Sunderfolk - Test / Review

Tabletop trifft Digitalisierung

Test Video larissa.baiter getestet auf Nintendo Switch

"Sunderfolk" bietet das klassische Tabletop-Erlebnis mit Freunden als Couch-Koop oder mit etwas Bastelarbeit als Online-Multiplayer an und macht dabei vieles richtig. Alles was dazu benötigt wird, sind eine Version des Spiels und jeweils ein Handy - dabei gehen sowohl Android- als auch Apple-Geräte mit der dazugehörigen Gratis-App. Die Charaktere im Game lassen sich nicht durch die Switch-Controller steuern, sondern über die Handy-App "Sunderfolk". Daher: Ladet eure Handyakkus auf und taucht mit uns ein in ein wunderbares, tierisches Abenteuer in den Splitterlanden!

Es funktioniert - ohne Frust

Zugegebenermassen war die Erwartungshaltung an die technische Umsetzung, das Spiel mit dem Handy zu verbinden, recht bescheiden. Selbst grössere Entwicklerstudios haben mit so etwas oft Mühe, es kommt zu Verbindungsproblemen, oder gewisse Geräte lassen sich gar nicht erst im Netzwerk finden. Nicht so bei "Sunderfolk"! Ganz ohne Anleitung zu lesen, konnten wir uns intuitiv mit dem Spiel verbinden und selbst dann wiederverbinden, wenn eine Pause eingelegt wurde oder ein wichtiges Telefonat dazwischenkam. Eine wirklich gute Benutzererfahrung, die einfach Spass macht!

Charakterauswahl und Schwierigkeitsgrad

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Sobald die Handys mit dem Spiel verbunden sind, gehts an die Charakterauswahl. "Sunderfolk" lässt sich mit zwei bis vier Personen spielen und bietet sechs vorgefertigte Charaktere zur Auswahl an. Dabei sind diese Charaktere sehr an klassische "Dungeons & Dragons"-Klassen angelehnt. Es gibt einen Raben als Arkanisten, eine Fledermaus als Barden, einen Eisbären als Berserker, einen Salamander als Pyromanten, ein Wiesel als Schurken und einen Widder als Waldläufer. Jede Klasse hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, und wer sich nicht mit den Klassen auskennt, kann auch einfach sein Lieblingstier wählen und sich überraschen lassen. Ist die Auswahl getroffen, gilt es nun, den Schwierigkeitsgrad festzulegen. Es gibt vier Abstufungen, die Neulingen mit unbegrenzten Spielrunden und Leben einen leichten Einstieg sowie erfahreneren Spielern mit Rundenbegrenzung und nur einem Leben eine echte Herausforderung bieten. Etwas Kommunikation und Taktikbesprechung sind jedoch auf allen Spielstufen erforderlich. Die Gegner werden während des Spielverlaufs allerdings stärker und gerade auf höheren Schwierigkeitsgraden echt knifflig.

Rettet den Lebensbaum

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Wurde sich auf einen Schwierigkeitsgrad geeinigt, kann der Spielspass losgehen, und die erste Mission steht an. Dabei erzählt die fantastische Stimme von Anjali Bhimani die Geschichte von Arden, einer Stadt, in der die Tiere leben und der Lebensbaum steht, von mächtigen, guten Leuchtsplittern und der Bedrohung der Orks und der Dunkelsplitter. Ihre Stimme ist unter anderem aus "Overwatch" oder "Apex Legends" bekannt. Das Narrativ von "Sunderfolk" ist klar, die Geschichte so oder so ähnlich schon hundertmal erzählt worden, und trotzdem zieht die Erzählung einen in den Bann. Es wirkt so, als wäre Anjali Bhimani die Spielleiterin, mit verstellter Stimme spricht sie die verschiedenen NPC-Rollen und haucht der Splitterwelt Leben ein. Die Sprachausgabe gibt es dabei in vielen gängigen Sprachen wie Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und sogar Polnisch.

Rundenbasierte Missionen

Das Spielfeld wird auf dem Hauptbildschirm - also zum Beispiel eurem Fernseher - ausgebreitet. Für alle wichtigen Informationen und auch für die Steuerung müsst ihr jedoch zu eurem Handy greifen. Das Spielfeld selbst ist in Hexagon-Felder unterteilt. Die Charaktere können eine begrenzte Anzahl an Feldern laufen, Schaden austeilen, sich gegenseitig unterstützen, Truhen öffnen, Schätze einsammeln oder Gegner Klippen herunterschubsen. Dabei darf jeder Charakter nacheinander eine Karte einsetzen, die ihm erlaubt, eine gewisse Abfolge an Aktionen durchzuführen. Wer anfängt, dürfen die Spieler unter sich ausknobeln. Wenn alle Teilnehmer ihre Aktionen durchgeführt haben, sind die Monster dran, die ebenfalls durch Aktionskarten agieren. Die ersten Gegner sind noch recht schwach und schnell besiegt, doch schon im zweiten Akt werden sie um einiges kniffliger, haben mehr Leben oder Schlagkraft und können Missionen zum Scheitern bringen. Da die Missionen aber wiederholt werden können, ist das nicht weiter tragisch. Eine Mission dauert etwa eine halbe Stunde. Manche Hauptmissionen beschäftigen sogar eine Stunde. Je nachdem, wie viel man zwischendurch abspricht und überlegt, auch länger.

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