Steel Seed - Test / Review

Schleichen, kämpfen, Menschheit retten!

Test Video olaf.bleich getestet auf PlayStation 5

Science-Fiction-Geheimtipp oder überambitionierter Action-Flop? Das italienische Studio Storm in a Teacup liefert mit "Steel Seed" einen interessanten Action-Stealth-Mix ab. Der Test verrät, ob diese Mischung auch zum Erfolg führt.

Das italienische Studio Storm in a Teacup hat ein Händchen für ungewöhnliche Spiele und Szenarien - das zeigten Titel wie das an "BioShock" erinnernde "Close to the Sun" oder das Story-Abenteuer "N.E.R.O. - Nothing Ever Remains Obscure". Der ganz grosse Durchbruch blieb dem 2013 gegründeten Entwickler aber bislang verwehrt.

Mit dem Action-Stealth-Game "Steel Seed" könnte sich das ändern. Das Science-Fiction-Spiel entführt euch in eine finstere Zukunft: Die Menschheit ist an ihrer eigenen Gier (fast) zugrundegegangen. Die Maschinen haben die Welt übernommen. Doch es gibt Hoffnung - nämlich in Form der kybernetischen Lebensform Zoe und ihres fliegenden Roboter-Kumpanen Koby. Mit ihnen müsst ihr nämlich das von dem genialen Wissenschaftler Doktor Archer entwickelte STANGA-Protokoll aktivieren und so die Menschheit retten. Über Zoes familiäre Verstrickungen schweigen wir uns an dieser Stelle aus, die sollen nämlich im weiteren Verlauf eine wichtige Rolle spielen.

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So düster "Steel Seed" auf den ersten Blick sein mag, verzichtet es auf blutige Endzeitstimmung. Vielmehr spielen Motive wie Einsamkeit, aber auch Hoffnung eine wichtige Rolle. Diese unterstreicht das Spiel immer wieder durch tolle Szenerien und grosse Momente. Von hektischen Verfolgungsjagden und Fluchtsequenzen bis hin zu ungewöhnlichen Kämpfen ist alles dabei.

Obschon "Steel Seed" kein Open-World-Titel ist, kreiert es dennoch die Illusion einer gewaltigen, fremdartigen Welt. Die Schauplätze bestechen dabei durch ihre schieren Ausmasse: Immer wieder blicken wir zu den monströsen Maschinenbauten oder in tödliche Tiefen. Untermalt wird das Ganze von einem überaus stimmungsvollen Elektro-Soundtrack, der die Augenblicke noch mal grösser erscheinen lässt.

Science-Fiction-Platformer?

Doch kommen wir zum eigentlichen Gameplay: "Steel Seed" ist in erster Linie ein Action-Stealth-Spiel, allerdings schenkt es euch auch jede Menge Bewegungsfreiheiten. Zoe klettert an Plattformen entlang, rutscht Abhänge herunter und verwendet Ziplines, Wallruns oder Doppelsprünge.

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Das ist auch bitter notwendig, denn "Steel Seed" wartet neben den Kämpfen mit den Maschinenwesen auch mit einer ganzen Reihe Umgebungsrätseln auf. Und dabei erhaltet ihr handfeste Unterstützung durch Koby. Die Drohne kann sich nämlich an Schlüsselpunkte ankoppeln und so etwa Tore öffnen. Per Tastendruck übernehmt ihr also Koby und fliegt in der Ego-Perspektive durch die Levels. So betätigt ihr mit seinem Geschütz auch Schalter. In den Anfangspassagen lasst ihr so etwa Plattformen zu Zoe herunter. Später kommt es dann auf Timing und gute Reaktionen an, wenn ihr erst mit Koby einen Knopf drückt und dann direkt mit Zoe weiterklettern müsst.

Das Zusammenspiel der beiden Spielfiguren funktioniert sehr gut. Die Puzzle-Abschnitte stellen obendrein eine willkommene Abwechslung zu den Kampf- und Schleichpassagen dar. Ein ausdrückliches Lob verdient sich "Steel Seed" für die Steuerung. Ganz egal ob beim Klettern oder im Gefecht: Die Kontrollen sind direkt und vor allem auch recht simpel gehalten. Gerade bei Zoe gibt es kaum komplizierte Tastenkombinationen. Koby ist dagegen aufgrund der Flugsteuerung und des Aktivierens seiner Gadgets etwas komplizierter, aber zugleich ist hier das Gameplay auch langsamer.

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