ihr Briars Angriffe erweitern oder im Shop nützliche Verbrauchsgegenstände erwerben könnt. Nehmt ihr euch aber beim Erkunden der Gebiete mehr Zeit, so findet ihr Kristalle, mit denen ihr Lute aufwerten könnt. Die geisterhafte Schwester hat einen deutlich grösseren Skill-Baum und kann bei Bedarf sogar alle Fähigkeiten kostenlos zurücksetzen. Hier liegt also der weitaus grössere Einfluss darauf, wie ihr Widersacher bekämpft. Das Upgrade-System funktioniert sehr gut, kann aber gerade zu Beginn des Spiels überfordern, da nicht wirklich klar ist, welche Gegnertypen als Nächstes auf euch warten und wo ihre Schwächen liegen. Wer sich lieber ganz auf die Geschichte konzentrieren möchte, hat nicht nur die Wahl aus fünf verschiedenen Schwierigkeitsgraden, sondern kann obendrein einige Spielsysteme wie etwa das Parieren gegnerischer Angriffe vereinfachen. So kann "Soulstice" ganz an den individuellen Anspruch angepasst werden.

Fazit

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Je mehr Spiele wir von kleineren Entwicklern erhalten, desto grösser ist das Spektrum an frischen Ideen und kreativen Ansätzen. Das Genre der Charakter-Actionspiele hat ausserhalb grosser Marken wie "Bayonetta" und "Devil May Cry" nicht viele Vertreter. Umso schöner ist es, dass Reply Game Studios hier einen sehr soliden Titel für eine wenig bediente Nische bietet. Die Kämpfe sind zwar nicht ganz so flüssig wie bei den grossen Geschwistern, und der Grafikstil braucht etwas Eingewöhnungszeit, im Kern ist "Soulstice" jedoch ein sehr gutes Actiongame mit einer soliden, wenngleich vorhersehbaren Geschichte.

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