Google Stadia - Test / Review

Was lange währt, wird endlich gut?

Hardware: Test Roger Sieber

Stadia Free oder Pro

Wie bereits erwähnt, könnt ihr seit Kurzem Stadia grundsätzlich kostenlos und ohne zusätzliche Hardware nutzen. Allerdings gibt es hier einige Beschränkungen. Beim Gratis-Service wird euer Stream auf 1080p/60 fps und Stereo-Sound beschränkt. Im Gegensatz dazu glänzt die Pro-Version mit 4K/60 fps, HDR und Surround-Sound. Zudem erhaltet ihr für die monatlichen CHF 11 etwas über 30 Spiele, die ihr so lange nutzen könnt, wie ihr das Monatsabo bezahlt.

Weitere Spiele müsst ihr über den Stadia-Store besorgen. Pro-Kunden erhalten auch hier Spezialangebote und Rabatte. Aktuell sind nur etwas mehr als 100 Titel im Shop zu finden. Die eher geringe Anzahl dürfte auch der Grund sein, weshalb der Store über keine Suchfunktion verfügt.

Im Gegensatz zu GeForce Now könnt ihr Spiele, die ihr bereits besitzt (Stichwort Steam oder Ubi-Store), nicht importieren. Entsprechend müsst ihr diese erneut kaufen. Dazu kommt, dass die Titel zum Teil weit über dem Strassenpreis angeboten werden. Wir wurden zwar darauf hingewiesen, dass die aktuellen Preise noch nicht final sind, gehen aber davon aus, dass der Handel bessere Preise bieten wird.

Das Wichtigste: Was taugen Googles Controller und Cloud-Gaming-Dienst?

Nachdem wir uns recht ausführlich über Umfang, Installation und Store geäussert haben, kommen wir zu den wohl wichtigsten Fragen überhaupt: Hält Google Stadia, was es verspricht? Macht das Zocken Spass?

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Fangen wir mit dem Stadia-Controller an. Dieser ist gut verarbeitet und liegt richtig toll in der Hand. Irgendwie fühlt er sich wie eine Mischung aus DualShock-4- und Xbox-Controller an, mit einer klaren Tendenz Richtung Xbox. Kein Grund zum Meckern, auch wenn wir den Xbox Elite und allen voran den neuen DualSense der PlayStation 5 bevorzugen. Uns gefallen Design und Haptik.

Gaming-Qualitäten

Cloud-Gaming gehört die Zukunft. Wirklich? Wir haben Google Stadia mit einigen Games und Endgeräten etwas genauer unter die Lupe genommen.

Zur Testumgebung: In unserem Office nutzen wir eine Internet-Anbindung mit 1 Gbit/s (Glasfaser) und Netzwerk-Hardware von Ubiquiti (DMPro und diverse USW- und USG-Hardware). Zudem kam in unserem Wohnzimmer ein Samsung Q90T (65") und Q900T-Soundbar zum Einsatz.

Getestet haben wir zudem hauptsächlich "Immortals Fenyx Rising". Natürlich spielten wir auch weitere Games. Das Spiel läuft überraschend flüssig. Casual-Gamer werden mit der Leistung wohl kaum Probleme haben. Wie zu vermuten war, kämpft der Streamingdienst jedoch mit leichten Lags und diversen Grafikfragmenten. Pro-Gamer werden wohl kaum glücklich damit, davon gehen wir zumindest aus.

Interessant ist ein Vergleich von Stadia mit lokalem PS5-Remote-Play (ebenfalls via "Immortals Fenyx Rising"): Hier schneidet Stadia optisch massiv besser ab. Dafür simuliert Sonys Remote Play die HDR-Funktionalität: Helle oder dunklere Bereiche der Umgebung passen sich beim Hin- und Herauslaufen in der Helligkeit an und erwecken so einen natürlicheren Lichteindruck, was uns allerdings eher störend auffiel. Dies ist natürlich Geschmackssache.

Anders sieht es mit der Leistung auf unserem 65" grossen Samsung-TV aus. Hier verglichen wir die Grafikausgabe der PlayStation 5 mit dem 4K-Stream von Stadia. Auch wenn Googles Cloud-Dienst eine tolle Arbeit leistet, kommt der 4K-Stream bei schnellen Bewegungen nicht annähernd an die Qualität der PlayStation 5 heran. Ehrlich gesagt hätte uns dies auch stark überrascht.

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Negativ überrascht hat uns übrigens zudem, dass bei einigen Standbildern starke JPG-/MPEG-Fragmente zu sehen waren. In "Hitman 2" war dies sehr auffällig.

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