The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom - Test / Review

Wundervoll klassisches Action-RPG

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Mit Schwert und Bogen

Schon in einigen der normalen Kämpfe, ganz besonders jedoch in vielen der Bossfights, wärt ihr in "Echoes of Wisdom" deutlich im Nachteil, wenn ihr nur Echos für euch kämpfen lassen könntet. Das ist vermutlich auch den Entwicklern schnell aufgefallen, weshalb es ein aktiver Kampfmodus ins Spiel geschafft hat. Konkret erhaltet ihr, ebenfalls relativ früh im Spiel, Zugriff auf den sogenannten Schwertkämpfer-Modus, in dem Zelda sozusagen einen auf Link macht. Auf Knopfdruck nehmt ihr dann entsprechend jene Gestalt an, mit der ihr ordentlich mit dem Schwert draufknüppeln könnt. Da ihr dafür allerdings eine spezielle Energie benötigt, die ihr ausserhalb der Risse fast nur über spezielle Tränke auffüllen könnt (die Bosse droppen fast schon zu viel dieser Energie), könnt ihr diesen Gestaltwandel aber nicht ständig vollziehen. Es gibt zudem ein paar Schleichpassagen, in denen ihr Feinde nicht bekämpfen dürft, sondern ungesehen zum Ausgang gelangen müsst.

Screenshot

Wie gesagt, sieht das in den Bossfights aber anders aus mit dem Nachschub an Energie für den Kampfmodus, der neben dem Schwert später noch andere Waffen umfasst. Das ist auch gut so. Denn wirklich schwierig sind zwar die wenigsten davon (wenn auch kreativ und schön spektakulär), die Brocken dafür allerdings recht zäh. Ohne Schwertkampfmodus würden euch manche davon womöglich 20 Minuten und bisweilen sogar deutlich mehr kosten. Vor grosse Probleme werdet ihr auf dem normalen Schwierigkeitsgrad (alternativ könnt ihr auf den Heldenmodus umschalten, in dem ihr doppelten Schaden kassiert und zudem nirgends Herzen zur Heilung auftauchen), aber gerade im Kampf nicht gestellt. Das liegt nicht zuletzt mit daran, dass ihr wie zuletzt in "Tears of the Kingdom" jederzeit das Spiel pausieren und Instant-Heilungen aus dem Inventar ausführen könnt.

Smoothies statt Mahlzeiten

In "Echoes of Wisdom" könnt ihr zwar auch gesammelte Lebensmittel einfach so futtern, um verlorene Herzen wiederherzustellen. Das ist allerdings im neuen Serienteil wie gehabt ziemliche Verschwendung. Viel mehr habt ihr davon, wenn ihr Lebensmittel wie Trauben, Äpfel oder auch Chilis, Honig oder Salz kombiniert. In Zeldas Abenteuer wird das Zeug aber nicht gekocht. Stattdessen könnt ihr euch an Ständen in (fast) jeder Siedlung daraus gegen ein paar Kristalle Smoothies mixen lassen, die jedoch letztlich genauso funktionieren wie die Mahlzeiten in "Breath of the Wild" oder dessen Nachfolger. Die stellen dann entsprechend wesentlich mehr Herzen wieder her, wobei andere Smoothies auch die Energie für den Schwertkampfmodus auffrischen, bringen allerdings eben wie die gekochten Mahlzeiten zeitlich befristete Bonuseffekte mit. Dazu zählt eine allgemeine Reduzierung des erlittenen Schadens bei Treffern, wobei euch erzeugte Echos keinen Schaden zufügen können - auch nicht der Bombenfisch, wenn er unmittelbar neben euch explodiert. Andere erhöhen wiederum temporär eure Klettergeschwindigkeit oder euren Widerstand gegen Feuer oder Blitze. Das gewährt euch natürlich Vorteile, aber keine, die so gross sind, dass ihr ohne sie das Spiel nicht bewältigen könntet.

Screenshot

Etwas abgeschwächt können wir das auch von den Verbesserungen des Schwertkampfmodus sagen. Dafür sammelt ihr in Quests, in Truhen innerhalb von Nebenmissionen oder gänzlich frei in der offenen Spielwelt Items, die ihr dann in einer Art Schmiede in Aufwertungen ummünzt. Sie umfassen sowohl Verbesserungen der einzelnen Waffen als auch eine Vergrösserung des Energiebalkens für den Schwertkampf-Betrieb. Da haben wir übrigens fast schon den Eindruck, dass beides die Kämpfe etwas zu leicht macht und man zu früh das Gefühl bekommt, quasi schon über dem Maximum zu liegen. Diese Wirkung ergibt sich allerdings weniger, wenn ihr tatsächlich die Oberwelt frei erkundet und zunächst die vergleichsweise linear aneinandergereihten Mainquests ignoriert. Denn dann kann es durchaus passieren, dass ihr auch mal auf einen optionalen Boss trefft oder sogar bloss einen besseren normalen Gegner wie einen Moblin-Schwertkämpfer der Stufe 3, der euch bei einem Treffer mal eben fünf, sechs Herzen weghaut. Hangelt ihr euch jedenfalls einigermassen strikt an den Hauptmissionen entlang, entsteht eher der Eindruck eines zu seichten Schwierigkeitsgrads als der eines zu hohen.

Kommentare

The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom Artikel