Mit Diplomatie siegen?
Das Schönste an „Total War: Three Kingdoms“ sind allerdings die Freiheiten, die es bietet. Natürlich ist aggressives Vorgehen noch immer die schnellste, aber auch risikoreichste Art der Expansion. Creative Assembly überarbeitet daher die Diplomatiefunktionen. Zwischen den Runden hageln Anfragen und Angebote anderer Parteien auf euch ein. Im Diplomatiebildschirm knüpft ihr mit benachbarten Ländereien Handelsabkommen, schliesst Friedensverträge oder tretet Fraktionen bei. Abhängig von euren Taten steigt die Glaubwürdigkeit, die ihr für positive, aber auch negative Manipulation nutzen könnt. Geschickte Strategen beschliessen Bündnisse auf Basis von Hochzeiten oder hetzen sogar andere in Stellvertreterkriegen aufeinander. Natürlich engagiert ihr auch Spione, die hinter feindlichen Linie agieren.
In „Total War: Three Kingdoms“ tanzt ihr auf der ganz grossen politischen Bühne. Kein Wunder also, dass ihr später auch Verwalter für eure Komtureien einsetzt oder Erben und einen eigenen Hofstaat bestimmt. Das bringt euch wiederum Vorteile, abhängig von den Charaktereigenschaften des eingesetzten Personals. Da diese aber zusammenarbeiten, müsst ihr Kandidaten finden, die sich auch leiden können. Gleiches gilt im übrigens für die Zusammenstellung der Armeen: Die Generäle bzw. Feldherren besitzen – wie in einem Rollenspiel – Fähigkeiten, Talente und fünf Slots für Unterstützerobjekte. Auch sie haben ihren eigenen Kopf und stänkern zwischendurch sogar gegen unliebsame Kollegen. Dieses Element kommt zwar nicht so stark durch wie gedacht, unterhält aber zumindest.
„Total War: Three Kingdoms“ strotzt somit vor Optionen. Allerdings dauert es ob der schwierigen Menüführung, ehe ihr zu ihnen durch dringt. In Sachen Zugänglichkeit mangelt es bei dem Strategiespiel deutlich, dafür bietet es umso mehr Chancen, sich immer tiefer in die Materie einzuarbeiten.