Splatoon 2: Octo Expansion - Test

Okto-Highlight im Untergrund

Test Video Beat Küttel getestet auf Nintendo Switch

"Splatoon 2" ist ein Phänomen. Die Switch-Fortsetzung zum Wii-U-Überraschungshit konnte nicht nur sehr gute Wertungen einfahren, sondern verkauft sich auch nach wie vor gut. Das liegt nicht zuletzt an den zahl- und teils umfangreichen kostenlosen Updates, die Nintendo stetig veröffentlicht hat, um die Spielerschaft bei Laune zu halten. Eines hatten diese Content-Drops alle gemeinsam: Sie waren auf den Multiplayer-Aspekt von "Splatoon 2" fokussiert. Der neue DLC mit dem Titel "Octo Expansion" ändert das jetzt aber und gibt Solo-Zockern ebenfalls wieder etwas zu tun. Zudem dürft ihr zum ersten Mal in die glibberige Haut der Oktolinge schlüpfen, und auch Story-technisch verspricht die Erweiterung eine ganz neue Perspektive. Ist der Bezahl-DLC also sein Geld wert? Unser Test verrät es euch.

"Splatoon 2" ist ein Multiplayer-Biest mit inzwischen richtig viel Content. Was viele dabei vergessen ist die absolut gelungene Singleplayer-Kampagne, die deutlich mehr war als nur ein glorifiziertes Tutorial. Ganz im Gegenteil, Solo-Spieler wurden mit toll gestalteten Levels verwöhnt, die mal Kampf-Herausforderungen, mal Geschicklichkeitspassagen und manchmal auch Abschnitte boten, bei denen man seine grauen Zellen ein wenig einsetzen musste. Eine rundum gelungene Sache, wie wir damals auch schon in unserem Review (hier zu finden) festhielten. In “Octo Expansion” will man diese alten Singleplayer-Stärken nun wieder aufgreifen, dabei aber den Fokus auch auf die Oktolinge (statt wie bisher auf die Inklinge) legen. Das bedeutet, dass sich “Splatoon 2”-Fans nebst knackigen Herausforderungen auch auf einiges an Background-Story zum “Splatoon”-Universum freuen dürfen. Doch immer schön der Reihe nach.

Herausfordernd und unterhaltsam

Screenshot

Ihr erwacht zu Beginn im Tiefsee-Hauptbahnhof, und wie es das Gaming-Cliché so will, wisst ihr natürlich nicht so recht, was passiert ist. Zum Glück liest euch aber der altbekannte Käpt’n Kuttelfisch vom Boden auf und erklärt euch ein wenig, in was für eine unbequeme Situation ihr euch manövriert habt. Glücklicherweise hat er aber auch eine Lösung parat, wie ihr aus dem Untergrund wieder zurück an die Oberfläche kommt. Doch dieser Weg will hart erarbeitet werden, und bevor ihr euch verseht, sitzt ihr auch schon mit dem quirligen alten Inkling in einem Zug. Nach einer kurzen Tutorial-Sequenz geht es dann so richtig los, und ihr werdet auf die ersten Challenge-Level losgelassen. Dabei wird die Tatsache, dass ihr euch auf einem U-Bahn-Netz befindet geschickt in die Level-Struktur integriert. Denn U-Bahn-Netze verzweigen sich, und genauso ist es auch hier. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es mehrere Wege zum Ziel gibt, und ihr teilweise Level die euch zu fordernd sind einfach “umfahren” könnt. Und Levels gibt es eine ganze Menge. Bot die ursprüngliche Solo-Kampagne von “Splatoon 2” noch 32 Abschnitte, dürft ihr euch hier in 80 Herausforderungen austoben. Dazwischen wird das Spielgeschehen immer wieder durch Zwischensequenzen beziehungsweise Interaktionen ausserhalb der Level aufgelockert, so dass es wirklich einiges an Story und auch spannenden und witzigen Momenten zu sehen gibt. Wer also eine langweilige Aneinanderreihung von Levels erwartet hat, der wird mehr als nur positiv überrascht von allem, was die “Octo Expansion” in Sachen Hintergründe des “Splatoon”-Universums und seiner Bewohner zu bieten hat.

Screenshot

Doch wie sieht denn jetzt der eigentliche Spielinhalt, wie sehen die einzelnen Levels aus? Grundsätzlich funktionieren alle nach dem gleichen System, sind inhaltlich aber sehr unterschiedlich. Auf der U-Bahn-Map wählt ihr einen der nach und nach freigeschalteten Level aus, wobei euch auch gleich angezeigt wird, wieviel Ingame-Währung pro Versuch fällig wird und welche Belohnungen euch erwarten. Habt ihr das Startgeld bezahlt, dürft ihr euch auch schon ins Getümmel stürzen, ein kurzer Hinweistext sagt euch dabei, was überhaupt das Ziel ist. Das kann das Plätten aller Gegner im Level sein, oder das Erreichen des Ziels innerhalb eines Zeitlimits, oder das Lösen einer Geschicklichkeitsaufgabe. Die Abwechslung, die geboten wird ist wirklich erstaunlich gross. Klar, bei 80 Leveln hat man es durchaus immer mal wieder mit dem gleichen Gameplay-Grundgedanken zu tun, aber Nintendo bringt es hier exzellent fertig, jedem Level einen eigenen Twist zu verleihen. Ob vertikale Level, mit Hindernissen gespickte Laufbänder, limitierter Tintenvorrat oder durch Ringe schweben, irgendwas verrücktes gibt es immer zu sehen und zu tun.

Screenshot

Allerdings richtet sich "Octo Expansion" ganz klar an Zocker, die bereits wissen, wie man "Splatoon 2" zockt, denn der Schwierigkeitsgrad ist nicht ohne. Wer also in letzter Zeit kaum oder gar nicht mehr aktiv war, dem dürfte bereits in den ersten Abschnitten die gegnerische Tinte um die Okto-Ohren fliegen. Immerhin habt ihr pro Level 3 Versuche, und es gibt unterwegs auch Checkpoints. Schafft ihr es aber innerhalb dieses Limits trotzdem nicht, das Ende zu erreichen, müsst ihr wieder von vorne anfangen und auch die Startgebühr erneut berappen. Wem das zu einfach ist, der darf sich dann auch an noch schwerere Herausforderungen wagen. Dazu wählt ihr beim Start dann einfach etwa ein anderes Waffenset aus (welches auch eine unterschiedliche Belohnung verspricht). Den auf Scharfschützen-Gameplay ausgelegten Level mit den Standard-Tinten-Knarren bewältigen? Challenge accepted!

Kommentare

Splatoon 2 Artikel