Street Fighter 5 und der Capcom Cup - Special

Kim Kardashians Popo-Klatscher und 120.000 US-Dollar

Vorschau Benjamin Kratsch

Wie ProGamer sich mit ihren Figuren identifizieren

Die „Street Fighter“-Gemeinde ist schon etwas Besonderes. In der Regel hat man gerade im E-Sport ja sehr wenig Bezug zu den Charakteren des Spiels, sowohl die Spartans in „Halo 5“ als auch die Elitesoldaten in „Call of Duty“ oder die Anti-Terror-Einheiten in „Counter-Strike“ sind alle anonymisiert. Bei Kampfspielen ist das anders, viele Spieler erzählen das ihnen die Einstellung und der Charakter ihrer Figur mitunter wichtiger ist als das Move-Set, was uns durchaus überrascht. Seth Killian, Moderator und ehemaliger Community-Koordinator von Capcom beispielsweise spielt immer mit Rose, „weil sie eine Wahrsagerin ist, die anderen Teilnehmern hilft. Das entspricht am ehesten meiner eigenen Persönlichkeit.“ Diese spannende Komponente zieht sich durch grosse Teile des Teilnehmerfelds, Justin Wong beispielsweise bezeichnet sich als defensiven, leicht introvertierten Typ, weshalb er grundsätzlich nur Figuren mit passivem Kampfstil wählt: „Ich bin ein Schisshase (er lacht). Deshalb verteidige ich lieber, als in den offensiven Angriff zu geben. Meine Attacken starte ich nur, wenn ich mir sicher bin sie auch erfolgreich zu landen.“ Interessant, bedenkt man das Wong laut Aussage seiner Kollegen und Kontrahenten zur Weltspitze gehört.

Entsprechend schwierig ist die Entwicklung eines neuen „Street Fighters“ für Onos Team: „Wir haben eine extrem passionierte Fanbase, entsprechend arbeiten wir sehr iterativ. Wir können Gas geben mit neuen Charakteren, aber gerade bei den Lieblingen wie Ryu ändern wir vorsichtig einige Parameter, testen viel, überlegen dann in welche Richtung wir ihn sinnvoll erweitern können. Dafür gehen wir tatsächlich oft auch zurück in der Reihe.“ Ryu erhält beispielsweise seinen Signature-Move aus SF3 zurück, den Denijn Hadoken. Seine Angriffe sind stärker, seine Moves dafür etwas langsamer als im vierten Teil. Wer es wirbeliger mag, wird mit Fang glücklich, der in San Francisco enthüllt wurde. Prinzipiell ist Yoshinori ein grosser Freund davon, seine Community auch mal zu überraschen: „Immer nur zu tun, was erwartet wird, ist ja langweilig. Wir bauen immer Überraschungen ein, das sind aber häufig Moves, die eher mit der Zeit und Erfahrung herausgefunden werden. Das erfordert viele tausend Stunden an Testing, schliesslich muss das Spiel für den Gelegenheitsspieler genauso spassig sein wie für den Pro, der hier in San Francisco auch noch um ein hübsches Sümmchen Geld spielt.

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