Tomb Raider

Mega-Test: Lara und der blutige Pfad Gottes?

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

Der erste Mord. Ein besonderer Moment?

Wo Jason Brody bereits nach der ersten Stunde in der Lage ist zwei Gegner schlagartig hintereinander mit einem Messer zu töten, dauert es bei Lara deutlich länger. Wir sind dabei wie Lara ihr erstes Reh tötet und ein weinerliches „Sorry“ über ihm ergiesst. Und wir erleben ihren ersten Mord. Was Chrystal Dynamics auszeichnet, ist dass sie jede Szene in einen Kontext setzen. Lara wird von einem Solarii in die Ecke gedrängt, beinahe vergewaltigt. Als Spieler muss ich handeln und drücke ab, dennoch ist es nicht das gleiche „Bam –Headshot“-Denken wie in einem „Call of Duty“ oder auch relativ schnell in „Far Cry 3“, sondern ein krasser Wendepunkt in Laras Gefühlswelt. Bis zu diesem Moment hat sie jede Gewalt verabscheut und versucht ihre Gegner nicht zu töten. Das ändert sich jetzt. 


Eiskalte Killerin oder Stealth-Amazone?

„Tomb Raider“ mag kein narratives Meisterwerk sein, dafür gibt´s dann doch zu viele Klischeecharaktere, aber die Entwickler schaffen es schön zu zeigen worum es Lara geht. Und warum sie eine Heldin ist. Obwohl sie blutet und dringend Ruhe und Medikamente bräuchte, treibt sie sich selbst vorwärts und geht an ihre Grenzen um die junge Sam zu retten. Sam soll geopfert werden, die Häscher sind ihr auf der Spur und ihre verzweifelten Funksprüche peitschen Lara voran. Sie ist ihre einzige Hoffnung. So werde ich immer wieder in die Lager und gut befestigen Basen der Solarii getrieben, kann allerdings sehr oft wählen wie ich eine Situation angehe. Wer will, der tötet brutal. Der entzündet Pfeile, feuert damit auf ein Ölfass, was praktischerweise genau unter den Füssen eines Wachposten ausläuft und grillt den Feind.  Das funktioniert, „Tomb Raider“ gibt mir aber immer auch andere Möglichkeiten. Ich kann abwarten, Gegner umschleichen. Ich kann versuchen einen Fels hochzuklettern, über eine tiefe Schlucht springen und an einem Bergmassiv an den Jungs vorbei jonglieren.


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