Nintendo Switch Sports - Test / Review

Bewegende Party-Freuden

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Unanstössiges Baggern

Die zweite komplett neue Sportart ist Volleyball, wo grundsätzlich Zweierteams gegeneinander antreten. Ihr könnt dabei allein gegen die KI, also mit einem autonom agierenden NPC-Mitspieler, kooperativ gegen die KI oder auch zu viert um Punkte kämpfen. Um die Positionierung auf dem Feld müsst ihr euch nicht kümmern, beziehungsweise könnt ihr das wie in sämtlichen Sportarten ausser Fussball ohnehin nicht. Eure einzige Aufgabe besteht folglich darin, zu baggern, zu pritschen oder über das Netz zu schlagen, sofern eurer Avatar an der Reihe ist. Die Steuerung ist dabei extrem simpel. Bei Blocks und beim Pritschen hebt ihr also im Prinzip bloss den Joy-Con in die Luft, selbst bei Schlägen ist kaum mehr zu tun. Die Kraft der Schläge beeinflusst ihr im Wesentlichen nur indirekt durch das richtige Timing bei den vorherigen Aktionen und dem Schmetterschlag selbst. Dadurch wird der Schlag am Ende entsprechend mächtiger oder ein Block präziser.

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Das klingt vielleicht primitiv, funktioniert in der Praxis jedoch einfach ziemlich gut. Sogar die KI leistet einen guten Job. Zumindest auf der höchsten der drei Schwierigkeitsstufen ergeben sich selbst gegen den Computer längere Ballwechsel und mitunter Punktverluste. Auch Solospieler kommen also auf ihre Kosten, was jedoch nichts daran ändert, dass Matches mit echten Mitspielern und Gegnern auf Dauer vielfältiger und schlicht unterhaltsamer sein dürften. Denn deren Fehler sind am Ende eben nachvollziehbarer und im Miteinander etwas, über das sich im Zweifel alle Beteiligten amüsieren können.

Zwei vom gleichen Schlag

Zwei der Sportarten, nämlich Badminton und Tennis, ähneln sich vom Spielablauf her stark. So sehr, dass man letztlich beides genauso gut nur als "halbe Sportart" zählen könnte. Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied: Badminton geht ausschliesslich im Einzel, Tennis ausnahmslos im Doppel. Anders als im Volleyball, wo der zweite Teamspieler komplett von der KI gesteuert wird, spielt ihr im Tennis im Solobetrieb sozusagen mit einem geklonten Partner, den ihr parallel steuert. Ihr könnt also mit ihm vorn am Netz Bälle direkt zurückschlagen oder ihn zu eurem hinteren Spieler durchlassen. Da kommt man übrigens nicht wirklich durcheinander, wie ihr vielleicht glaubt. Das funktioniert sehr gut, weshalb wir das mit den "halben Sportarten" gleich wieder zurücknehmen.

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Die Präzision der Eingabe ist auch im Tennis nicht übermässig gross oder fordernd, da das Spiel Fehleingaben doch recht auffällig korrigiert. Nur sehr grobe Fehler, also etwa das Spielen von Bällen mit der Vorhand, das auch in der Realität keinen Sinn ergeben würde, rächt sich merklich, da Bälle dann schnell mal im Aus landen. Das Timing spielt, insbesondere in Bezug auf die Schlaghärte, ebenfalls eine Rolle, wobei wir damit keine grossen Probleme hatten. Letztlich würden wir das System also als recht intuitiv bezeichnen.

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Eine zusätzliche Besonderheit des Badmintons, die ähnlich stark wie die Nutzung beider Spieler über Erfolg und Misserfolg entscheidet, besteht in Stoppbällen, die ihr auf Knopfdruck spielt. Genauso wie in Wirklichkeit zwingen wir den Gegner dabei ständig zu Positionswechseln auch in der Tiefe und provozieren damit, dass er Bälle entweder gar nicht mehr erreicht oder sie nur noch langsam und hoch zurückspielen kann und sich dabei womöglich sogar kurz auf die Nase legt. Das macht schon Spass, leider sind die KI-Stufen aus unserer Sicht jedoch nicht optimal. Auf "Normal", was der niedrigsten der drei Stufen entspricht, ist die KI chancenlos. Auf der mittleren Stufe "Stark" steigt die Schwierigkeit eher schon zu stark an. Daran sollte Nintendo nach dem Launch vielleicht noch etwas feilen. In allen übrigen Sportarten ist das schon jetzt besser geregelt. Da sollte für jeden Spieler, vom Einsteiger bis zum Profi, die passende Einstellung vorhanden sein.

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