Transference (VR) - Test

Stimmungsvoll-mysteriös

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 4

Mehr Exploring als Rätsel

Knifflig ist von den Rätseln in „Transference“ letztlich keins. Bei einem Zahlencode bilden wir uns zumindest ein, dass die im Raum schwebenden Blätter mit den zugehörigen Ziffern unterschiedlich oft kurz hintereinander aufblinken und damit die korrekte Reihenfolge zeigen. Ähnlich wie diese Aufgabe lassen sich die meisten Situationen notfalls durch simples Rumprobieren lösen. Erkunden solltet ihr die Umgebung aber grundsätzlich immer gründlich. Oft lassen sich zuvor verschlossene Türen ohne einen nachvollziehbaren Grund an bestimmten Punkten der Geschichte dann doch öffnen, in Schränken oder Schubladen findet ihr zudem immer wieder auch mal interaktive Objekte wie eine Glühbirne, die ihr an einem bestimmten Punkt einsetzen müsst oder findet einen kleinen 3D-Drucker, an dem ihr per Knopfdruck etwas herstellt.

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Von Bedeutung ist das Exploring aber vor allem, um mehr über den Hintergrund der offenkundig zerrüttete Familie Hayes zu erfahren und wieso am Ende eigentlich alle nur noch unglücklich waren. Seltsame Kritzeleien an den Wänden zeugen von Raymonds zunehmendem Wahnsinn, während sich die Wohnung zunehmend mit Computern und Kabeln füllen. „Transference“ mischt allerdings teils munter die Zeit- und Bewusstseins-Ebenen der beteiligten Personen, die euch regelmässig mit aus Erinnerungen stammenden Sprachbotschaften, auf Bildschirmen oder auch kurz als virtuelles Abbild auftauchen. So wechseln auch mal die Objekte etwa im Badezimmerschrank. Von Mutter Katherine findet ihr dort in einer Szene zum Beispiel. ein Verhütungsmittel und gleichzeitig einen positiven Schwangerschaftstest. Wie es um die Ehe der Hayes stand, erkennt ihr auch an Briefen zwischen Katherine und ihrer Mutter, in denen immer wieder von einer Trennung die Rede ist.

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Genau diese Dinge sind es auch vor allem, die die Atmosphäre in „Transference“ über die gut drei, maximal vierstündige Kampagne hoch halten. Für ein wenig Grusel und Nervenkitzel sorgt auch immer wieder ein seltsames, aus Pixeln bestehendes Monster. Im VR-Modus ducken wir uns da jedes Mal aufs Neue drunter weg, wenn uns das Wesen förmlich direkt ins Gesicht springt. Am Ende bleibt von der dichten Atmosphäre jedoch nicht allzu viel übrig. Das Ende kommt recht abrupt und liefert nicht die Antworten, die wir uns gewünscht hätten. So bleibt schliesslich eigentlich nur ein mit viel Interpretationsraum ausgestattetes Familiendrama mit ein wenig Science-Fiction und jeder Menge Pseudo-Mystery.

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