Von unseren südlichen Nachbarn erreicht uns aus Rom ein neuer Indie-Titel, der Highspeed-Fahrten, Rätsel und Kämpfe auf einem fremden Planeten verspricht. Caracal Games Studios, die vorherige Titel wie den Action-Platformer "OkunoKA" oder das Action-Adventure "2021: Moon Escape" gemacht haben, schicken nun ihr nächstes Spiel "Star Overdrive" an den Start. Wir durften es für euch auf der Nintendo Switch testen.
Wo sind denn alle?
In "Star Overdrive" schlüpft ihr in die futuristischen Schuhe von Bios, einem jungen Abenteurer, der auf der Suche nach seiner geliebten Freundin nun selbst auf einem fremden Planeten gestrandet ist. Alles begann, als Bios ein SOS-Signal von Nous, seiner Freundin, erhielt und er sich daraufhin auf die Suche nach ihr macht. Doch es läuft nicht alles nach Plan. Bios erleidet Schiffbruch auf dem rätselhaften Planeten Cebete. Von anderen Menschen gibt es hier weit und breit keine Spur. Nur verlassene Ruinen und alte Installationen lassen darauf schliessen, dass es auf Cebete doch mal Anwohner gab. Mit einem Hoverboard in der einen und einer Keytar in der anderen Hand macht ihr euch also auf, den scheinbar verlassenen Planeten zu erkunden, um herauszufinden, was hier passiert ist und wo sich Nous befindet.

Die Geschichte von "Star Overdrive" wird sehr minimalistisch erzählt. Es gibt keine grossen Story-Szenen, sondern ihr findet überall in der Welt verteilt Kassetten, auf denen Nous ihre Erlebnisse dokumentiert hat, um euch so kleine Einblicke in die Geschehnisse zu bieten. So hat die Upward Corporation auf Cebete einst Ressourcen mithilfe von grossen Bohrern und Minen abgebaut, die ihr nun verlassen vorfindet. Auch erfahrt ihr dank der Audiologs von Nous, dass die Bergbauarbeiter und Ingenieure einfach verschwinden und sich komischerweise niemand darum zu kümmern scheint. Was ist hier nur los?
Die Welt von Cebete ist in rund 14 Abschnitte aufgeteilt, und in jeder dieser Regionen gilt es, den Regionalturm zu finden und freizuschalten. Diese Türme werden im Normalfall von Gegnerhorden bewacht, und ihr müsst letztere erst mal loswerden. Sind die Viecher verscheucht, gilt es manchmal noch kleinere Rätsel zu lösen, um den Turm final aktivieren zu können. Ist dies getan, deckt ihr die Karte dieser Region auf und schaltet die dort befindlichen Minen frei. Stosst ihr also auf eine Mine, bevor der Turm dieses Gebiets aktiviert ist, könnt ihr sie leider noch nicht betreten. Etwas ärgerlich. Zudem kann der Turm dazu genutzt werden, euch in eine beliebige Himmelsrichtung katapultieren zu lassen, um so etwas schneller ans Ziel zu kommen oder auch höher gelegene Orte zu erreichen. Neben jedem Turm findet ihr eine Werkbank, an der ihr euer Hoverboard aufrüsten und individualisieren könnt. Dazu später mehr. Ausser den Türmen und Minen sind viele Bohrer, Rennherausforderungen und auch Jagdreviere in der Welt von "Star Overdrive" vorhanden. Dazu kommen Sammelgegenstände wie Fotos und Soundtracks, Upgrade-Materialien und neue Farben für das Hoverboard - oder eben auch die bereits angesprochenen Audiologs von Nous.
Fröhliches Basteln

Das wichtigste Gut in "Star Overdrive" ist mit Abstand das Hoverboard. Ohne das wäre das Erkunden der Welt praktisch unmöglich. Damit ihr die verschiedenen Herausforderungen von Cebete erfolgreich absolvieren könnt, müsst ihr stetig an eurem Board herumschrauben. Ansonsten werdet ihr in der Welt nicht weit kommen. Dies könnt ihr, wie bereits kurz angesprochen, an den Werkbänken bei den Regionaltürmen machen. Die verschiedenen Komponenten eures Bretts verbessern jeweils die sechs Attribute Tempo, Schub, Kontrolle, Gravitation, Kraft und Band. So liefert beispielsweise ein neuer Antrieb gehörig Tempo; Flügel helfen bei der Kontrolle und dem Schub; Bouncer verbessern die Gravitation zwischen Untergrund und Board. An der Werkbank können aber nicht nur fertig gefundene Komponenten eingebaut werden. Grösstenteils stellt ihr sie nämlich selber her, indem ihr gefundene Materialien zusammenwerft, um so neue Komponenten zu kreieren. Dabei gibt es fünf Materialtypen, die ihr von eingesammelten Pflanzen und besiegten Gegnern erhalten könnt: Weich, Hart, Tech, Alien und Gravitanium. Hier lässt euch das Spiel aus unserer Sicht leider etwas im Regen stehen. Es gibt keine Anleitungen oder Rezepte, die darauf hindeuten, welche Zusammensetzungen gute und brauchbare Komponenten ergeben. Ihr werft einfach eine bunte Mischung an Materialien in den Topf und hofft darauf, dass am Ende etwas Nützliches dabei herauskommt und ihr nicht gerade einen Haufen an Ressourcen verschwendet habt. Zwar stehen in den Beschreibungen Sätze wie "Erhöht die Geschwindigkeit leicht" oder "Verbessert den Stosswiderstand deiner Komponenten", doch ob es nun auf eine genaue Mischung ankommt oder mehr einfach immer besser ist, wird nicht erklärt.

Neben der Herstellung könnt ihr an der Werkbank auch das Aussehen eures Boards anpassen und dazu die in der Welt gefundenen Farben und Stile nutzen. Diese haben keinen Effekt auf das Verhalten des Boards und sind rein optischer Natur.
Das fleissige Upgraden des Hoverboards ist extrem wichtig, denn ein Grossteil der Quests und Herausforderungen ist schlicht nicht schaffbar, wenn euer Brett nicht schnell genug ist. Netterweise gibt es für die verschiedenen Regionen und Rennen auch gleich eine Empfehlung vom Spiel, wie die Ausrichtung und Stärke eures Hoverboards aussehen sollte, um nicht komplett chancenlos zu sein.