Wenn euch die Atmosphäre und ein entspanntes Spielprinzip wichtiger sind als fordernde Action, seid ihr bei diesem Indie-Spiel goldrichtig. Was euch genau in "Spirit of the North 2" erwartet, verrät unser Test.
Mit dem Beuteldachs aus "Crash Bandicoot", dem Hund und dem Hasen in "Sam & Max: Hit the Road" oder dem schallschnellen Igel aus der "Sonic"-Reihe sind tierische Helden in Videogames alles andere als eine Seltenheit - zumeist allerdings in einer stark vermenschlichten Form. In "Spirit of the North 2" steht ein Rotfuchs im Zentrum des 3D-Abenteuers. Wieder mal, muss man sagen, denn ziemlich genau fünf Jahre zuvor veröffentlichte der US-Indie-Entwickler Infuse Studio das erste Spiel mit dem Fuchshelden. "Spirit of the North 2" ist erwartungsgemäss grösser und deutlich hübscher. Ob es auch gut ist, haben wir für euch herausgefunden.
Das Erlebnis im Zentrum
Um Missverständnissen vorzubeugen: "Spirit of the North 2" legt seinen Schwerpunkt klar auf die atmosphärische Erfahrung, ist deshalb allerdings keineswegs ein Casual-Game. In der Rolle des Fuchses erkundet ihr eine rätselhafte, uralte Welt, in der ihr auf allerlei teils verfallene Ruinen trefft. Der Bezug zur nordischen Mythologie ist durchgehend vorhanden, da ihr überall auf keltische Runen trefft und auf Sammlerstücke, die mehr auf den philosophischen Teil jener nordischen Kultur abzielen. Das ist definitiv reizvoll und zieht auch aus den Cutscenes in Schlüsselmomenten eine ansprechende Stimmung. Aufgrund der Tatsache, dass hier nicht gesprochen wird, aber eben auf ganz andere Weise als in vielen anderen Games. Der stimmungsvollen Musik kommt dafür eine deutlich höhere Bedeutung zu.

Die Welt besteht, abgesehen vom eher linear angelegten Prolog, aus mehreren weitläufigen Gebieten, die ihr in fester Reihenfolge freischaltet. Ihr könnt euch darin aber sehr frei bewegen, den darüberliegenden schwarzen Schleier der Karte entfernen oder auch Obelisken finden, die gegen gesammelte Kristalle einen grösseren Teil sofort aufdecken. Ausserdem ist es möglich, sich in mehr oder weniger beliebiger Abfolge mit den Haupt- und Nebenaufgaben zu beschäftigen, die ungefähr zu gleichen Teilen aus Rätseln und Action-Elementen wie Bossbegegnungen oder Platforming-Elementen bestehen. Direkt geführt werdet ihr dabei allerdings nur im Ansatz. So werden die Orte, die ihr im Rahmen der Mainquest abschliessen müsst, mit einem roten Lichtschein markiert. Wie ihr genau dorthin kommt, müsst ihr euch aber überwiegend selbst erschliessen. Bei allen optionalen Orten müsst ihr euch selbst ein Stück weit einprägen, welcher der Hotspots auf der Karte jetzt eigentlich der ist, zu dem ihr später zurückkehren möchtet.