Trine 4 - Test / Review

Traumhafte Rätseleinlagen im Albtraumland?

Test Video Nico Schluchter getestet auf PlayStation 4

Als der Autor dieses Artikels "Trine 2" vor neun (!) Jahren getestet hatte, war er voll des Lobes. Der Genremix mit hohem Rätselfaktor konnte ihn durch seine cleveren Rätsel und die herausragende Darstellung begeistern. Die erfolgreiche Reihe wurde schon bald um einen dritten Teil ergänzt, der den Entwicklern jedoch missriet: Der Wechsel auf 3D überzeugte nicht, und Finanzierungsprobleme resultierten in einem halbfertigen Spiel mit Cliffhanger. In unserem Test zu "Trine 4" klären wir euch darüber auf, ob die Macher die Trendwende eingeleitet haben oder der Sinkflug anhält.

Ein Prinz auf Abwegen

Die wenig erfreuliche Nachricht für Spielende des dritten Teils ist, dass das Szenario aus dem dritten Ableger gänzlich ignoriert wird. Damit tut man wohl der Qualität des Spiels einen Gefallen, stösst aber Fans der Reihe vor den Kopf.

Immerhin dürfen wir auf unsere altbekannten Protagonisten zählen. So werden Ritter Pontius, Räuberin Zoya und Magier Amadeus aus ihrem Alltag gerissen, als sie ein Brief der besorgten Wächterin der Astral-Akademie erreicht. Ihr Sprössling Prinz Selius sei offenbar aus dieser ausgerissen und weigert sich, zurückzukehren. Die Ehrenleute können dieser Bitte natürlich keinen Ausschlag entgegnen und machen sich auf den Weg zu Selius. Wie sich später herausstellen wird, wird der Prinz von Albträumen geplagt, die die Spielwelt in Gefahr bringen werden. Die Geschichte ist weder besonders originell noch spannend, wird aber in schön anzusehenden Zwischensequenzen erzählt.

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Gemeinsam sind wir mehr!

Als Spieler hat man zwar die Kontrolle über sämtliche Protagonisten, kann jedoch maximal einen zur selben Zeit aktiv steuern. Der Charakterwechsel über die Schultertasten geht jedoch einwandfrei vonstatten. Anlass dafür sind die vielen Rätsel, die sich den Helden auf dem Weg zu ihrem Ziel stellen und förmlich nach den Spezialfähigkeiten unseres Trios rufen. So lenken wir mit Ritters Schild Lichtstrahlen um, schiessen mit Zoya Pfeile auf Seile und lassen mit Amadeus Würfel erscheinen. Die Fertigkeiten der Charaktere werden dabei kontinuierlich verbessert. Einerseits könnt ihr durch Einsatz von eingesammelten Magiepunkten manuell Verbesserungen erwerben, andererseits gönnen die Entwickler dem Charakter auch automatisch neue Fertigkeiten. So lernt etwa Pontius rasch, dass er auf Objekte auch losstürmen kann, um diese auf entfernte Gegner zu katapultieren. Das Pacing ist den Machern diesmal ausgezeichnet geglückt. In guten Zeitabständen schaltet ihr die neuen Fähigkeiten frei. Der Fähigkeitenbaum an sich ist hingegen etwas simpel und hätte ruhig tiefer gehen können.

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Die Rätsel sind die grösste Stärke von "Trine 4" - herausfordernd und erstaunlich abwechslungsreich. Das erfolgreiche Lösen der Aufgaben benötigt eure Charaktere zu gleichen Teilen. Wenn die Lösung einmal nicht auf der Hand liegt, hilft euch ein Hinweissystem weiter, das jedoch nicht perfekt funktioniert. Die Hinweise sind subtil genug, um nicht gleich die Lösung preiszugeben. Beispielsweise verzweifelten wir an einer Aufgabe, bei der wir Licht umleiten sollten. Also haben wir mit Amadeus Spiegel rotiert und mit Zoya Kisten befestigt, aber komplett auf einen Einsatz von Pontius verzichtet - bis uns das Hilfesystem in der Form von Zoya daran erinnert hat: "Pontius, Amadeus, helft mir noch mal". Und so erkannten wir, dass der Schild unseres dritten Helden gebraucht wird.

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