Nintendo Switch Sports - Test / Review

Bewegende Party-Freuden

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Kurz, aber nur bedingt kurzweilig

Der Schwertkampf Chanbara ist keineswegs ein schlechtes Minispiel, hat uns allerdings am wenigsten gefallen. Ihr steht eurem Kontrahenten dabei auf einem runden Kampfpodest gegenüber - entweder mit einem Schwert, zwei Schwertern oder einem Energieprügel, den ihr mit erfolgreichen Blocks aufladet, um besonders wirksame Attacken zu zünden. Mit jedem Treffer schiebt ihr den Gegner ein Stück nach hinten. Ein aktiver Block per Knopfdruck gewährt Schutz und betäubt kurzzeitig den Angreifer, wenn er der Schlagrichtung der Opponenten entspricht (also horizontal, vertikal oder diagonal). Drängt ihr den Widersacher über die Kante, fällt er darunter ins Wasser. Gelingt dies innerhalb der kurzen Runden keinem von beiden, erhalten beide einen Punkt. Notfalls geht es in eine vierte Runde auf einem erheblich kleineren Podest, wo ein, maximal zwei Treffer zum Absturz führen.

Screenshot

Das mag euch anders gehen, aber sich entweder ständig gegenseitig quasi zu neutralisieren oder zumeist innerhalb weniger Sekunden eine Runde zu gewinnen oder zu verlieren, machte uns schon nach gut einer Stunde in Chanbara nicht mehr sonderlich viel Spass. Auch die unterschiedlichen Schwerttypen machen es nicht besser. Das mag gegen echte Gegner wieder etwas anders aussehen. Wir fürchten jedoch, dass selbst dann für uns ziemlich schnell die Luft aus dieser Disziplin heraus wäre. Aber da gibt es ja noch fünf andere Sportarten, unter anderem einen alten Bekannten und unsere absolute Lieblingsdisziplin.

Süsser als jede Fruchtbowle

Screenshot

Bowling war schon immer Teil der "Sports"-Reihe und bereits im ersten Teil eine der besten Kategorien. Es mag das simpelste aller Disziplinen zu sein, da ihr eben bloss eine Kugel auf die zehn Pins werfen müsst. In keinem anderen Modus habt ihr aber dasselbe Ausmass an Präzision, wenn ihr gezielt die Kugeln anschneidet und fast schon kunstvoll für einen Strike abräumt. Ja, auch Splits in denkbar ungünstigsten Konstellationen könnt ihr erzielen, wenn ihr es richtig macht. Selbst allein gespielt macht uns das jedes Mal aufs Neue Spass, auch wenn man es mal vergeigt und nicht ansatzweise an seinen Rekord herankommt.

Screenshot

Und zur Abwechslung gibt es da natürlich noch den Spezialmodus, in dem euch sozusagen Hindernisparcours erwarten, die ihr auf dem Weg zu den Pins zunächst überwinden müsst. Nicht nur statische Hindernisse, sondern ebenso solche, die sich bewegen und bei denen sowohl die Art des Wurfs als auch der Moment, in dem ihr werft, stimmen müssen. Das Bowling könnt ihr wie Tennis und Volleyball ebenfalls lokal mit bis zu vier Teilnehmern spielen, sofern ihr ausreichend Joy-Cons habt. Das geht zudem, wie alle Splitscreen-Modi, nur im TV-Modus und nicht im Handheld-Betrieb.

Fazit

"Nintendo Switch Sports" ist trotz neuer Sportarten gewiss keine Serienrevolution und auch mit Golf als kostenlos nachgeschobener siebter Disziplin im Herbst kein Umfangs- oder Komplexitätsmonster. Genau das will und muss der neue Teil der mit "Wii Sports" gestarteten Reihe aber ohnehin nicht sein. Es ist und bleibt ein Sportspiel und Party-Game, das einfach Spass macht und noch dazu im wahrsten Sinne des Wortes Bewegung ins Spiel bringt. Die noch nicht wirklich testfähige Online-Anbindung mitsamt Pro-League, aber besonders auch Fussball an sich versprechen allerdings eine deutlich höhere Langzeitmotivation als in den Vorgängern. Zum absoluten Must-have reicht es unterm Strich zwar nicht, doch selbst die recht hohen Preisvorstellungen des Anbieters ändern nichts daran, dass "Nintendo Switch Sports" ein spielenswerter Titel geworden ist, an dem zumindest für Liebhaber von "Wii Sports" kein Weg vorbeiführt.

Screenshot

Kommentare

Nintendo Switch Sports Artikel