Torment: Tides of Numenera - Vorschau

Rollenspiel für Wortakrobaten!

Vorschau Video Ulrich Wimmeroth

Und bist du nicht willig, so brauch` ich Gewalt

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Ich wollte schon immer einmal in einem Artikel über Videospiele Goethe zitieren. Und der Satz aus dem Erlkönig passt wunderbar als Anmoderation zu eurer ersten kämpferischen Auseinandersetzung mit einigen unangenehmen Zeitgenossen. Die Ausgangslage: Ihr habt mittlerweile zwei Mitstreiter, maximal könnt ihr in Vierergruppen die Welt bereisen, und sollt einen Ausgang aus einem Gebiet finden. Ein Klassiker. Das notwendige Gerät, um die verschlossene Tür zu öffnen, befindet sich am Handgelenk eines Halunken. Nach einigen Versuchen die leidige Angelegenheit mit Charme und Überredungskunst zu lösen, bleibt euch wohl nur der Kampf. Eine Krise, so werden die gewalttätigen Auseinandersetzungen im Spiel genannt. Am oberen Bildschirmrand wird angezeigt, welcher Charakter als nächstes am Zug ist. Ihr habt die Auswahl anzugreifen, sich über das Areal zu bewegen, Gegenstände zu nutzen oder auch mit Freund oder Feind zu reden. Also heisst es sich positionieren, den eigenen Lebensbalken im Auge behalten und auch die Möglichkeiten der Umgebung ausgiebig nutzen. So könnt ihr einen Waffenturm aktivieren, der giftgrüne Säure über einen Bereich verteilt. Achtet nur darauf, dass sich keiner eurer Leute dort befindet, sonst erleiden diese ebenfalls Schaden. Angriffe haben eine Trefferwahrscheinlichkeit, die mit einem Prozentwert angezeigt wird, die Pen & Paper-Historie lässt sich halt nicht verleugnen, und kann durch den Einsatz von besseren Waffen oder Techniken bis zu 100% herauf geschraubt werden. Lange Rede, kurzer Sinn nach einer Weile habt ihr die Fieslinge nieder gerungen und den Ausgang geöffnet. Alles gut also? Mitnichten, denn es wäre überhaupt nicht notwendig gewesen, den Kampf zu beginnen. Mit Empathie und Überredungskunst, hätte man euch den Schlüssel gegeben und ihr so virtuelles Blutvergiessen gespart. Das wäre auch noch während er Auseinandersetzung möglich gewesen. Im Gegensatz zu anderen Spielen mit vermeintlicher Berücksichtigung von Konsequenzen, hat eure Entscheidung tatsächlich eine erhebliche Auswirkung. Durch den Tod des so unbedeutend erscheinenden Gegners, habt ihr euch eines folgenden Handlungsstrangs beraubt. Ihr hättet diese Person später noch einmal getroffen, aber ihr werdet nicht mehr erfahren, was ihr versäumt habt. Komplettisten bleibt eh nichts anderes übrig, als mehrmals in die Welt von Torment einzutauchen, um alles zu erleben, was es zu erleben gibt. Und das ist eine Menge.

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