Splatoon

Farbe statt Frags!

Vorschau Beat Küttel

Es war eine absolut unerwartete E3-Ankündigung. Nintendo geht mit “Splatoon” mit einer komplett neuen IP an den Start. Was alleine schon einem kleinen Erdbeben gleichkam, erhielt durch die Enthüllung des Genres noch mehr Brisanz. Denn Third-Person-Action mit einem starken Fokus auf den Online-Aspekt gehörte bisher nicht unbedingt zu den bekannten Stärken des Mario-Konzerns. Gerade dieser Umstand zeigt aber, dass Nintendo gewillt scheint, viele, wenn nicht gar alle Hebel in Bewegung zu setzen, um der immer noch lahmenden Wii U doch noch zum Erfolg zu verhelfen. Ob “Splatoon” dabei ein Schritt in die richtige Richtung ist, wird sich erst noch zeigen müssen, denn derzeit ist noch recht wenig über das Spiel bekannt. Dennoch haben wir es uns natürlich nehmen lassen, das Game für euch probezuspielen. Unsere Eindrücke sowie die verfügbaren Infos, die wir aus Nintendo rauskitzeln konnten lest ihr genau hier, im grossen GAMES.CH-Preview.

Seit gefühlten Jahrzehnten beklagen sich Zocker -gerechtfertigt oder nicht-  darüber, dass Nintendo kaum einmal etwas neues ausprobiert. Doch spätestens seit dieser E3 ist klar: Big N kann auch anders. Und obwohl wir auch vielfach bekannte Franchises begegneten, zeigten sich auch diese (etwa “Hyrule Warriors”, “Mario Maker” oder “Captain Toad Treasure Tracker”) oft in ungewohntem Gewand. Und während einige Nischen-Projekte wie etwa “Project Giant Robot” eher Experimental-Charakter besassen, wurde “Splatoon” richtig gepusht und hatte auch ein entsprechend stattliches Anspiel-Areal auf dem E3-Showfloor. Für alle, denen “Splatoon” im E3-Rummel bisher komplett entgangen ist, wollen wir im nächsten Abschnitt zuerst noch einmal alle bekannten Fakten zusammenfassen, bevor wir euch dann verraten, wie uns unsere Anspiel-Session gefallen hat.

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Fakten, Zahlen,.... und ganz viel Farbe!

Was ist “Splatoon” denn nun genau? In der E3-Demoversion trat man als Teil eines 4-Mann-Teams gegen 4 andere menschliche Spieler an in zwar halbwegs weitläufigen, aber nicht wirklich riesigen Levels. Anders als in modernen First- und Third-Person-Shootern lautet das vorrangige Ziel aber nicht, möglichst viele Abschüsse zu erzielen oder ein bestimmtes Areal zu erobern und zu halten. Stattdessen wurde zumindest im von uns angespielten Modus am Schluss nach Farbe abgerechnet. Nach Farbe? Ja genau, denn euer Charakter kann während er durch den Level läuft reichlich Farbe verschiessen, und die Spielwelt in den eigenen Farben dekorieren. Sobald der Countdown abgelaufen ist, wird dann ermittelt, welches Team insgesamt grössere Teile des Levels in seine Farben hüllen konnte. Nun klingen ja acht Figuren, die in einem Level rumrennen und Farbe auf dem Boden, den Wänden und auch sonst überall verteilen eher langweilig. Doch natürlich hat sich Nintendo dabei etwas überlegt und Features eingebaut, die dafür sorgen sollen, dass das Spiel taktischen Tiefgang erhält und uns Zockern jederzeit verschiedene Optionen offenstehen. Einerseits ist es natürlich möglich, bereits vom Gegner eingefärbte Gebiete wieder in die eigene Farbe zu hüllen, was einsame Vorstösse in die Nähe der gegnerischen Basis eher nutzlos macht, da man damit nur seine Zeit verschwendet und das eigene Werk eh gleich wieder überpinselt wird. Andererseits könnt ihr aber in der eigenen Farbe auch untertauchen, und euch so komplett unsichtbar und erst noch mit höherer Geschwindigkeit fortbewegen. Weitere Farbe im Level verteilen könnt ihr in diesem Zustand allerdings nicht, dafür füllt ihr so euren Farbtank auch gleich wieder auf. Dieser leert sich unerwartet schnell, wodurch verhindert wird, dass man einfach mal eben eine Farbspur vom einen Ende des Levels zum anderen ziehen kann, ohne dabei gelegentlich einen Zwischenhalt einzulegen.

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Natürlich ist es auch möglich, die gegnerische Mannschaft direkt zu bekämpfen und sie mittels einer Farb-Breitseite zurück in ihre Basis zu befördern. Und genau da liegt auch eine der taktischen Möglichkeiten begraben. Soll man zu viert losstürmen und einfach den ganzen Level einfärben und möglichst weit vordringen, oder widmen sich nur drei Teammitglieder voll und ganz der Levelverschönerung, während der vierte sich so gut es geht versteckt hält und in Feindesgebiet versucht, die Gegner aus dem Hinterhalt zu überfallen und in deren Basis zurückzubefördern, was diese natürlich enorm Zeit kostet? Zusätzlich gibt es aber auch die Möglichkeit, via Touchscreen des Wii-U-Gamepads direkt neben einen Teamkameraden zu spawnen, was ebenfalls neue taktische Möglichkeiten eröffnet. Dies sind nur einige der Handlungsmöglichkeiten, die euch in den Matches zur Verfügung stehen. Ihr seht also, Nintendo versucht hier durchaus, frischen Wind ins Genre der kompetitiven Action-Games zu bringen, auch wenn sie dies auf eine eher verspielte und farbenfrohe Art tun.

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