Splatoon 3 - Test / Review

Hält Teil 3 die Klasse?

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Bereits zum zweiten Mal finden Nintendos auf Wii U gestartete Farbschlachten nun auch auf Switch statt. Wir konnten die finale Version des kunterbunten Third-Person-Shooters vorab spielen und verraten euch, ob sich die Anschaffung lohnt.

Es gab kaum einen Wii-U-Hit, den Nintendo im Nachgang nicht auch für Switch neu veröffentlichte. Zu "Super Mario 3D World", "Mario Kart 8" und sogar "Captain Toad: Treasure Tracker" gab es später (im Regelfall inhaltlich erweiterte) Neuveröffentlichungen für die aktuelle Konsole des japanischen Herstellers. Bei "Splatoon" war das anders. Der familienfreundliche Shooter, der sich vor allem an Online-Spieler richtet, aber auch eine umfangreiche Solokampagne mitbringt, war mit weltweit knapp fünf Millionen verkauften Einheiten zwar sehr erfolgreich und damit im Besitz von mehr als jedem dritten Wii-U-Nutzer. Statt einer Neuauflage brachte Nintendo 2017 mit "Splatoon 2" jedoch gleich einen echten Nachfolger exklusiv für die wenige Monate zuvor veröffentlichte Switch. Nun geht die Reihe, in der ihr mit Farbkanonen um die Vorherrschaft kämpft, mit "Splatoon 3" in die nächste Runde. Lohnt sich das Sequel, oder könnt ihr getrost beim Vorgänger bleiben? Die Antwort auf diese Frage klären wir hier und in unserem oben eingebetteten Testvideo.

Treu nach Seriengesetz

Obgleich "Splatoon 3" auch einen Einzelspielermodus mitbringt, zu dem wir später noch kommen, bleibt der Mehrspieler-Part das Zentrum. In den sogenannten Revierkämpfen hat sich im Kern nicht viel verändert. Mit verschiedenen Farbkanonen bewaffnet, treten jeweils zwei Viererteams auf kompakten Maps gegeneinander an. Es geht aber eben nicht darum, möglichst viele Gegner zu erledigen, sondern in den drei Minuten kurzen Matches möglichst viel Fläche mit der Teamfarbe einzukleistern. Das Team mit der grössten eingesauten Fläche gewinnt. Ihr könnt natürlich auch eure Gegner abschiessen, allerdings ist das nicht zwingend notwendig für den Erfolg. Es bringt aber natürlich einen Vorteil, gegnerische Spieler für wenige Sekunden bis zum Respawn aus der Partie zu nehmen, da sie in dieser Zeit eure Flächen logischerweise nicht wieder überpinseln können.

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Mit welcher Waffe ihr loszieht, bleibt euch überlassen, wobei ihr den grössten Teil davon erst bei Waffenhändlern gegen im Kampf verdiente Coupons freischalten müsst. Eine gute Waffen-Durchmischung im Team ist sinnvoll, da sich die Kampfwerkzeuge mitunter sehr stark in ihren Eigenschaften unterscheiden. Mit dem aus den Vorgängern bekannten Klecksroller färbt ihr etwa rasch grössere Flächen ein, könnt euch jedoch nur im Nahkampf zur Wehr setzen. Schusswaffen wie Kleckser und Klecksdoppler oder auch der neue, bogenartige Tri-Stringer unterscheiden sich wiederum deutlich unter anderem bei Reichweite und Aufladetempo des Tintenvorrats, den ihr wie gehabt durchs Eintauchen in eurer eigenen Farbe manuell wieder auffüllt. Stark am noch etwas vielseitigeren Arsenal sind dabei zwei Dinge: Erstens spielt sich jede Waffe anders, sodass für jeden das passende Gerät dabei ist und wir gern mal wechseln. Zweitens sind die Waffen sehr gut ausbalanciert. Denn so cool etwa die Gatling-artige Splatlin-Gun auch ist, sie ist nicht stärker als andere Wummen, wenn ihr damit umzugehen wisst.

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Natürlich bringt jede Waffe auch zwei Extras mit. Das eine ist etwa eine Haftbombe oder Tintenmine, die ihr jeweils mit ausreichend gefülltem Tintenvorrat beliebig oft einsetzen, aber nicht spammen könnt. Das andere Extra, die Spezialfähigkeit, muss im Kampf zunächst aufgeladen werden. Dazu zählt beim 3R-Schwapper etwa der Tintendüser, der wie ein Jetpack funktioniert. Aktiviert ihr das Teil, fliegt ihr also einige Meter über dem Boden und könnt von dort aus die Umgebung einfärben oder Gegner abschiessen. Neu ist auch der Krabbenpanzer, der zwar nur kurz eingesetzt werden kann, jedoch in der Lage ist, euch mit seiner grossen Feuerkraft in bestimmten Situationen aus einer misslichen Lage herauszuholen. Interessant im Zusammenhang mit dem guten Waffen-Balancing ist indes auch, dass sich unserem Gefühl nach nicht mal die vielen aktivierbaren Vorteile negativ auf die Spielbalance auswirken. Klamotten, Accessoires etc. verbessern zwar beispielsweise die Aufladegeschwindigkeit für die Spezialfähigkeit oder Erhöhen das Schwimm- beziehungsweise Tauchtempo in Tintenfischform leicht, aber nie so stark, dass jemand einen unfairen Vorteil daraus ziehen kann. Auch hier ist Skill am Ende immer das Entscheidende, wie das in Mehrspieler-Shootern eben sein muss. Genau deshalb wird am Ende allerdings das Matchmaking entscheidend sein, damit nicht die Besten mit Anfängern zusammengewürfelt werden. Ob das in "Splatoon 3" gut funktioniert, werden wir erst nach dem Launch feststellen können. Nach unseren Erfahrungen im Vorgänger sind wir diesbezüglich aber zuversichtlich.

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