The Dark Pictures Anthology: The Devil In Me - Test / Review

Gelungenes Staffelfinale

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Gewohnte und neue Spielmechaniken

Es dürfte niemanden ernsthaft verwundern, dass "The Devil In Me" im Grossen und Ganzen dem Spielprinzip der Vorgänger treu bleibt. Ihr spielt also wie gehabt abwechselnd die Rolle der drei weiblichen und der zwei männlichen Helden, die immer wieder in potenziell tödliche Situationen geraten. Mal ist das eine Fluchtsequenz, in der ihr im richtigen Moment auf die Aktionstasten drücken müsst. Oder ihr müsst im Takt eurer Herzfrequenz Knöpfchen drücken, um nicht von eurem Mörder entdeckt zu werden. Genauso oft sind es aber auch direkte oder indirekte Entscheidungen, die über Leben und Tod entscheiden. Manche wirken sich direkt aus, wenn es etwa darum geht, wegzurennen oder sich zu verstecken. Andere sind zeitlich verzögert. Ein bestimmtes Inventarobjekt zuvor im Rahmen eines Dialogs an einen der anderen zu übergeben, kann sich bezahlt machen oder eben bitter rächen. Ähnlich wie in den Vorgängern wirken sich allerdings selbst kumulierte Kleinigkeiten teils dramatisch aus. Die Panikzustände der ohnehin ängstlichen Tontechnikerin Erin könnt ihr etwa verstärken, wenn ihr die "falsche" Wahl trefft. Je nachdem, wie sich eure Dialogauswahl auf die Beziehungen der Charaktere untereinander auswirken, versagt euch später einer davon womöglich sogar die Hilfe in einer brenzligen Situation. Das Entscheidungssystem ist jedenfalls wieder ziemlich fein verästelt, weshalb sich mehrere Durchgänge definitiv lohnen. Wir haben indes erstaunlich oft aus dem Bauch heraus die richtigen Entscheidungen getroffen und so Szenen überlebt, bei denen wir anfangs kaum damit gerechnet hatten. Gerade mit Momenten, in denen man denkt: "Oh nein, das war es jetzt!", spielt Supermassive übrigens ziemlich geschickt und sorgt immer wieder für Überraschungen.

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Das kennt ihr alles so ähnlich auch aus den Vorgängern, und nichts davon ist irgendwie schlechter geworden oder wirkt nicht mehr so gut. Dennoch ist es gut, dass Supermassive Games auch ein paar spielmechanische Neuerungen einbaut. So gibt es nun kleinere Rätsel beziehungsweise Puzzles, bei denen ihr etwa (selten in grosser Entfernung) einen Türcode finden müsst oder mit Kameramann Mark einige Regale in einer Bibliothek verschiebt, um darüber einen alternativen Pfad in einen verschlossenen Raum zu öffnen. Ausserdem sind jetzt häufig bestimmte Objekte vorhanden, über die die Charaktere klettern oder springen können. Geschick verlangt das nicht wirklich, auch nicht beim Balancieren über einen Balken oder Holzstamm. Aber durch das Mehr an solchen, an sich simplen Aktionen fühlt sich "The Devil In Me" auf angenehme Weise mehr nach Spiel an, ohne dabei seine Stärken als interaktiver Film zu reduzieren. Das gilt ebenso für das erweiterte, aber wie gehabt rudimentäre Inventarsystem, bei dem ihr immer wieder auch verschiedene charakterspezifische Items verwendet. Bei Erin ist das z. B. ein Richtmikro, über das ihr Geräusche oder Gespräche selbst durch Wände hören könnt. Moderatorin Kate hat wiederum einen Stift, mit dem sie versteckte Botschaften etwa auf einem Notizblock sichtbar machen kann. Ein bisschen künstlich wirken manche davon schon, sie kommen jedoch nicht so oft zum Einsatz, als dass sie nerven könnten.

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