Steelrising - Vorschau / Preview

Roboter-Soulslike im 18. Jahrhundert

Vorschau Video Benjamin Braun

Seit Jahren eifern etliche Spiele-Entwickler "Dark Souls" nach - From Softwares Qualität erreichten bislang die wenigsten. Nacons Rollenspiel-Experte Spiders wagt sich mit einer mechanischen Heldin inmitten einer Clockpunk-Version der Französischen Revolution nun ebenfalls ins Soulslike-Genre vor und könnte damit für einen echten Überraschungs-Hit sorgen.

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Die Französische Revolution zählt zu den bedeutendsten Ereignissen der europäischen Geschichte. Auch in Videospielen wie "Assassin's Creed Unity" dienten die politischen Umwälzungen jener Zeit als Story-Hintergrund, der mit reichlich Fiktion angemengt ist, auf Science-Fiction-Elemente jedoch verzichtet. In "Steelrising" ist das anders. Das kommendende Action-Rollenspiel des "Greedfall"-Entwicklers Spiders setzt bereits vorhandenes Wissen über Ludwig XVI., Robbespierre oder den Marquis de La Fayette zwar ebenfalls nicht unbedingt voraus. Im Paris von "Steelrising" aber bekommt ihr es mit kampfbereiten Automaten zu tun, denen ihr euch mit der mechanischen Heldin Aegis in an "Dark Souls" erinnernden Duellkämpfen entgegenstellt. Auch abseits der Automaten-Thematik gibt es eine Reihe von Besonderheiten und Unterschieden zu den Spielen von From Software. Die vielleicht wichtigste davon: Wer möchte, kann verschiedene Hilfsfunktionen aktivieren, um sich das Leben deutlich leichter zu machen. Wir konnten die ersten drei Stunden des Abenteuers für euch spielen. Warum wir grosse Lust auf "Steelrising" haben und wo noch Fragen offenbleiben, erfahrt ihr im Folgenden.

Alternative Historien-Story

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"Steelrising" versetzt euch in den Juni 1789, also in die Zeit wenige Wochen vor dem Sturm auf die Bastille. Marie Antoinette, die Gemahlin von König Ludwig XVI., wird auf einem Schloss nahe Paris wie eine Gefangene gehalten, bewacht von einer Automaten-Armee, die niemanden hinein-, aber auch niemanden hinauslässt. Die Königin ist in grosser Sorge um ihre Kinder, von denen sie seit Wochen nichts mehr gehört hat. Deshalb entscheidet sie sich kurzerhand, ihre mechanische Dienerin Aegis auf die Suche nach ihren Sprösslingen zu schicken, um sie zu retten. Aegis, also euer Alter Ego, ist jedoch nicht nur auf der Suche nach den Königskindern, sondern auch nach Eugene de Vaucanson, der sie und auch all die anderen Automaten erschaffen hat - und im Spiel selbstredend eine zentrale Rolle im Rahmen der Französischen Revolution einnimmt. Im Story-Verlauf trefft ihr auf so manche historische Persönlichkeit wie den General und Aufklärer Marie-Joseph Motier, besser bekannt als La Fayette, oder Maximilien de Robespierre. In Bezug auf sie ähnelt der Ansatz entfernt dem aus "Assassin's Creed", bei dem munter deren tatsächliche Rolle mitunter stark verändert wird, um die Handlung möglichst unvorhersehbar zu machen. Was am Versprechen der Entwickler dran ist, den Verlauf der Französischen Revolution neu zu schreiben, können wir noch nicht einschätzen. Wer in "Dark Souls" und Co jedoch ein Mindestmass an aktivem Storytelling vermisst hat, muss sich in "Steelrising" den bisherigen Eindrücken nach keine Sorgen machen. Die Action und die Rollenspielmechaniken stehen zwar eindeutig im Vordergrund, doch gibt es hier auch voll vertonte Cutscenes und sogar Multiple-Choice-Dialoge mit verschiedenen NPCs, mit denen sich "Steelrising" auch abseits des stilvoll umgesetzten Clockpunk-Settings angenehm vom grossen Vorbild abhebt. Clockpunk ist dabei indes nur ein Teilaspekt, denn es stecken auch viele düstere Gothic-Anleihen drin, die in den noch überwiegend taghellen Abschnitten in unserer Demo (später in Paris wird es durchgehend Nacht sein) jedoch noch wenig zur Geltung kommen.

Rise of the Machines

Wie in den meisten anderen Soulslike-Titeln auch, lässt die Charaktererstellung in "Steelrising" nicht lange auf sich warten. Ihr habt allerdings zunächst keine so grossen Freiheiten, denn Aegis ist immer ein weiblicher Automat, und es gibt gerade einmal vier Klassen-artige Auswahlmöglichkeiten wie Soldatin, Alchemistin oder Tänzerin, für die wir uns in unserem vollständigen Demo-Durchgang entschieden haben. Diese Klassenwahl ist aber nur bedingt eine, da ihr Aegis später ohnehin sehr frei entwickeln könnt. Aus der Klasse ergeben sich also lediglich ein bestimmter Attibutsvorteil und eure Startausrüstung. Im Fall unserer Tänzerin besteht sie aus einem Fächer als (leichte) Primärwaffe und einer Brandgranate als erstes Verbrauchsgut. Die anderen Klassen sind mit einer Art Kriegshammer und einer Lähmgranate (Leibwache), einer Hellebarde und einer Sprenggranate (Soldatin) oder einem sogenannten Glaskernknüppel und einer Phiole der Alchemieresistenz ausgestattet, die alchemistische Attacken eurer Gegner neutralisieren kann.

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Die Startauswahl hindert euch aber wie nicht daran, Aegis später an den Vestalin-Statuen, die ähnlich wie die Leuchtfeuer funktionieren, mit anderen Waffen auszustaffieren oder die gesammelte Anima-Essenz, die den Seelen entsprechen, in klassenfremde Attribute zu investieren. So könnt ihr eure Heldin etwa von einer schnellen Ausweichkämpferin zu einer auf Stärke und Widerstandskraft ausgelegten Kriegerin machen. Eure Kampfkraft hängt neben den mittels spezieller Ressourcen und Essenz ebenfalls an den Vestalin-Statuen aufwertbaren Waffen und euren sechs Attributen auch von euren Klamotten (Hüte, Beinkleider, Handschuhe und Oberbekleidung) und den Modulen ab. Für letztere stehen vier später freischalt- und in ihrer Effektivität aufwertbare Slots zur Verfügung, in denen ihr frei Module platziert, die etwa eine automatische Reparatur (sprich Trefferpunkt-Regeneration) bewirken oder auch Boni auf eure Spezialtechniken geben, auf die wir später genauer eingehen werden. Einfach gesagt: Module übernehmen praktisch die Funktion von Ringen oder Amuletten in vielen anderen Rollenspielen. Viel Raum zur Optimierung, zumal ihr dank der respawnenden Gegner notfalls auch Stufenaufstiege und damit Attributsverbesserungen grinden könnt.

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