Splatoon 2 - Test

Tinten-Spektakel zum Zweiten

Test Video Beat Küttel getestet auf Nintendo Switch

"Splatoon" auf der Wii U war ein absoluter Hit, der sich bis dato fast 5 Millionen mal verkauft hat. Was so oder so eine sehr bemerkenswerte Zahl für eine komplett neue Marke ist, ist umso beeindruckender, wenn man sich vor Augen führt, dass sich die Wii U selber leider nur knapp 14 Millionen Mal verkauft hat, und somit mehr als jeder dritte Wii-U-Besitzer auch “Splatoon” sein Eigen nennt. Kein Wunder also, dass man auf der fulminant gestarteten Switch nun nachdoppeln will. Einerseits möchte man alle Zocker, die keine Wii U hatten, an Bord holen, andererseits mit mehr Umfang und Detailverbesserungen bereits bestehende Fans erneut begeistern. Wie gut Nintendo das gelungen ist, und ob “Splatoon 2” mehr ist als ein Aufguss des ersten Teil, verraten wir euch in unserem Review.

Da viele Gamer die Wii U (und somit auch das erste “Splatoon”) links liegengelassen haben, wollen wir zu Beginn noch einmal auf das grundlegende Spielprinzip eingehen. Nintendo hatte es sich zum Ziel gesetzt, einen familienfreundlichen Shooter auf die Beine zu stellen, was echte Waffen und abplatzende Gliedmassen natürlich ausschloss. Die Lösung: Ein Shooter, in dem die Waffen Tinte verspritzen sowie Spielmodi, welche sich um diese Spielmechanik und nicht um reines abknallen der Gegnerschaft dreht. Dank dieser originellen Prämisse, gleich auf Anhieb spassigem Gameplay sowie einem gelungenen Art-Design konnte “Splatoon” schon bald eine grosse Fangemeinde hinter sich scharen. Mittelpunkt des Ganzen waren ganz klar die Multiplayer-Inhalte, und das ist bei Teil 2 nicht anders. Nichtsdestotrotz wollen wir zuerst auf einige Spielmechaniken sowie die ebenfalls nicht zu verachtende Singleplayer-Kampagne von “Splatoon 2” eingehen, bevor wir uns den online-Schlachten widmen.

Helden braucht Inkopolis

Screenshot

Wie schon beim ersten Teil dient die Singleplayer-Komponente im Okto-Canyon, genannt Helden-Modus, auch hier wieder als guter Einstieg ins Spiel. Den einerseits werdet ihr mit einer Menge Spielelementen vertraut gemacht, andererseits werdet ihr mehr oder weniger gezwungen, die Besonderheiten der verschiedenen Waffen zu erlernen. Denn in den Singleplayer-Levels dürft oder vielmehr müsst ihr für den ansässigen Waffen-Händler Arty verschiedenste, vorgegebene Wummen ausprobieren, was dazu führt, dass Nintendo die entsprechenden Levels genau um die Fähigkeiten (und Nachteile) der jeweiligen Waffe herum designen konnte. So seid ihr in gewissen Levels mit einem Tinten-Scharfschützengewehr unterwegs, welches für eine anständige Reichweite eine Sekunde “aufgeladen” werden muss, und diese Ladung neuerdings auch bei kurzen Tinten-Tauch-Touren halten kann. Entsprechend lernt ihr, die vorhandene Deckung zu nutzen, und eure Schüsse nicht leichtfertig zu vergeuden. Andere Farbwaffen sind hingegen aufgrund ihrer Reichweite klar auf den Nahkampf ausgelegt, etwa der allseits beliebte Tintenroller (inklusive Abwandlungen). Hier kommt ihr nicht darum, schnell unterwegs zu sein, Tintenspuren zu legen, auf denen ihr euch Gegnerhorden nähern könnt, um schnell aufzutauchen, zuzuschlagen und ebenso schnell wieder aus der Schusslinie zu kommen. Zusätzlich bietet der Helden-Modus aber auch noch etliche coole Elemente, welche die Levels abwechslungsreicher und oft auch herausfordernder machen. Hüpfburg-artige Oberflächen, sich teilweise drehende und unter Beschuss umklappende Levelstrukturen oder Ink-Rails, auf denen ihr grinden (und gleichzeitig schiessen) könnt, sind hier nur einige Beispiele. Da die Levels nicht allzu lang sind - meist reichen zwischen 5-15 Minuten - wird einem nie langweilig, da jeder Abschnitt wieder etwas neues bietet. Natürlich gibt es auch wieder Boss-Kämpfe mit richtig mächtigen Widersachern, und manchmal werdet ihr statt in einen linearen Level auch in eine Arena geworfen, in der ihr 8 Mini-Elektro-Welse einsammeln sollt, um die Zielvorgabe zu erfüllen. Dass ihr dabei von allerlei Gegnern von allen Seiten ins Visier genommen werdet, versteht sich fast schon von selber, aber auch das ist natürlich wieder eine gute Hilfe, um sich für den Ernst der Mutliplayer-Arenen vorzubereiten. Nintendo hat es geschafft, ein unterhaltsames Single-Player-Abenteuer auf die Beine zu stellen, welche im übrigen auch Speed-Runner und Sammler-Naturen zufriedenstellen dürfte. Da verzeihen wir auch die eine oder andere unnötig frustig designte Stelle und die manchmal etwas eintönig geratenen Texturen, die man ja aber sowieso mit Tinte vollkleckert.

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