Unsere Demo lief auf der Oculus Rift und wurde mit den Touch Controllern im Sitzen gesteuert. Jeder Spieler hat sein eigenes Charaktermodell, auf welches die Bewegungen in Echtzeit übertragen werden. Auf dem Schirm des Ingenieurs konnte man so durch antippen mit dem Finger die verfügbare Energie auf die benötigten Systeme verteilen, die Warpspulen aufladen und den Transporter für die Rettungsmission bedienen. Jede grössere Aktion setzt Zusammenarbeit und Kommunikation der Spieler voraus: So kann zum Beispiel der Warp nur dann aktiviert, werden wenn Pilot und Ingenieur zusammenarbeiten. Andere Systeme funktionieren nur, wenn sie genug Energie zugeteilt bekommen. Über allem sitzt der Captain, der das gesamte Geschehen im Auge haben muss und Befehle erteilt.
Wer jetzt aufgepasst hat, weiss, woraus das eigentliche Gameplay in "Star Trek: Bridge Crew" besteht. Genau: Auf Touchscreens herumtippen. Das alleine klingt nicht besonders spannend, und ist es in der Tat auch nicht. Was den Reiz des Spiels ausmacht, ist nicht dieses Gameplay, sondern die Atmosphäre und Dynamik der Brücken-Simulation an sich. Während unserer Demo blieb der Captain stets "in character" und sprach alle Mitspieler so an, als wären sie tatsächlich Offiziere auf der Brücke eines Raumschiffs. Schnell fielen wir alle in das gleiche Muster und sprachen die Phrasen herunter, die wir schon so oft in der Fernsehserie gehört haben. Zwar waren die Aktionen offensichtlich so designed, dass eine Zusammenarbeit in bestimmten Bahnen zwingend nötig wurde, aber dies war nach ein paar Minuten und vielen "Yes, Captain." schnell vergessen und wurde zu einem organischen Zusammenspiel.
Das Spiel orientiert sich grafisch an den neuen Star-Trek-Reboot-Filmen und sieht modern, bunt und aufgeräumt aus. Wer eine klassische Brücke erwartet, wird wohl enttäuscht, aber die modernen Displays sind sehr verständlich angeordnet und gut lesbar. Die Animationen der Charaktermodelle sind durch Übertragung des Spielerbewegungen manchmal etwas unnatürlich, aber dies fällt in der Hitze des Gefechts kaum auf. Der Sound kommt direkt aus dem Film und sorgt für eine stimmige Untermalung.
Fazit
Für Star-Trek-Fans wird mit "Bridge Crew" ein Traum wahr. Wer schon immer davon geträumt, hat selber auf der Enterprise arbeiten zu können, kommt mit dem Spiel so nah dran wie noch nie. Wenn im Multiplayer alle mitziehen und ihre Rollen gut verkörpern, kommt eine Stimmung auf, die so echt wirkt, dass es kaum zu glauben ist. Zwar ist das Gameplay noch limitiert und wir wissen nicht, wie viel bis zum Release noch oben drauf kommt, aber die Brücken-Simulation ist bisher sehr gelungen. Bleibt zu hoffen, dass der Singleplayer mit NPCs genauso gut funktioniert wie der Co-op und dass das Online-Matching mir andere Star-Trek-Enthusiasten in die Gruppe wirft. Denn vier Leute mit VR Headsets, die auch noch Star Trek mögen, bekommt man unter seinen Freunden wohl eher schwer zusammen. Ohne gute Zusammenarbeit und schönes Rollenspiel wird das Spiel wohl keinen Spass machen.