Transport Fever 2 - Vorschau / Preview

Wer nicht transportiert, verliert

Vorschau Video Achim Fehrenbach

Eine Stadt, deren Nachfrage bedient wird, ist "zufrieden" und wächst, was wiederum die Nachfrage ankurbelt. Das Ganze kann aber auch nach hinten losgehen, wenn wir rücksichtslos Autobahnen, Bahntrassen und Flughäfen in die Nähe von Wohngebieten bauen. Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz bildet "Transport Fever 2" derzeit über den Faktor "Emissionen" ab. Damit ist momentan die Lärmbelastung gemeint, unter der bestimmte Gebiete leiden - sie lässt sich im Spiel über einen Filter gut visualisieren. Für die Entwickler ist Umweltschutz ein wichtiges Thema, schliesslich soll "Transport Fever 2" nicht ungebremstes Wachstum simulieren, sondern ein durchaus realistisches Bild von Industrie und Warentransport bieten. Womöglich wird Urban Games den Emissions-Aspekt noch ausweiten, zum Beispiel in Form von Abgasen. In jedem Fall müssen Spieler kreativ werden, damit das komplexe System nicht aus dem Gleichgewicht gerät: Gegen Lärm-Emissionen helfen beispielsweise Tunnel, Schallschutzwände oder elektrische Fahrzeuge. Das kostet zusätzliches Geld, kann sich aber mittel- und langfristig auszahlen. Wer rücksichtslos baut, reduziert die Lebensqualität der Städte: Die Einwohnerzahl nimmt ab - und damit auch die Nachfrage. Neu ist in "Transport Fever 2" unter anderem, dass Städte nun auch Wert auf gut funktionierenden Privatverkehr legen. Mit Ampeln, speziellen Spuren und anderen Instrumenten verhindern wir, dass sich Transport- und Privatverkehr allzu sehr ins Gehege kommen.

Besonders spannend ist die historische Perspektive von "Transport Fever 2". Wir können insgesamt drei Epochen spielen: Die erste reicht von 1850 bis 1920, die zweite von 1920 bis 1970 und die dritte von 1970 bis in die Gegenwart. Die erste Mission der Kampagne versetzt uns beispielsweise ins Nevada des Jahres 1860, also die Zeit des Wilden Westens und Goldrausches. Im Video-Interview mit games.ch beschreibt Projekt- und Community-Manager Tom Schrettl, welche Herausforderungen dort auf uns warten: "Man hat in der Story eine Goldmine geerbt. Nachdem man sie einmal mit Holz beliefert hat, um den Schacht zu graben, stellt sich heraus, dass sie nur Silber fördert. Die Mine verkauft man dann und legt so den Grundstock für das Transportunternehmen." Jetzt sind wir also nicht mehr Minenbesitzer, sondern Transportunternehmer - und müssen als Erstes das Silber zu den Silbermühlen zu liefern. "Und dann später immer weiter zu expandieren, also auch Passagiertransporte anzubieten", sagt Schrettl. Ob wir uns so zum König des Wilden Westens aufschwingen?

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Spielte als Kind gern "Transport Tycoon": Studiochef Basil Weber (links)

Der Wandel der Epochen spiegelt sich natürlich ebenso in den Fahrzeugen und Gebäuden wider. "Das heisst, die Gebäude werden mit der Zeit auch moderner, wenn sich die Städte entwickeln", erläutert Tom Schrettl. Urban Games plant, rund 700 verschiedene Gebäude im Spiel unterzubringen. "Die entsprechenden Sets haben wir wesentlich vergrössert und verbreitert", sagt er. "Das Ganze ist auch in drei verschiedene Zonen unterteilt. Es gibt Wohn-, Industrie- und Gewerbegebäude." Spieler, die besonders gern in einer bestimmten Epoche unterwegs sind, können die Zeit entsprechend verlangsamen: In diesem Modus - nennen wir ihn "Simulationszeitlupe" - vergehen die Jahre langsamer, während die Fahrzeuge in normalem Tempo verkehren. Apropos Vehikel: In "Transport Fever 2" soll es über 200 davon geben - vom Jumbojet über die historische Tram bis zum Dampfer, der durch die neu hinzugekommene "asiatische" Klimazone kreuzt. Eifrige Modder können den ohnehin schon imposanten Fuhrpark übrigens noch auf eigene Faust erweitern: "Transport Fever 2" wird an den Steam Workshop angebunden sein.

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Erklärte die neuen Features: Entwickler Lukas Frischknecht

Zu den beeindruckendsten Features von "Transport Fever 2" zählt zweifellos der World-Editor. Mit ihm lässt sich Gelände nach Herzenslust formen, bemalen und bepflanzen. Selbst Wasserlinien, die im Vorgänger noch statisch waren, lassen sich nun editieren - das erlaubt zum Beispiel "handgemachte" Insel-Settings für besonders anspruchsvolle Transportmissionen. Im freien Spiel lässt sich jeder Speicherstand in den Editor importieren und anpassen. Damit schafft Urban Games die Voraussetzungen für lang anhaltenden Spielspass. Wir sind gespannt, welche Features bis zum Start im 4. Quartal noch hinzukommen werden.

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