Viele seichte und einzelne zu harte Rätsel
Ausnahmen dabei bilden tatsächlich nicht die Kämpfe, sondern ein paar wenige Rätsel. Bei einem davon müsst ihr etwa eine Feuerschale entzünden, die sozusagen "um die Ecke herum" steht. Der Zugang zu diesem Korridor ist zudem durch ein Gitter geschützt, wodurch ihr nicht hineinkönnt. Es gibt gewiss, und das ist allgemein eine Stärke von "Echoes of Wisdom", unterschiedliche Möglichkeiten, wie das Entflammen des Teils am Ende gelingt. Aber im Vergleich zum Rest ist die Aufgabe viel zu kompliziert, zumal ihr natürlich keinerlei Tipps vom Spiel erhaltet, die euch wenigstens einer möglichen Option näherbringen. Obendrein haben wir ein wirklich selten zu findendes Echo-Objekt genutzt, das man zu diesem Zeitpunkt nicht zwingend besitzen muss. Noch mal: Wir finden nicht, dass die genannte Aufgabe an sich zu schwierig wäre. Die Lösung zu finden, hat uns zudem Spass gemacht. Im Kontrast zu den sonst überwiegend begrenzt anspruchsvollen Aufgaben ist das jedoch übertrieben. Völlig ziellose Hänger bei manchen Spielern sind regelrecht vorprogrammiert. Allerdings ist das abseits gänzlich vernachlässigbarer Schwächen in der Präzision der Steuerung einer von nur wenigen Punkten, die wir "Echoes of Wisdom" ernsthaft ankreiden können.
Brandneu und dennoch klassisch
Was uns an "Echoes of Wisdom" besonders gut gefällt: Nintendo gelingt es, einen überaus klassischen, aber kein Stück angestaubt wirkenden Ansatz mit frischen Ideen zu verbinden. Allein schon die vorherrschende Iso-Perspektive sorgt für ein heimeliges Gefühl unter Serienfans. Die Echo-Thematik, die alle Bereiche wie ein roter Faden zusammenhält, das erneute Auftauchen einer Fee und damit verknüpft gleichzeitig ein Konzept, bei dem die Heldin (wenn auch nicht in letzter Konsequenz) eher passiv die vor ihr stehenden Aufgaben bewältigen muss, sind einfach nur grossartig.
Daraus, und in Kombination mit der schönen Präsentation und dem fantastischen Soundtrack, ergibt sich auch hier eine sagenhafte Sogwirkung. Allein am ersten Testtag haben wir ganze 14 Stunden gespielt, obwohl wir noch Wochen Zeit gehabt hätten. Dass sich dabei gerade beim Bauen häufig recht gleichförmige Prinzipien wiederholen, erweist sich nicht als Störfaktor. Obendrauf kommt der "Rollentausch", von dem wir im Vorfeld befürchtet hatten, dass er nach hinten losgehen könnte. Wir haben "Echoes of Wisdom" als Prinzessin Zelda aber rein spielerisch mindestens genauso sehr genossen wie Seriengrössen wie "Ocarina of Time" mit Link und letzteren, nicht nur, weil er tatsächlich mehrfach auftaucht, wirklich keine Sekunde vermisst.
Fazit
Wenn wir uns im Klein-Klein verheddern wollten, könnten wir an dieser Stelle daran herummäkeln, dass die Präzision der Steuerung nicht immer optimal ist. Oder daran, dass "Echoes of Wisdom" nicht in allen Szenen absolut flüssig läuft. Am grossartigen Spielgefühl und Spielfluss ändert das allerdings rein gar nichts und reduziert auch nicht den hoch kreativen Ansatz mit Echos und teils eher indirekten Spielweisen, die das Abenteuer zu etwas ganz Besonderem machen. Nach "Breath of the Wild" und "Tears of the Kingdom", so gut sie beide auch waren und sind, ist dieser gleichsam frische wie klassische Serienteil ziemlich genau das, was die Reihe gerade brauchte und dabei indes nicht nur die langjährigen Fans von "The Legend of Zelda" begeistern wird.