Star Wars: Battlefront 2 (Kampagne) - Test

Das Imperium schlägt zurück

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Alle schiessen, kaum einer trifft

In den Fahrzeug-Sequenzen zeigen Gegner und Missionsdesign ähnliche Probleme. Dort präsentiert sich die KI sogar als noch schwächeres Massenphänomen. Während wir die rebellische Weltraum-Station Fondor angreifen, um einen gekaperten Sternenzerstörer zu befreien, gilt es zunächst einige Feindwellen zu erledigen. Sorgen, dass die euch ernsthaft gefährlich werden können, müsst ihr allerdings keine haben. Es dauert einfach nur eine gewisse Zeit, bis ihr schliesslich im nächsten Missionsabschnitt ins Innere der Station Vordringen dürft. Warum die Flugkämpfe so anspruchslos ausfallen, erklärt sich zum Teil auch dadurch, dass neben den Primärzielen auch ständig weitere Feinde in der Umgebung spawnen. Würden die oder die Geschütze an der Weltraum-Station uns tatsächlich bei Treffern grösseren Schaden zufügen, wäre es schnell vorbei.

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Dennoch wirkt gerade dieser Umstand wie ein fauler Kompromiss aus „viel los um den Spieler herum“ und Machbarkeit der Mission. Gescheitert sind wir in diesen Abschnitten nämlich nur, wenn wir beim Versuch, den Gegner ins Fadenkreuz zu nehmen, mit irgendeinem Umgebungsobjekt kollidiert sind. Trotz dieser Längen in den Missionen wird euch die Kampagne nicht allzu lang beschäftigen. Auf „normal“, dem mittleren von drei Schwierigkeitsgraden, dürften die meisten nach fünf bis maximal sechs Stunden das Ende sehen. Spass machen die Weltraum-Schlachten trotzdem. Aber das liegt vor allem an der visuell prachtvollen Kulisse und dem exzellenten Sound.

Starke Grafik, fantastischer Sound

Ohne nennenswerte Einschränkungen glänzen kann die Kampagne von „Star Wars: Battlefront 2“ bei Grafik und Sound. Als Motor dient einmal mehr die Frostbite Engine von DICE, die zuletzt auch in EA-Titeln wie „FIFA 18“ oder „Need for Speed: Payback“ zum Einsatz kam. Neben der ausnahmslos hohen Qualität von Animationen (inklusive der lippensynchronen Mimik zur englischen Sprachausgabe), Texturen sowie der Vegetation auf Endor oder Takodana können sich insbesondere die Effekte sehen lassen. Explosionen sehen dabei genauso klasse aus wie die brennenden Trümmerteile eines abgestürzten Shuttles oder gar eines Sternenzerstörers. Das Ganze läuft bei hoher Bildrate zudem durchweg flüssig. Besonders beeindruckend sind auch die Flugkämpfe, in denen ständig etwas um uns herum passiert.

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Übertroffen wird das visuelle Erlebnis nur vom exzellenten Sound. Dass die Musik, gerade wenn es um die von John Williams komponierten Stücke geht, das Geschehen hervorragend untermalen, müssen wir nicht betonen. Gerade aber Soundeffekte und Sounddesign liegen auf dem referenzverdächtigen Niveau, wie es auch bei DICE-Shootern wie „Battlefield 1“ der Fall ist. Besitzer von Surround-Anlagen profitieren zudem von erstklassigen direktionalen Effekten. Deutsche Spieler müssen, von der teilweise schwachen Lippensynchronität abgesehen, kaum Abstriche machen. Es gibt zwar auch ein paar wenige schwächer besetzte Rollen wie Idens Vater, insgesamt hat EA aber für eine erstklassige deutsche Lokalisation gesorgt. Das umfasst neue Charaktere wie Iden Versio, gesprochen von Emma Stones Stammsprecherin Anja Stadlober, gleichsam wie bekannte Figuren. Auf die Originalstimmen der „Star Wars“-Filme von Harrison Ford (Wolfgang Pampel) oder Lando-Darsteller Billy Dee Williams (Frank Glaubrecht) müsst ihr also nicht verzichten.

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