Super Lucky’s Tale - Test

Im Schatten von Sonic und Mario

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox One

Hübsche Fassade, nichts dahinter

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Unterstützt wird das Spiel von einer sehr gelungenen Cartoon-Optik. Vor allem die kräftigen Farben fallen positiv auf und heben sich angenehm vom restlichen Spieleangebot auf der Xbox One ab. Dennoch ist es schade, dass viele der Oberflächen im Spiel erstaunlich detailarm ausgefallen sind. Bei einer so simplen Optik wären mehr Details von Vorteil gewesen, erst recht wenn man bedenkt, dass „Super Lucky’s Tale“ einer der ersten Titel für die neue Xbox One X war. Innerhalb eines Gebiets gibt es zudem nur sehr wenig visuelle und spielerische Abwechslung. Die Hauptmechanik von Lucky beschränkt sich nämlich auf seine Fähigkeit, sich in die Erde zu graben und so durch Löcher zu schlüpfen, um Abkürzungen zu nehmen. Immerhin bringen die weiteren Welten (Wald, Wüste und Spukschloss) eine neue Farbpalette und neue Fallen mit sich. Wer allerdings hofft, Lucky’s sehr beschränktes Fähigkeitenarsenal zu erweitern, wird enttäuscht. Hier bieten moderne Plattformer meist deutlich mehr Abwechslung als „Schlagen“, „Doppelsprung“ und „Graben“. Es ist schwer zu sagen, ob das uninspirierte Leveldesign Folge oder Ursache dieser limitierten spielerischen Fähigkeiten sind.

Auch wenn es anfangs so scheinen mag, „Super Lucky’s Tale“ ist kein leichtes Spiel. Das liegt aber leider weder an den immer gleichen Hindernissen und Gegnern, noch an den lachhaft leichten Rätseln (die wir zudem nach bereits einem missglückten Versuch überspringen dürfen). Der Knackpunkt liegt in der Steuerung. Anstatt sich mit dem Druck auf den Analogstick sofort zu bewegen, braucht Lucky nämlich eine kurze Anlaufzeit. Dasselbe gilt, wenn wir anhalten wollen. Dies führt dazu, dass bereits die ersten Sprungpassagen frustrierend wirken. Oft rutschen wir von Kanten herunter, ohne dass wir wirklich etwas dagegen tun können. Die Kamera ist ebenfalls unglücklich gelöst. Sie hat oft die schlechte Angewohnheit einen Teil des Gebiets abzuschneiden. So kommt es öfters vor, dass wir ins Blaue springen müssen.

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Das klingt jetzt überwiegend negativ, doch „Super Lucky’s Tale“ ist durchaus spielbar. Das liegt jedoch eher daran, dass es auf der Xbox One nur wenige Jump n’ Runs gibt, die dem Spiel die Show stehlen könnten. Gerade jüngere Spieler müssen sich fast zwangsläufig mit diesem Spiel abgeben, da viele Indie-Spiele des Genres nur auf Englisch verfügbar sind.

Fazit

Von allen Trends, die Microsoft auf ihre Heimkonsole bringen kann, sind die oft uninspirierten Maskottchen der 90er das, was sich die wenigsten von uns gewünscht haben. Wie bereits Sonys „Knack“, fällt auch „Super Lucky’s Tale“ ziemlich auf die Nase. Für Kinder und Familien ist das Spiel durchaus spielbar und gerade die bunte Optik wirkt verlockend, doch spielerisch gehört „Super Lucky’s Tale“ zu den uninspiriertesten Spielen des Jahres. Vor allem, wenn man die kürzlich erschienen Titel, wie „A Hat in Time“, „Super Mario Odyssey“ oder „Sonic Forces“ mit dem Spiel vergleicht. "Super Lucky’s Tale" ist leider ein Titel, den wir getrost mit dem Jahresende in der Vergangenheit zurücklassen können.

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