Twin Mirror - Vorschau / Preview

Memento trifft Heavy Rain

Vorschau Video Sönke Siemens

Als Capcom am 7. Juni 2013 das Cyberpunk-Abenteuer „Remember Me“ veröffentlichte, hatte noch kaum jemand den dafür verantwortlichen, in Paris stationierten Videospiel-Entwickler Dontnod Entertainment auf dem Schirm. Heute, mehr als fünf Jahre später, können die Franzosen auf eine erstaunlich abwechslungsreiche Software-Historie zurückblicken, die unter anderem Hochkaräter wie das grandiose Episode-Adventure „Life is Strange“ sowie den Blutsauger-Thriller „Vampyr“ beinhaltet. Mit dem für 2019 geplanten „Twin Mirror“ möchte das Unternehmen nun an diese Erfolgsgeschichte anknüpfen und eine weitere, gänzlich neue IP etablieren – diesmal unter der Schirmherrschaft des japanischen Publishers Bandai Namco.

Soviel vorweg: Allein die Tatsache, dass man sich für Geschichte und Setting von Filmen wie Memento und Fight Club inspirieren liess und das Ganze mit der Prise Twin Peaks vermischt, macht neugierig.

Protagonist von „Twin Mirror“ ist der 33-jährige Investigativ-Journalist Sam Higgs. Die von uns angespielte Sequenz beginnt einen Tag nach der Beerdigung von Sams bestem Freund Nick Waldron, der eine Woche zuvor bei einem tragischen Autounfall ums Leben kam. Sam liegt gerade ohne T-Shirt im Bett eines eher schäbigen Motelzimmers, als er durch heftiges Klopfen an der Tür von einer Mitarbeiterin geweckt wird. „Sir, Hallo? Das Auschecken war um 9 Uhr! Sir, wir brauchen ihr Zimmer. Sie haben noch zehn Minuten, bevor wir ihnen einen weiteren Tag in Rechnung stellen!“ dröhnt es von draussen. Sam ist wie zu erwarten ziemlich genervt, gibt sich dann allerdings einen Ruck und taumelt mit einem sichtlichen Brummschädel in Richtung Badezimmer, um sich frisch zu machen.

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Doch allzu weit kommt er nicht, denn noch bevor er das Waschbecken aufsuchen kann, stolziert ihm ein Mann entgegen, der seine rechte Hand wie eine Art Stoppschild nach oben hält. „Geh nicht dort hinein“, mahnt ihn der Brillenträger mit gestreiftem Jacket, gepunkteter Krawatte und einem seltsamen Wappen am Revers. Wenige Sätze später wird klar: Der Herr ist eine Einbildung seitens Sam. Eine Art innere Stimme, die situationsbedingt auf den Spieler einredet und versucht, sein Handeln in bestimmte Bahnen zu lenken - in diesem Fall dahingehend, dass Sam schnellstmöglich die Stadt verlässt.

Sam allerdings lässt sich von „The Double“ – so nennen ihn die Entwickler – in diesem Moment nichts einreden und stürmt, getrieben von Neugier ins Badezimmer. Dort angekommen, entdecken wir schon bald ein an vielen Stellen mit Blut verschmiertes Hemd. Sams Hemd! Das Problem: Sam selbst hat keinerlei Verletzungen am Körper und kann sich auch beim besten Willen nicht erklären, woher die Blutabdrücke kommen.

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