The Dark Pictures Anthology: The Devil In Me - Test / Review

Gelungenes Staffelfinale

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Kleine Technikmängel

Während der aus unserer Sicht erzählerisch durchwachsene Einstieg eher Geschmackssache sein dürfte, kommt "The Devil In Me" nicht ganz ohne objektive Schwächen aus. Dabei handelt es sich fast ausnahmslos um technische Mängel. Damit meinen wir nicht die vereinzelt auf Englisch abgespielten Sprachfetzen in der einmal mehr komplett lokalisierten deutschen Version. Das Problem gab es schon bei fast allen Vorabfassungen der Reihe und war zum Launch bereinigt. Weniger zuversichtlich sind wir bei ein paar hässlichen Fehlern beim Kollisionssystem oder den gelegentlichen Sprüngen in den Animationen, die überwiegend in dem im 19. Jahrhundert spielenden Prolog und im ersten Akt der Gegenwartshandlung vorkommen. Seltsam wirken zum Teil auch die Gesichter der Helden. Sie (ver)drehen zwar eher sogar seltener unnatürlich die Augen oder den Kopf. Dafür hat Supermassive Games offenbar mit dem Zahnmodell und der übrigen Mimik experimentiert und teils eher eine Verschlimmbesserung bewirkt.

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Bedauerlich finden wir zudem, wobei sich mit dem ausstehenden Day-One-Patch auch daran noch etwas ändern könnte, dass Supermassive Games es trotz der schnellen SSD der neuen Konsolen nicht schafft, eigentlich überwunden geglaubte Phänomene der Unreal Engine abzustellen. Denn beim Szenenwechsel kommt es nicht selten zu deutlich sichtbaren Texturnachladern. Und dafür sind die einzelnen Levels nicht gross genug, dass das passieren müsste. Wir hoffen obendrein, dass der Release-Patch die Ladezeiten zwischen den Spielszenen komplett unsichtbar machen wird. Die Ladebalken sind tatsächlich nur für den Bruchteil einer Sekunde zu sehen. Doch obschon es seltsam klingen mag: Das stört uns mehr, als es der Fall wäre, wenn man den Balken mehrere Sekunden sehen könnte.

Fazit

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Mit "The Devil In Me" setzt Supermassive Games erneut auf ein völlig anderes Setting als in den drei vorherigen Episoden. Der erheblich realistischere Ansatz mit der Serienmörder-Thematik in Kombination mit deutlich weniger klischeebeladenen Charakteren gefällt uns ausgesprochen gut. Während die typischen Stärken des komplexen Entscheidungssystems und der cineastischen Inszenierung erhalten bleiben, erweitern die Entwickler zudem die Spielmechanik. Die neuen Features sind zwar nicht unbedingt sonderlich komplex oder machen "The Devil In Me" nennenswert anspruchsvoller. Aber es steckt dadurch einfach auf angenehme Weise mehr Spiel drin, ohne dass darunter die Dramaturgie leidet. In Teilen profitiert sie sogar davon. Zum Genre-Überflieger reicht es unterm Strich zwar trotzdem nicht, doch nach den guten ersten drei Episoden zu einer klaren Steigerung und zum bislang besten Teil der Reihe.

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