Spirit of the North 2 - Test / Review

Liebenswert, aber auch gut?

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 5

Kampflos zum Sieg

Direkt gekämpft wird in "Spirit of the North 2" nicht. Der Fuchs eignet sich im Laufe des Abenteuers zwar noch ein paar weitere Skills an - so könnt ihr euch von eurem Krähenbegleiter später eine begrenzte Zeit tragen lassen, damit weitere Sprünge über Abgründe möglich sind. Er kann Gegner allerdings nicht direkt attackieren. Beim ersten Boss betätigt ihr etwa im richtigen Moment Schalter, um die Krallen des riesigen Vogels einzuklemmen, und müsst anschliessend mit dem Maul bestimmte Objekte aus dem Vieh herausziehen.

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Sterben könnt ihr im Spiel aber sehr wohl. So nehmt ihr Fallschaden schon aus relativ geringer Höhe, was ihr mit einem der gesammelten Lernpunkte in Form eines Minifuchses später jedoch mit einem der freischaltbaren Skills verringern könnt. An manchen Orten gibt es auch einen seltsamen roten Nebel, der den Fuchs innerhalb von Sekunden tötet, wenn ihr euch ihm zu lange aussetzt. Auch dafür existiert jedoch ein Skill, der euch zumindest mehr Spielraum verleiht. Fortschrittsverluste sind mit einem Pixeltod hingegen nicht verbunden, da ihr euch beliebig oft am zuletzt aktivierten Speicherpunkt wiederbeleben könnt. Nur gesammelte Kristalle und Irrlichter, auf die wir später noch mal zurückkommen werden, gehen dann zunächst verloren. Ihr habt aber einmalig die Chance, sie am Ort eures Ablebens wieder aufzulesen, was meistens, allerdings nicht immer möglich ist.

Schöne Rätsel mit leichtem Platformer-Hang

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Die Aufgaben in der Spielwelt sind grösstenteils eher simpel gestrickt und helfen euch primär bei der Erkundung oder bei der Aufwertung des Fuchses. Wenn es euch etwa im ersten Gebiet einmal gelungen ist, auf die andere Seite einer Schlucht zu gelangen, könnt ihr eine Brücke von dieser Seite herunterlassen, sodass ihr später keine Umwege mehr laufen müsst. An vielen Orten versteckte Truhen geben Zugriff auf grössere Mengen an Kristallen oder sogar auf Lernpunkte, mit denen ihr beispielsweise eure Trefferpunkte erhöht oder auch die Chance, Kristalle in den leicht zerstörbaren Urnen in der Welt zu erhalten. Und nur wer sich umschaut, findet auch den Bau eines Dachses, bei dem ihr Kristalle gegen Items eintauschen könnt, die dauerhafte Vorteile geben - oder Zugriff auf ein Irrlicht. Die braucht ihr praktisch immer, später auch mehrere auf einmal, um die oft Dungeon-artigen Tempel zu öffnen. Ihr findet sie zudem meist in grösserer Menge an bestimmten Punkten auf der Karte, die ihr euch aber eben merken müsst, da ihr anfangs maximal drei Irrlichter gleichzeitig mitnehmen könnt. Die braucht ihr auch für die optionalen Aufgaben, etwa Hexenbäume, die gleich drei Irrlichter zur Aktivierung brauchen, dafür jedoch einen Lernpunkt hergeben.

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Die echten Rätsel bestehen auch mal daraus, einen Bodenschalter mit mehreren Objekten zu beschweren, um ein Tor offen zu halten. In labyrinthartigen Umgebungen gilt es obendrein teils, Steinköpfe auf die richtigen Plattformen zu stellen, wobei der Fuchs die Dinger im Maul trägt und dankenswerterweise auch beim Klettern, Springen oder Schwimmen sicher dort festhält. Da erfindet das Spiel das Rad natürlich nicht neu, allerdings ist es zumeist einfach gut umgesetzt, sodass wir die Aufgabe gern erledigen und nicht davon genervt sind. Erhofft euch rein spielerisch jedoch nichts völlig Aussergewöhnliches, und wenn doch, dann von der Sorte, die Probleme machen kann. So gelangt man relativ früh etwa beim Übergang ins zweite Gebiet in eine ziemlich finstere Höhle. Dort müsst ihr zwingend die kurz zuvor erlernte Fähigkeit, bei der euch die Krähe trägt, nutzen, um weiter entfernte Plattformen und schliesslich irgendwann den Ausgang zu erreichen. Man sieht da bisweilen aber so wenig - eine im Maul mitführbare Fackel spendet nur begrenzt viel Licht, sodass man den richtigen Pfad leicht übersieht und womöglich einen Sprung probiert, der zum tödlichen Absturz führt. Da man auch Plattformen erreichen kann, von denen aus es nicht weitergeht, kann es hier leider passieren, dass man zwingend seine Kristalle verliert und eben nicht mehr zurückholen kann. Zum Glück kann man recht schnell wieder grössere Mengen an Land ziehen.

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