The Council - Test / Review

Traue nur dir selbst

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Nach dem grossen Erfolg der "Walking Dead"-Spiele, hat das Genre der narrativen Games Aufwind erhalten. "Life is Strange" zeigte zudem, dass es auch Sachen Gameplay noch Raum für Verbesserungen gab. Dank der einzigartigen Zeitmanipulations-Mechanik hob sich der Titel zusätzlich positiv von anderen Spielen ab.

Im März dieses Jahres haben die französischen Entwickler "Big Bad Wolf" mit "The Council" ein weiteres ambitioniertes Projekt gestartet. Am 4. Dezember war es endlich soweit, die fünfte und finale Episode der Geschichte wurde veröffentlicht.

Eines gleich zu Anfang: "The Council" lebt von der Geschichte, die sich mit häufigen Wendungen und Wirrungen langsam entfaltet und durch Entscheidungen teilweise einschneidend verändert. Wir verzichten daher, näher auf den konkreten Plot einzugehen.

Geheimnisse und Intrigen

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Unsere Geschichte beginnt 1793, in der Haut von Louis De Richet. Wir sind Mitglied des goldenen Zirkels, eines mächtigen Geheimbundes, der sich mit dem Okkulten befasst. Mit unserer Mutter Sarah, dem Oberhaupt des französischen Ordens, sind wir auf der Suche nach einem mysteriösen, antiken Schriftstück. Nur knapp entkommen wir aus der Falle unseres Widersachers. Monate später erhalten wir einen Brief. Sarah ist mitsamt der Unterlagen auf der entlegenen Privatinsel von Lord Mortimer verschwunden. Auf der Suche nach unserer Mutter, werden wir bereits bei Ankunft auf der Insel von verstörenden Visionen heimgesucht. Ausserdem erfahren wir, dass sich auf dem Privatanwesen die mächtigsten Köpfe der Weltmächte treffen, um sich über die Zukunft der Welt abzusprechen. Unter anderem treffen wir auf George Washington, Napoleon Bonaparte und Manuel Godoy. Jeder der mächtigen Gäste hat eigene Motivationen und Geheimnisse, die wir im Verlauf des Spieles aufdecken werden. Die erste Episode beschäftigt sich tatsächlich grösstenteils damit, die verschiedenen Figuren und Spielelemente einzuführen und die Neugier des Spielers auf die Geschehnissen der Insel zu wecken.

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Rollenspiel light

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"The Council" unterscheidet sich deutlich von anderen narrativen Games. Zu Beginn wählen wir unseren Beruf und damit einen Startpunkt für unsere Fähigkeiten. Viele Gesprächsoptionen und Gelegenheit erfordern bestimmte Fertigkeiten, die wir über das Skillsystem freischalten. Als Okkultist sind wir beispielsweise Meister der Manipulation und des obskuren Wissens. Als Detektiv sind wir körperlich fitter und können unser Gegenüber einschüchtern. Doch Vorsicht! Nicht bei jeder Persönlichkeit funktioniert jede Herangehensweise. Das Wissen über die Schwächen und Immunitäten jedes Gastes ist essentiell, wenn wir reibungslos durchs Spiel kommen wollen. Der Einsatz unserer Fähigkeiten ist zudem begrenzt und will wohl überlegt sein. Zwar gibt es an fast jeder Ecke Gegenstände, die unser Leben einfacher machen, aber nutzen wir zu viele davon oder treten zu oft in Fettnäpfchen, bestraft uns das Spiel mit verschiedenen Erschwernissen. Je weiter wir im Spiel fortschreiten, umso mehr Fertigkeiten erlernen wir. Dabei haben wir die Wahl ob wir unsere Fähigkeiten weiter ausbauen oder neue Fertigkeiten erlernen möchten.

Entscheidungen, die wirklich was bewirken

Spannend sind die verschiedenen Pfade durch die Geschichte. Obwohl die Handlung sehr linear aufgebaut ist, bietet das Spiel immer wieder andere Blickwinkel auf das Geschehen. Oft bleiben wir im Gespräch mit einer interessanten Person oder folgen anderen Gästen um zu sehen, was diese so treiben. Fesselnd sind die versteckten Lösungswege. Versuchen wir jedoch jede Dialogoption auszuschöpfen, so kann es sein, dass wir wegen der Zeitlimite etwas Wichtiges verpassen. Wer fleissig Dokumente liest oder genau hinhört, löst Probleme auch ohne "Proben" oder schaltet gänzlich neue Lösungswege frei.

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Ein Höhepunkt sind die Rätsel, die meist nicht unendlich komplex sind, aber geschicktes Kombinieren erfordern. Wer festhängt, hat oft die Möglichkeit, Tipps zu "kaufen", bei denen Hauptcharakter Louis wichtige Hinweise noch einmal zusammenfasst oder eine Teillösung vorschlägt. Spannend ist zudem, dass ein Fehlschlag die Story ebenfalls vorantreiben kann und oft einen grossen Einfluss auf das weitere Spielgeschehen hat.

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