The Last of Us Part I – Test / Review

Pflichtkauf für Serien-Einsteiger

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 5

Umfassend modernisierte Technik

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Während sich die Remastered-Version auf PS4 im Wesentlichen noch darauf beschränkte, das originale PS3-Abenteuer mit hochauflösenderen Texturen und höherer nativer Auflösung zu pimpen, geht "The Last of Us Part I" auf der PS5 erheblich weiter. Für uns schiesst der Begriff Remake, den Sony verwendet, zwar leicht übers Ziel hinaus. Falsch ist er aber nicht, denn angeblich ist es eben nicht bloss eine technisch aufgebrezelte Portierung, sondern wurde, wenn auch unter Verwendung einiger originaler Assets (etwa in Bezug auf die Sprachausgabe, die sich nicht verändert) komplett neu entwickelt. Die Charaktermodelle wurden jedenfalls vollständig überarbeitet, wobei insbesondere Ellie äusserlich viel stärker an ihr etwas älteres Ich aus "The Last of Us Part II" angelehnt wurde, womit sich auch eine bessere Kontinuität zur Fortsetzung ergibt. Vor allem aber wächst damit der Detailgrad der Gesichter erheblich an, die bis hin zur Darstellung feinster Hauptporen wesentlich realistischer daherkommen. Die schon damals via Performance-Capturing eingefangenen, sehr hochwertigen Animationen bleiben weitgehend erhalten. Gerade beim Einsammeln von Crafting-Material kommen aber auch neue Bewegungsabläufe hinzu, die insgesamt nun nicht mehr ganz so hakelig herüberkommen, wie es teils im Originalspiel der Fall war.

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Die atmosphärischsten Unterschiede werden aber im Effektbereich deutlich. Ja, es mag sein, dass sich etwa in den Glasschiebetüren im Prolog von Joels Haus die Charaktere vorher bereits irgendwie gespiegelt haben. Aber so authentisch sahen die Spiegeleffekte selbst in der Remastered-Fassung nicht ansatzweise aus. Ein bisschen schade ist allerdings, dass in Pfützen zwar tolle Spiegelungen der Umgebung zu sehen sind, nicht aber von den Charakteren selbst. Das fällt jedoch erst bei genauerem Hinsehen auf. Beim normalen Zocken freuen wir uns vielmehr über die ebenfalls starken Licht- und Schatteneffekte. Egal ob bei der Art, wie sich die Sonne beim Durchqueren der Stadt Lincoln ihren Weg durch die Gebäudeschluchten bahnt, oder wie Joels Taschenlampe die oft stockfinsteren Umgebungen beleuchtet: Das sieht nicht nur ein bisschen besser aus, sondern wird der Hardware-Leistung der PS5 beinahe so gerecht, wie wir es bei einem nativ für die neue Sony-Konsole entwickelten Spiel erwarten würden. Das beflügelt also definitiv die ohnehin starke Atmosphäre noch zusätzlich, obwohl sich am grundsätzlichen Aufbau der Levels nichts ändert. Aber stilistisch passte die Grafik schon im Original, jetzt sieht das Ganze einfach noch ein bisschen leckerer aus.

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