The Invincible - Special

Einer der besten Sci-Fi-Romane wird zum Videospiel

Vorschau Video Michael

Alle sind tot!

Der sogenannte Unbesiegbare im Stanisław-Lem-Roman ist kein Held oder fieser Schurke, sondern ein riesiger Raumkreuzer der irdischen Raumflotte. Das Schiff steht unter dem Befehl von Kommandant Horpach und wird entsendet, um den Verbleib des Schwesterschiffs Kondor zu klären. Das war während einer Erkundungsmission zum Planeten Regis 3 einfach verschwunden. Die Besatzung reagierte weder auf Funksprüche, noch war das Schiff länger auf den Sensoren zu erkennen. Tatsächlich entdeckt der Rettungstrupp die Kondor. Sie liegt gestrandet auf der Planetenoberfläche wie ein toter Wal. Als eine Einsatztruppe das Schiff durchsucht, findet sie einzelne Crew-Mitglieder, die offenbar verhungert und verdurstet sind, obwohl die Lagerräume des Schiffs prall gefüllt waren. Fiese Aliens? Sind nicht zu sehen. Zumindest nicht auf den ersten Blick.

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Genau hier soll das Game einsteigen. Der Spieler übernimmt die Rolle eines Wissenschaftlers, der mit dem Trupp die Kondor erkundet und dann den Auftrag bekommt herauszufinden, was "zum Teufel hier passiert ist", wie Marek Markuszewski sagt. Spielen soll sich "The Invincible" etwas wie eine Kreuzung aus Walking-Simulatoren wie "Dear Esther" und Ego-Horror-Titeln wie "Amnesia". Aber auch von "Death Stranding" inspirierte Elemente werden in Aussicht gestellt. Denn der Spieler soll den Planeten, der in riesige Areale aufgeteilt ist, vergleichsweise frei und ungehindert aus der Ego-Perspektive erkunden können. Mit einem Forschungsfahrzeug können Wüstengegenden durchquert, zu Fuss Höhlensysteme erschlossen und mysteriöse Strukturen ausgekundschaftet werden, die die Planetenoberfläche sprenkeln.

Mit Scan- und Dekodiergeräten werden Relikte analysiert. Sprachaufzeichnungen werden gesucht und geben Hinweise über den Ablauf der Geschehnisse. Entdeckungen und gelöste Puzzles bringen euch langsam voran und auch in neue Umgebungen. "Was der Spieler hört und sieht, das ist's, was alles vorwärtstreibt", sagt der Spiele-Entwickler. Es wird auch einzelne Kämpfe geben, die Kenner des Romans wahrscheinlich vorherahnen können, aber keine Dauergefechte. Stattdessen sollen sie den Spieler mit "grösseren und kleineren Entscheidungen konfrontieren, die schwere Konsequenzen haben können", sagt Marek Markuszewski. Denn im Gegensatz zur Romanvorlage kann die Handlung hier auf verschiedene Weisen enden.

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"The Invincible" sei ein Spiel, das Erkenntnisse und eine gute Geschichte bieten soll, keine atemlose Explosions- und Action-Orgie. Ebenso soll es auch verstören und irritieren. Etwa mit Momenten, in denen die eigenen Kameraden von mikroskopischen Maschinenwesen angegriffen und ihre Gehirne gleich einer Festplatte gelöscht werden, wodurch sie hilflos werden wie Neugeborene. Auf eine spezifische Genrezuschreibung will sich das Team derzeit nicht festlegen. Auch, weil noch nicht alle Szenen und Spielelemente in Stein gemeisselt sind. "Du kannst 'The Invincible' nicht pauschal mit einem anderen Videospiel vergleichen", verspricht Markuszewski daher. "Es wird in vielerlei Hinsicht einzigartig."

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