Duell der Rollenspielgiganten: Hexer gegen Inquisitor

Dragon Age: Inquisition vs. The Witcher 3: Wild Hunt

Artikel Joel Kogler

Gameplay

Die Welt ist jedoch nicht alles, was ein gutes Rollenspiel ausmacht. Ein Spiel ist kein gutes Spiel, wenn das Gameplay nicht Spass macht und hier halten sich beides Spiele mehr oder weniger die Waage, wenngleich sie eine unterschiedliche Zielgruppe ansprechen.

Wer die Vorgänger gespielt hat, wird sich im Kampfsystem von "Dragon Age: Inquisition" schnell zurecht finden. Bioware lässt dem Spieler jederzeit die Wahl, ob er einen Charakter der Gruppe spielen will und ähnlich wie in einem MMO von Zeit zu Zeit mächtige Fähigkeiten einsetzen will, während die anderen Gruppenmitglieder von der K.I. gesteuert werden. Auf höheren Schwierigkeitsgraden als Standart ist die künstliche Intelligenz trotz programmierbaren Abläufen schnell überfordert. Zum Glück steht auch eine klassischere Taktik-Ansicht zu Verfügung, bei der das Spielgeschehen jederzeit pausiert werden kann und die Befehle an die einzelnen Gruppenmitglieder vergeben werden. Was zwar eher für PC-Spieler gedacht ist, funktioniert auch auf Konsole erstaunlich gut und ist ein wichtiges Werkzeug zum bezwingen der diversen Bossgegner.

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Doch auch abseits des Kampfes findet sich in "Dragon Age: Inquisition" jederzeit eine Beschäftigung. Als Anführer der Inquisition besitzen wir unsere eigene Burg, die "Himmelswacht", in der wir mit unseren Verbündeten reden, unsere nächsten Schritte planen oder mit den fahrenden Händlern feilschen können. Zudem steht uns ein Kartentisch zur Verfügung an dem wir unsere Truppen an bis zu drei Missionen gleichzeitig teilnehmen lassen können. Das hat verschiedene Effekte, so können wir damit Einfluss gewinnen, der als eine Art Währung zum freischalten neuer Missionen und Gebiete dient, oder wir stocken die Vorräte der Himmelswacht auf und lassen die Truppen nach Mineralien suchen, die wir dann in der Schmiede zu neuer Ausrüstung verarbeiten.

Schade ist aber, dass in dieser grossen, detailliert gestalteten Welt Bioware es oft nicht schafft über die Standartkost für Aufgaben hinaus zu beeindrucken. Die hunderten Nebenaufgaben beschäftigen zwar, aber mehr als in einem MMO wie "World of Warcraft "darf man nicht erwarten.

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Gerade hier sticht dafür "The Witcher 3: Wild Hunt" aus der Menge heraus. Simple Missionen, wie 100 Ratten zu töten gibt es hier nicht. Stattdessen wird jede Sekunde genutzt ein spannendes interaktives Abenteuer zu erzählen. Die riesige Spielwelt ist nach dem Prolog frei erkundbar und bietet alle paar Meter etwas Neues und vor allem Spannendes. Monsternester und bösartige Greifen sorgen hier für eine natürliche Abgrenzung der Gebiete. In zu fortgeschrittenen Gebieten segnet der Hexer zu beginn noch nach einem Treffer das zeitliche. Das motiviert stärker zu werden und auch den letzten Winkel der Karte zu erobern.

Zudem hat "The Witcher" mit Gwint eine Nebenbeschäftigung, die mehr Spass macht, als so manches vollständiges Spiel. Das interaktive Sammelkartenspiel wird in jeder Taverne gespielt und benötigt erstaunlich viel taktisches Denkvermögen. Die Möglichkeit in der Welt seltene und besonders starke Karten zu finden und kaufen, gibt dem Spieler nur noch einen Grund mehr, in die Welt hinauszuziehen.

Umstrittener ist da das Kampfsystem von "The Witcher 3: Wild Hunt". Während es zwar deutlich besser und präziser ist, kommt es dennoch des öfteren vor, dass Geralt mit seinem Schwert nicht das trifft, was man will. Solche Fehler nutzt die kompetente Gegner-K.I. erbarmungslos aus, was auf den höheren Schwierigkeitsgraden fast schon mit dem berüchtigten Dark Souls zu vergleichen ist. Nach etwas Übung macht die Mischung aus Schwertkampf und Magie aber durchaus Spass und bietet mit dem 4 verschiedenen Schwierigkeitsgraden für jeden das richtige Mass an Herausforderung.

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