Marvel's Avengers - Vorschau / Preview

Superhelden mit Kontenpflicht

Vorschau Video Benjamin Braun

Viel Story, viel Koop

Die wichtigste Besonderheit von "Marvel's Avengers" ist fraglos aber die Kombination aus Story-Aufträgen, sogenannten Heldenmissionen, und einem theoretisch unerschöpflichen Angebot an kooperativen Inhalten. Letztere könnt ihr zwar auf Wunsch mit KI-Mitstreitern quasi wie in einem reinen Solospiel angehen, euch aber genauso gut mit bis zu drei anderen echten Mitspielern zusammentun. Dabei stehen verschiedene, beliebig oft spielbare War-Zone-Missionen zur Verfügung, die euch in unterschiedlichste Einsatzgebiete mit Forschungseinrichtungen und Städten oder auch in die freie Natur führen. Diese Aufträge sind unterschiedlich lang (bis zu zwei Stunden sollen euch manche davon beschäftigen), wobei euch innerhalb der ziemlich offen gestalteten Areale etliche Bonusziele und nicht zuletzt optional einsammelbare Belohnungen erwarten. Die "Drop Zones" sind wesentlich kompakter geraten und umfassen im Regelfall nur ein Ziel.

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Obgleich die Missionen gerade im Zusammenspiel mit anderen menschlichen Teilnehmern für gute Unterhaltung sorgen, da die spektakulären Kämpfe an sich immer wieder aufs Neue Spass machen, ist deren Design nur begrenzt überzeugend. Irgendwelche Verteidigungsschlachten und mitunter halb gare "Schalterrätsel", um einen Bonusraum zu öffnen - das schreckt aktuell noch nicht ab. Auf Dauer könnte jedoch recht schnell die Luft raus sein. Es wird allerdings auch viel davon abhängen, ob ihr die Herausforderung im Kampf sucht oder nicht. Denn ein Selbstläufer sind die Kämpfe schon auf dem zweiten der vier Schwierigkeitsstufen nicht, wenn ihr die Besonderheiten der Feinde wie Mechs, Androiden oder menschliche Fusstruppen mit undurchdringlichen Elektroschilden nicht beachtet. Dennoch entlockt uns das Design der Koop-affinen Missionen noch keinen lautstarken Jubel, denn wenn hier irgendetwas schreit, dann ein womöglich ziemlich grindiger Ansatz, um irgendwelche Fortschritte zu erzielen.

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Wesentlich besser haben uns deshalb die Heldenmissionen gefallen. Auch da gibt es zwar die eine oder andere übertrieben lange Gegnerwelle, im Gegenzug jedoch ebenso teils ruhige Momente, in denen die Charaktere miteinander sprechen und darüber berichten, was in der Zwischenzeit seit dem A-Day passiert ist. Erwähnenswert sind darüber hinaus die Kommentare mitten im Kampf. Zudem gibt es immer wieder cineastisch inszenierte Zwischensequenzen und am Ende einer Mission oft auch Bosskämpfe gegen namhafte Schurken wie Emil Blonsky alias Abomination, einem der obersten Gegenspieler des Hulk. Auch mit Blick darauf erreicht "Marvel's Avengers" trotz der exzellenten, effektreichen Grafik vielleicht nicht ganz die Dramatik der grossen Bossfights der letzten "Batman"-Spiele, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Schön für Fans der Comic-Vorlage ist zudem, was ihr im reaktivierten Unterschlupf der Avengers, der quasi als Hub-Level im Spiel dient und über dessen "War Table" ihr auf Storymissionen und sonstige Aufträge zugreift, alles finden könnt. Da gibt es Comic-Hefte oder verschiedene Besitztürmer von Tony Stark, Captain America und Co. Ihr dürft ausserdem nach der Freischaltung der Helden in deren Zimmern spezielle Objekte untersuchen. Dort werdet ihr im finalen Spiel dann auch auf Missionsgeber treffen, die in der Beta-Fassung noch ausgeklammert sein werden. Überhaupt ist die Betaversion, die für Vorbesteller auf PS4 am 7. August 2020 starten soll, später aber auf PC, PS4 und Xbox One als offene Beta folgt, natürlich nur ein Ausschnitt des finalen Spiels. Allerdings darf man schon jetzt ein ziemlich riesiges Paket erwarten, das abseits der Story-Aufträge hoffentlich am Ende eben nicht so generisch und grindig ausfällt, wie man es aktuell befürchten könnte.

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