Eröffnung des Swiss Game Hub - Special

Ein neues Zuhause für Schweizer Spiele-Entwickler

Artikel Video Achim Fehrenbach

Es ist vollbracht! Am Samstag wurde in Zürich der Swiss Game Hub offiziell eingeweiht. Mehr als 1'000 Gäste feierten das neue Zentrum, in dem schon jetzt viele Schweizer Entwicklerstudios arbeiten. GAMES.CH war vor Ort, um Impressionen zu sammeln und mit den Verantwortlichen zu sprechen.

Am 26. April wurde der neue Swiss Game Hub eröffnet - und auch das Wetter spielte prächtig mit: Die vielen Besucher, die auf das Areal der ehemaligen Maschinenfabrik Oerlikon gekommen waren, konnten die Hub-Einweihung bei nahezu sommerlichen Temperaturen feiern. Draussen im Sonnenschein vor der früheren Werkhalle 87S war genauso viel los wie drinnen, wo die Organisatoren ein Rahmenprogramm aus Playtests, Gesellschaftsspielen, Industrie-Apéros und Musik zusammengestellt hatten. Den Höhepunkt bildete die offizielle Eröffnung, bei der die Organisatoren und Ehrengäste die Entstehungsgeschichte und Ziele des neuen Co-Working-Spaces vorstellten. Einen Mitschnitt findet ihr weiter unten!

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Grosses Interesse an der Hub-Eröffnung. Foto: GAMES.CH

Eigentlich gibt es den Swiss Game Hub bereits seit 2019. Allerdings erwiesen sich die ursprünglichen Räumlichkeiten in der Zürcher Hohlstrasse als zu klein, um die immer zahlreicheren Entwicklerteams zu beherbergen. Ausserdem fehlte den Organisatoren ein repräsentativer Ort für Konferenzen und Festivals, weshalb sie auf der Suche nach einer neuen Location waren. 2023 wurden sie hellhörig: Die Raumbörse der Stadt Zürich schrieb damals die MFO-Halle in Oerlikon zur fünfjährigen Zwischennutzung aus: ein 2'500 m² grosses, saniertes Areal mit schönem Industrieflair. Schnell sei klar gewesen, dass man sich dafür bewerben muss, sagt Hub-Mitorganisator Samuel Vonäsch in einem früheren Interview mit GAMES.CH. Die Zusage der Stadt kam Anfang 2024 - und ein Jahr später war es dann tatsächlich so weit: Im Januar 2025 zog der Swiss Game Hub in einer konzertierten Aktion nach Oerlikon.

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Der Hub lockte mit zahlreichen Playtests - hier etwa von The Wandering Village (Stray Fawn Studio). Foto: Swiss Game Hub

Seit Januar haben die Organisatoren den Hub kontinuierlich ausgebaut. "Total gehen rund 120 Personen im Hub ein und aus, und wir haben uns seit dem Umzug von circa 10 auf über 22 Teams mehr als verdoppelt", berichtet Sebastian Tobler, der wie Vonäsch Mitglied des Organisationsteams ist. Zum Team gehören neben Sebastian Tobler und Melissa Derrer (Ateo) sowie Samuel Vonäsch (lauflauf games) auch Philomena Schwab und Micha Stettler von Stray Fawn Studio sowie David Stark von Zarkonnen. Das Co-Präsidium rotiert alle zwei Jahre, um die Entwicklung des Hub dynamisch zu halten. "Wir wollen ein Leuchtturm für die Branche sein und sowohl nach innen als auch nach aussen wirken", sagt Tobler. "Als Game-Developer soll man wissen: Im Hub ist Platz für mich, und hier treffe ich Gleichgesinnte und kann mich vernetzen." Ein solches Zentrum habe auch eine viel stärkere Leuchtturmfunktion, als nur abstrakte Zahlen über Zürcher oder Schweizer Game-Entwickler zu nennen. "Wenn man hingegen sagen kann, diese Halle ist voller Spiele-Entwickler und hier passiert 'es', dann hat das eine ganz andere Wirkung", freut sich Tobler.

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Sebastian Tobler spricht über die Entstehung des Hub. Foto: GAMES.CH

Zur Hub-Einweihung am 26. April waren zahlreiche Branchenangehörige und generell Games-Interessierte gekommen. Die Besucher konnten viele der gerade in Entwicklung befindlichen Titel direkt ausprobieren und mit den Devs über deren Projekte sprechen. Zum Rahmenprogramm gehörten auch Brett- und Kartenspiele sowie das "Maraoke", eine Karaoke-Variante, bei der bekannte Popsongs mit Videospiel-Texten gesungen werden.

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Mit Game-Lyrics: das Maraoke. Foto: Swiss Game Hub

Zu den Ehrengästen der Hub-Eröffnung zählte Cécile Vulliemin: Sie ist Abteilungsleiterin Design bei der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. "In den vergangenen zehn Jahren hat Pro Helvetia die Schweizer Game-Development-Szene massgeblich mitgeprägt - durch die Unterstützung kreativer Talente und die Förderung des internationalen Austauschs im Rahmen von SwissGames", so Vulliemin gegenüber GAMES.CH. "Es erfüllt uns mit Stolz, den Swiss Game Hub als florierendes lokales Ökosystem für Zusammenarbeit, Mentoring und Innovation zu erleben." Mit starken Partnern wie der ZHdK und einer neuen Kulturförderung durch den Kanton werde Zürich zu einem zentralen Standort für die Games-Entwicklung, so Vulliemin weiter: "Herzlichen Glückwunsch an den Hub für sein anhaltendes Wachstum!" Man freue sich auch, im kommenden Herbst mit Pamela Clunes die erste internationale Residenz zu starten: Die chilenische Games-Entwicklerin wird im Hub an ihrem neuesten Projekt arbeiten.

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Cécile Vulliemin, Abteilungsleiterin Design bei Pro Helvetia, gratuliert dem Swiss Game Hub zu seiner Eröffnung. Foto: Swiss Game Hub

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