Squirrel with a Gun - Test / Review

Von Ziegen inspiriert

Test Fabrice Henz getestet auf Xbox Series X/S

Manchmal können Titel extrem kryptisch sein. Bei Spielen wie "Journey", "Gris" oder "What Remains of Edith Finch" rein anhand des Namens herauszufinden, worum es geht, ist nicht eindeutig möglich. Nehmen wir jedoch "Squirrel with a Gun" als Beispiel, dann ist der Inhalt viel klarer. Ein Eichhörnchen mit einer Knarre spricht für sich, weshalb wir uns das Game zum Konsolen-Release auf der Xbox Series X genauer ansehen mussten.

Für eine Handvoll Eicheln

Wer "Ice Age" gesehen hat, weiss, wie verrückt Eichhörnchen nach Eicheln sein können. Der Name des Tieres an sich macht das schon klar. So geht es auch dem titelgebenden Nagetier in "Squirrel with a Gun". Nur handelt es sich bei der riesigen goldenen Eichel, die es in einem Untergrundbunker findet, nicht um genau das, was es sieht. Hat es die vermeintliche Frucht gefuttert, erscheinen auch schon die ersten Agenten und wollen das Tier stoppen. Eins führt zum anderen, und schon hat der Nager eine Pistole in seinen süssen, kleinen Händen und zieht in den Krieg gegen die unbenannten Regierungslakaien. Neben einer Horde an Agenten warten auch die Anführer Father und Mother auf eine Abreibung. Auf dem Weg zu ihnen geht es nur darum, mehr und mehr Eicheln zu hamstern.

Screenshot

Wie dieser kleine Einblick in die Story schon zeigt, kann man "Squirrel with a Gun" nicht ernst nehmen. Und das Spiel des Entwicklerstudios Dee Dee Creations nimmt sich selber genauso wenig ernst. Ganz klar von witzigen Physikabenteuern wie "Goat Simulator" inspiriert, präsentiert es sich als wahnwitzig zusammengeschusterte Kombination aus allem Möglichen. Aber der Name "Squirrel with a Gun" klingt gut, und irgendwie kann man daraus schon ein unterhaltsames Game machen. Das ist dem Studio zum grössten Teil auch gelungen.

Der Name ist Gun, Squirrel with a Gun

Gesteuert wird der Nager aus einer Third-Person Perspektive, und schaut man über die überspitzte Darstellung hinweg, handelt es sich um einen relativ simplen Platformer mit einem Eichhörnchen. Statt eines genretypischen Doppelsprungs nutzt man aber beispielsweise sein Waffenarsenal, um höher zu springen. Mit einer Pistole kann man zusätzliche, kleine Hopser an einen Sprung hängen. Mit einer Uzi katapultiert man sich blitzschnell in die Höhe, muss dabei aber auf den Munitionsvorrat achten. All das macht man, um normale, kleine Eicheln und die seltenen goldenen Eicheln zu sammeln. Hat man genug von ihnen, kann man in der kleinen, allerdings offenen Spielwelt in der Form eines Vororts neue Dinge freischalten. Dazu zählen unter anderem Kleider, Hüte und Fellfarben für das Hörnchen, jedoch auch neue Waffen oder Fahrzeuge wie ein ferngesteuertes Auto, mit dem man Tricks machen und sich schnell fortbewegen kann.

Screenshot

All das ist so random, wie es unterhaltsam ist. Wer Sinn in seinen Videospielen sucht, findet hier schwerlich einen. Ein Haus ist komplett von Lava überflutet. Wieso? Weil es dadurch eine Herausforderung gibt, bei der man die schwimmenden Möbelstücke als Plattformen nutzen muss, um an die gesuchten Sammelobjekte zu kommen. Ergibt das storytechnisch oder in der Spielwelt irgendeinen Sinn? Überhaupt nicht, was in diesem Fall aber völlig okay ist. Es gibt viele kleine und grosse Herausforderungen, bei denen man gezielt springen, Objekte wie einen Ball an einer Football-Mannschaft vorbeibringen oder Gegner besiegen muss. Gekrönt wird das immer wieder durch die erwähnten Bosskämpfe, in denen man als ballendes Eichhörnchen gegen einen Panzer antreten muss. Abwechslung und Unterhaltung werden definitiv geboten.

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