The Princess Guide - Vorschau / Preview

Eine Kriegerprinzessin kommt selten allein

Artikel Video Benjamin Braun

Actionreich-knuffige Kämpfe, eine gigantische Karte zum Erkunden und Japano-RPG-Flair en masse. NIS America weiss, wie man Freunde von rollenspielartigen Action-Adventures gut unterhält. Bei der Spielerführung wäre in „The Princess Guide“ aber definitiv noch einige Luft nach oben.

Die meisten Rollenspiele haben lediglich ein Königreich. NIS America trägt da um einiges dicker auf, denn in der Spielwelt von „The Princess Guide“ gibt es gleich vier davon! Wie der Name bereits andeutet findet ihr auf den Relics Islands, die als Schauplatz dienen, aber nicht nur vier Reiche, sondern auch vier Prinzessinen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Noch sind die vier recht unerprobt im Kampf, aber genau das ändert ihr im Laufe des Abenteuers für PS4 und Nintendo Switch. Ihr steuert die holde Maid natürlich selbst, seid jedoch gleichzeitig so etwas wie ihr persönlicher Trainer, der durch Lob und Tadel auch direkt Einfluss ihre Entwicklung nimmt. Ob wir nach dem Hands-on auf der Sony-Konsole mehr zum Loben oder doch zum Tadeln erlebt haben, erfahrt ihr in unserer Preview.

Blaublütiges Quartett

Die ausschliesslich solo spielbare Kampagne von „The Princess Guide“ besteht aus vier eigenständigen Teilen, die jeweils einer der Prinzessinen zugeordnet ist und eine eigene Storyline bietet. Da wäre etwa Liliartie, die aus dem Königreich Alixon stammt. Dort gibt es noch kaum Industrie – und von einem Dienstleistungsektor hat man dort noch gar nichts gehört. Genau diese Umstände spiegeln sich auch in der Gestalt der Umgebungen, den Erscheinungsformen der Gegner oder auch der Bewaffnung der Prinzessin wider. Die gute „Lili“ schwingt nämlich martialisch eine Axt, wobei eine Heugabel wohl noch besser zu ihr passen würde. Aber so eine Kriegsaxt hat eben doch auch seine Vorteile im Kampf gegen sonderbare Kampfzwiebeln und natürlich beim Fällen (ha, ha) feindlich gesinnter Bäume. Monomaria, die Prinzessin der Mercantile Trade Coalition bekommt es mit anderen Widersachern zu tun. Bei ihrem kapitalistischen Reich handelt es sich um eine vergleichsweise weit fortgeschrittene Kultur. Ihre Industrie ermöglicht euch entsprechend den Einsatz von Schusswaffen – damit es so richtig wummt, führt sie natürlich gleich eine dicke Gatling-Gun in die Schlacht. Veronicas Reich ist wiederum von Magie geprägt, weshalb die hexenartige Prinzessin mehr wie Bibi Blocksberg zaubert – nur eben mit tödlichen Auswirkungen. Die letzte im Bunde ist Alpana, bei deren Blutuntersuchung beim Arzt schnell herauskäme, dass sie ein Halb-Drache ist. Das erklärt dann auch, weshalb das taffe Mädchen vom North Kamara Clan den Traum vom Fliegen jeden Tag wahr macht. Und das ganz ohne Flugzeug!

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Zu Beginn des Spiels entscheidet ihr euch, die Geschicke welcher Prinzessin ihr leiten wollt. Ihr steuert die gewählte Heldin dann zwar direkt auf dem Schlachtfeld, ihr seid aber gleichzeitig auch ihr Trainer. Während der Kämpfe, dazu später mehr, schaltet ihr sogenannte Knowledge Materias frei, die unter anderem so etwas wie Wissen über bestimmte Gegnertypen oder auch Spezialaktionen umfassen. Die in Form von recht schnöden Infotextblöcken festgehaltenen Materias halten dann wiederum im Charaktermenü fürs Training her, mit denen ihr dann dauerhaft einen der fünf Charakterwerte (Strength, Wisdom, Spirit, Moral und Faith) erhöht und damit entsprechend die Kampfkraft steigert. Ihr nehmt sowohl im Kampf als auch in den Dialogen mit der Prinzessin Einfluss auf die Entwicklung respektive welche Knowledge Materias ihr freischaltet. Das macht ihr, indem ihr die Prinzessin entweder lobt oder tadelt. Direct Guidance nennt NIS America das System, das ihr im Kampf jedoch etwas anders nutzt. In begrenzter Zahl könnt ihr das System auch innerhalb einer Schlacht aktivieren. Dabei geht es dann aber nur um temporäre Boni. Sinken eure Trefferpunkte etwa massiv in den Keller, erwirkt ihr damit eine Heilung. Haut euch ein Gegner ganz aus den Socken ist sogar eine Wiederbelebung möglich. Mächtige Hilfsmittel also, die ihr nicht vergeuden solltet.

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Mit jedem erlernten Knowledge Materia schaltet ihr indes auch einen Skill-Punkt frei. Der ist allerdings nicht für die Prinzessin, sondern für weitere Commander, die ihr deutlich individueller hochleveln und ausrüsten könnt und auch mit ihnen in die Schlacht ziehen könnt. Genauso wie auch in allen anderen Menüs sowie bei der Ausführung der Aktionen auf der Iso-Karte ist „The Princess Guide“ übrigens gnadenlos umständlich. Wie, was und wann ihr euch etwa auf der Karte bewegen, wie und wann ihr auf bestimmte Menüs und Funktionen zugreifen könnt, erklärt das Tutorial zwar. Aber eine solche Ausprägung der Umständlichkeit gibt es selbst bei Spielen japanischer Entwickler nur selten.

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